Spielplan

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Don Carlo

Giuseppe Verdi 1813–1901

Oper in fünf Akten
Text von Joseph Méry und Camille Du Locle
Fünfaktige italienische Fassung von 1886

Premiere vom 30. September 2007

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer und als Audio auf allen gängigen Podcast-Plattformen.

Musikalische Leitung Thomas Guggeis

Don Carlo Otar Jorjikia
Elisabetta Magdalena Hinterdobler / Emily Newton (musikalisch, 29.10.)
Filippo II. Andreas Bauer Kanabas
Eboli Dshamilja Kaiser / Emanuela Pascu (13.10.)
Rodrigo Domen Križaj
Lerma / Herold Kudaibergen Abildin / Michael Porter (22.10.)
Tebaldo Bianca Andrew
Der Grossinquisitor Simon Lim
Ein Mönch Thomas Faulkner
Eine Stimme von oben Kateryna Kasper

Nach seinem phänomenalen Mozart-Einstand an der Frankfurter Oper mit Le nozze di Figaro war die Spannung hoch: Wie wird der neue Generalmusik­direktor Verdis dunkel schim­mernde Opernperle Don Carlo dirigieren? Die pompös ausgestat­tete Inszenierung David McVicars aus dem Jahr 2007 mit ihren 200 im spanischen Originalchic ge­schneiderten Kostümen Brigitte Reiffenstuels ist immer noch ein Publikumsmagnet.
(…) Was sich aber im Gra­ben unter Thomas Guggeis tut, at­met die Leidenschaft einer Neuinszenierung (…).
(…) Weil die Wiederauf­nahme in den kundigen Händen Caterina Panti Liberovicis liegt, klappt alles wie am Schnürchen. Stehende Ovationen für Guggeis, den präzisen Chor und alle Betei­ligten.

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse


(…) Die dunkle Stimmung und die Komplexität der Musik arbeitet das Opernorchester unter dem Stab von Thomas Guggeis mit bedrückender Subtilität aus. Aber es sind vor allem die Sänger, die diese Aufführung zu einem regelrechten Opernereignis machen: Otar Jorjikia als Don Carlo, Magdalena Hinterdobler als Elisabetta, Andreas Bauer Kanadas als Filippo, Domen Križaj als Rodrigo, Dshamilja Kaiser als Prinzessin Eboli. Sie alle bekamen den verdienten begeisterten Applaus, ebenso wie der Dirigent, und genossen ihn sichtbar.

Stefana Sabin, www.faustkultur.de

Spanien im 16. Jahrhundert: Unter der Herrschaft von König Philipp II sind grausame Schauprozesse des Inquisitionsgerichts an der Tagesordnung. In diesen bewegten Zeiten verortete Friedrich Schiller sein Drama Don Carlos, Infant von Spanien: Die beiden Königskinder Don Carlos von Spanien und Elisabeth de Valois von Frankreich können nicht zusammen kommen, weil der König selbst die Verlobte seines Sohnes zur Frau nimmt, um Frieden zwischen Frankreich und Spanien zu ermöglichen.

Giuseppe Verdi willigte sofort ein, als ihm die Pariser Oper diesen Stoff für ein Auftragswerk vorschlug. In der Vorlage fand der Komponist nicht nur ihm wichtige Themen wie Freiheit und Demokratie verhandelt, sondern konnte auch bevorzugten Inhalten treu bleiben: die Vision einer menschlichen Welt, das eigene gespaltene Verhältnis zur katholischen Kirche sowie der Zwiespalt von persönlichem Glück und gesellschaftlich-politischer Verantwortung.

In stimmungsvollen Bildern setzte das Regieteam um David McVicar Verdis Don Carlo in der fünfaktigen Fassung an der Oper Frankfurt in Szene. Die historischen Kostüme spiegeln den eingeschränkten Bewegungsradius der Figuren, ihr Korsett aus Etikette und Pflichtbewusstsein, den Kern ihrer Konflikte.