Spielplan

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Le nozze di Figaro

Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791

Oper in vier Akten
Text von Lorenzo Da Ponte nach Pierre Augustin Caron de Beaumarchais
Uraufführung 1786, Burgtheater Wien

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer. Die Audioeinführung sowie weitere spannende Inhalte zur Produktion finden Sie im Opernappetizer auf unserem Blog.

Musikalische Leitung Thomas Guggeis / Alden Gatt (28., 30.12., 5., 18.1.)

Figaro Kihwan Sim / Božidar Smiljanić (Dez., Jan)
Susanna Elena Villalón / Julia Grüter (14.10.) / Anastasiya Taratorkina (5.1.)
Graf Almaviva Danylo Matviienko / Domen Križaj (Dez., Jan.)
Gräfin Almaviva Adriana González (Okt.) / Verity Wingate (Dez., Jan.)
Cherubino Kelsey Lauritano (7.1.)/ Helene Feldbauer° (Dez, 5., 18., 21.1.)
Marcellina Cecelia Hall / Katharina Magiera (21.10., Dez, Jan)
Bartolo Donato Di Stefano / Thomas Faulkner (Dez, Jan)
Basilio / Don Curzio Magnus Dietrich / Michael McCown (21.10.)
Barbarina Idil Kutay / Karolina Bengtsson (6.10.) / Claudia Muschio (8.10.)
Antonio Franz Mayer

°Mitglied des Opernstudios

Ein exzellenter Figaro am Opernhaus des Jahres

Axel Zibulski, Rhein-Zeitung


(…) Den neuen Figaro in einer wiederum auf Jahrzehnte vorstellbaren, gescheiten, leichten, aber nicht harmlosen Inszenierung von Tilmann Köhler macht der neue Generalmusikdirektor Thomas Guggeis zu einem triumphalen Auftakt seiner Amtszeit. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Le nozze di Figaro, dutzende Male gesehen, mit all den Intrigen und Spielereien immer verwirrend, wird plötzlich ganz klar. Das kann getrost als Meisterwerk der modernen Regie bezeichnet werden. (…)

Andrea Richter, www.faustkultur.de


(…) Orchester, Sänger und der Chor unter der Leitung von Tilman Michael verbinden sich in diesem lockeren Spiel aufs Vortrefflichste zu einem musikalischen Genuss mit starkem Ensemble. Kihwan Sim ist ein lässiger Figaro mit fantastischer Stimmkraft, Elena Villalón eine emanzipierte Susanna mit großer Ausdruckskraft. Adriana González als würdevolle Gräfin Almaviva bekommt für ihre bezaubernde Arie „Porgi amor“ begeisterten Zwischenapplaus, ihr Graf Danylo Matviienko lässt amüsant seine Männlichkeit aufbrechen und manchmal als Karikatur erscheinen, etwa wenn er sich wie ein Boxer zum Wortgefecht mit Figaro vorbereitet. (…)

Martina Himmer, Main-Echo Aschaffenburg


Großen Beifall spendete das prominent besetzte Publikum in Anwesenheit des Frankfurter Oberbürgermeisters Mike Josef und Kulturdezernentin Ina Hartwig (beide SPD) am Sonntagabend für den gelungenen Einstand des neuen Generalmusikdirektors Thomas Guggeis. Der erst 30-jährige Nachfolger von Sebastian Weigle dirigierte mit Mozarts Le nozze di Figaro seine erste Opernpremiere im Frankfurter Opernhaus.
Mit lockeren, federnden Phrasierungen, feinstem Klangschmelz, Sänger und Chor zur atmenden Natürlichkeit animierend, überzeugte sein vorwärtsdrängender Mozart auf ganzer Linie. Auch seine vom Hammerklavier aus teils improvisierter Begleitung der Rezitative offenbarte den Willen, gemeinsam mit dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester auf Augenhöhe zu musizieren.
(…)
Kihwan Sim gab einen eifersüchtigen, zutiefst verzweifelten Figaro, Elena Villalón eine pragmatische Susanna. Mitreißend gelang das Rollendebüt Danylo Matviienkos in der Partie des übergriffigen Grafen, während Gaststar Adriana González als seine betrogene Ehefrau mit überragenden Messa-di-voce-Fähigkeiten den meisten Zwischenapplaus einheimste. Kelsey Lauritano brillierte als Cherubino, während Idil Kutay aus dem Opernstudio mit ihrer Nebenrolle der pfiffigen Barbarina alle Aufmerksamkeit auf sich lenkte. (…)

Bettina Boyens / Wieland Aschinger, www.musik-heute.de


(…) es ist aller Feier würdig, dass dieses Haus neben all seinen interessanten Ausflügen jenseits des Kanons dieses Meisterwerk spielerischer Humanität in einer so vollendeten Produktion lebendig hält.

Wolfgang Fuhrmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung


(…) Natürlich war die Opernprominenz neugierig auf den Einstand des neuen jungen Generalmusikdirektors. Thomas Guggeis (30) begleitete mit enormer Fantasie und einer guten Prise Humor die Rezitative vom Hammerklavier aus. Nahtlos verbanden sie sich mit den dirigierten Teilen. Das Opern- und Museumsorchester spielte differenziert, transparent, ebenso akzentreich wie verbindlich, flott und schwungvoll (…).

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse


(…) So geht junge, moderne Oper heute! Ob man sie „streamen“ müsste, um sie an ein neues Publikum bringen? Frankfurt war jedenfalls begeistert.

Dietrich Stern, Wiesbadener Kurier

Ein Spielfeld, vier Generationen, 24 Stunden, unzählige Liebschaften, wechselnde Regeln. Ausgang ungewiss.

Anfangs scheinen die Spielregeln im Schloss des Grafen Almaviva zu funktionieren. Auf dem Feld: Spieler*innen aus vier Generationen und unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, die für grundverschiedene Liebes- und Lebensmodelle stehen. Doch plötzlich läuft nichts mehr nach Plan, weil der Graf die Spielregeln verletzt. So will er auf einmal angesichts der bevorstehenden Hochzeit von Zofe Susanna mit seinem Diener Figaro das von ihm selbst abgeschaffte Recht der ersten Nacht nun doch beanspruchen, falls sich die Braut nicht freiwillig hingibt. Der Regelbruch führt zu einer Flut sich im Stundentakt ändernder Situationen, die völlig außer Kontrolle geraten. Ob verkleidet oder nicht, niemand erkennt niemanden mehr. Am Ende des tollen Tages wird es gefährlich und befreiend zugleich.

Kurz vor der Französischen Revolution, in einer Zeit des Umbruchs, entstand Mozarts kongeniale Vertonung von Lorenzo Da Pontes Libretto nach der Vorlage von Beaumarchais’ gesellschaftskritischer Komödie. Ihr Figaro ist in mehrerer Hinsicht ein Werk mit revolutionärer Sprengkraft. Es wurzelt in der Commedia dell’Arte und stellt existentielle Fragen nach der Definierbarkeit der Liebe und der (Un-)Planbarkeit verschiedener Lebensmodelle. Sehnsüchte prallen auf gesellschaftliche Grenzen. Triebkraft und Tempo dieses ernsten
Gesellschaftsspiels entstehen aus einer Mischung von beißender Komik und »gefährlichen Liebschaften«. Eine der vollkommensten musikalischen Komödien der Operngeschichte stellt die Menschen in ihrem Verhältnis zu sich selbst und zu anderen in einer Zeit der Umwälzungen dar.

Mit freundlicher Unterstützung