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Pressestimmen

Die Oper Frankfurt nimmt zum vierten Mal seit der umjubelten Premiere 2017 eine ihrer packendsten Inszenierungen wieder ins Programm: Hendrik Müllers Lack-und-Leder-Rigoletto. (…)

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse


(…) Der einstige Barenboim-Assistent Giuseppe Mentuccia dirigiert besonders im dritten Akt mit elektrisierendem Aplomb und hat dabei im kommissarischen Chordirektor Álvaro Corral Matute einen starken Mitstreiter: Der Männerchor spielt und singt mit umwerfender Präzision.

Bettina Boyens, Offenbach-Post

(…) Unter ihrem Generalmusikdirektor Thomas Guggeis legt die Oper Frankfurt gleich zu Beginn mit der Wiederaufnahme aus dem Jahre 2019 in der Regie von Anselm Weber einen fulminanten Start hin. Aus dem Graben explodiert regelrecht eine berauschende Klangwelt, die Guggeis dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester entlockt. Mit Momenten peitscht er das Orchester förmlich durch die Partitur. Die Liebesszene oder besser gesagt Sexszene zwischen Katerina und Sergei steigert sich nicht nur schauspielerisch, sondern auch klanglich zu einem riesigen Orgasmus, wunderbar vom Komponisten in Musik gesetzt und fantastisch vom Orchester wieder gegeben.
Genauso begeistern Guggeis und sein Orchester den Zuhörer in den vielen lyrischen Passagen, die es in der Partitur gibt. In den leicht tänzerischen Momenten zeigt Schostakowitsch den ganzen Sarkasmus, zu dem ihn die Geschichte (der Katerina und der damaligen Zeit) inspiriert.
Natürlich sind bei dieser Oper in erster Linie die Blechbläser zu nennen, aber es ist eigentlich unfair eine Instrumentengruppe hervorzuheben. Das gesamte Orchester klingt wie eine Eins. So gab es schon während der Aufführung spontanen Applaus und laute Bravorufe nach einem Orchesterzwischenspiel.

Jean-Nico Schambourg, www.klassik-begeistert.de


(…) Die szenisch eindringliche Produktion bietet musikalisch die Intensität einer Premiere mit bemerkenswerten Rollendebüts und einem Orchester in Hochform. Das Publikum zeigt sich begeistert.

Michael Demel, www.deropernfreund.de

(…) ein großer Abend und großer Saisonauftakt.

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Die Abstimmung zwischen Graben und Szene ist perfekt. Jens Daniel Herzog inszeniert ganz aus dem Geist der Musik, die Takeshi Moriuchi am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchester mit großer Präzision herausfeilt. Das scharfe Blech und die satten Holzbläser in ihrer rhythmischen Akzentuierung lassen Igor Strawinsky, den Widmungsträger der Partitur, klar hervortreten. Großartig realisiert ist die katzenhafte, kammermusikalisch bis zu Solostimmen realisierte Begleitung. Ein Spiel der ausgefahrenen und wieder eingezogenen Krallen. Moriuchi realisiert eine mustergültige Wiedergabe von Henzes Vokalsinfonie als Traumprotokoll. Es ist ein homogen stimmiger Abend, an dem Musik und Szene perfekt Hand in Hand gehen. Wer eine kritische Auseinandersetzung mit unserer kriegerisch geladenen Gegenwart erwartet, wird in Frankfurt sicher enttäuscht. Aber er kann hier träumen. Das ist auch nicht verkehrt in Zeiten der realen Alpträume.

Bernd Künzig, SWR Kultur am Morgen


(…) Henze „entmilitarisiert“ (…) den Stoff, der Krieg dient ihm hier als Folie, vor der ein moralischer Konflikt des Prinzen ausgetragen wird. Musik schichtet Henze dabei sehr plastisch übereinander: Traum ist Traum, Kampf ist Kampf, innere Zerrissenheit ist innere Zerrissenheit. Dazu kommen Gesang und Spiel, eine Ensembleleistung, die fantastisch ist und eine sehr geschickte und eindrucksvolle Drehbühnen-Choreografie, die schwer zu beschreiben, aber wahnsinnig toll gemacht ist.

Natascha Pflaumbaum, hr2-kultur / Frühkritik


(…) Das Bühnenbild ist so karg eingerichtet, dass es ohne die musikalischen und schauspielerischen Aktionen der Künstler keinen Sinn ergeben würde. Mit ihnen ist ein Stück großartiges, bewegtes und bewegendes Musiktheater zu erleben. (…)

Andrea Richter, www.textor.online


(…) Unter den Solisten brillierten der slowenische Bariton Domen Križaj in der Titelpartie mit beklemmender Melancholie, der belgische Tenor Yves Saelens als eine Spur zu leutseliger Kurfürst von Brandenburg und Magdalena Hinterdobler als hoch emotionale Prinzessin Natalie von Oranien. Sie versucht beherzt, in die Speichen dieses militaristischen Räderwerks zu greifen, das ihr völlig fremd ist. Sonderapplaus gab es für Magnus Dietrich als unerschrockenem Freund Homburgs. Insgesamt eine kluge, zeitgemäße und mutige Auseinandersetzung mit diesem doppeldeutigen brandenburgischen Mythos – und das am Tag einer ähnlich aufwühlenden Landtagswahl!

Peter Jungblut, BR-Klassik / Leporello


(…) Eine Aufführung des Prinz von Homburg steht und fällt mit der Titelpartie. In Frankfurt liegt sie in den sicheren Händen von Ensemblemitglied Domen Križaj, dessen Bariton den Spagat zwischen Träumerei, Todesfurcht und Entschlossenheit jederzeit verlässlich schafft. Ihm zur Seite stehen der Kurfürst Yves Saelens und Magdalena Hinterdobler in der Rolle der (bei Bachmann aufgewerteten) Natalie, deren Sopran vollständig sicher durch die aberwitzig schwere Partie führt, sowie Annette Schönmüller als Kurfürstin mit starker, oft auch humorvoller Bühnenpräsenz.
Über den bösen Schluss – der Prinz wird mit verbundenen Augen zur „Hinrichtung“ geführt, als einziger nicht wissend, dass er begnadigt wurde – schreiben sich Kleist und Bachmann nonchalant hinweg. Bei Dostojewski kann man nachlesen, wie traumatisch eine Scheinhinrichtung nachwirkt. Regisseur Herzog schwindelt sich über die Perfidie nicht hinweg und zeigt eine Gesellschaft in arrogantem Spott. Nur Natalie wendet sich dem Demontierten noch einmal zu. In Staub mit allen Feinden der Liebe.

Christoph Becher, www.nmz.de (neue musikzeitung)


(…) Einhelliger Beifall für die erste Premiere der neuen Spielzeit an der Oper Frankfurt.

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse

(…) Fantastisch! Wie aus einem Guss: Bianca Andrew und die Pianistin Anna Larlee haben eine einzige große Erzählung aus den über 30 Liedern gemacht. Keine Revue, sondern ein großes Bild gezeichnet über Weiblichkeit heute. (…)

Natascha Pflaumbaum, hr2-kultur / Frühkritik


Die Liederabendreihe der Oper Frankfurt begann mit einem intensiven Heimspiel. Die neuseeländische Mezzosopranistin Bianca Andrew, eine der lebhaftesten und leidenschaftlichsten Perfektionistinnen, die man sich auf der Opernbühne vorstellen kann, bot ein originelles Programm, dessen Wirkung nicht zu unterschätzen war. Indem sie nämlich, auch auf Biegen und Brechen, aber vor allem durchdacht, durch ein Frauenleben führte, drehte sie die vertraute männliche Perspektive um, die in der klassischen Musik doch weiter vorherrscht und die man auch als Frau ohne weiteres hinnehmen wird (man ist es gewöhnt, sich zurechtzufinden). Aber so war es: prickelnd. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

Beim Namen Barrie Kosky schnalzen Theaterfreunde mit der Zunge. Zum Saisonauftakt der Oper Frankfurt mit Händels Hercules, einer Wiederaufnahme aus der vergangenen Spielzeit, gibt es denn auch minutenlangen Beifall, Bravorufe und teils Standing Ovations. (…)

Manfred Merz, Offenbach-Post


(…) Der prächtig aufgelegte Opernchor wird im Kollektiv zu einem weiteren Hauptdarsteller mit eindringlichen Momenten. (…)
Das Opern- und Museumsorchester spielt in barockgerechter Besetzung unter dem Dirigat von Laurence Cummings historisch bestens informiert auf. (…)

Manfred Merz, Frankfurter Neue Presse