Spielplan

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Carmen

Georges Bizet 1838–1875

Opéra comique in drei Akten
Text von Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach Prosper Mérimée
Uraufführung 1875

Premiere vom 5. Juni 2016

In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer. Die Audioeinführung sowie weitere spannende Inhalte zur Produktion finden Sie im Opernappetizer auf unserem Blog.

Musikalische Leitung Giuseppe Mentuccia

Carmen Varduhi Abrahamyan
Don José Leonardo Caimi (2.3.) / Abraham Bretón°
Micaëla Kateryna Kasper (2., 8.3., 13.4.) / Nombulelo Yende° (17., 28.3., 1., 5.4.)
Escamillo Liam James Karai  (2., 8.3.) Nicholas Brownlee (28.3., 1., 5., 13.4.) / Kihwan Sim (17.3.)
Moralès / Dancaïro Liviu Holender (März) Mikołaj Trąbka (17.3.) Iain MacNeil ( April)
Remendado Andrew Kim°
Frasquita Elena Villalón
Mercédès Cecelia Hall (2., 8., 17.3.)/ Elizabeth Reiter (28.3., 1., 5., 13.4.)
Zuniga Erik Van Heyningen (2., 8., 17.3.)/ Božidar Smiljanić (28.3., 1., 5., 13.4.)

°Mitglied des Opernstudios

Pralle, leuchtende Farben, mitreißende Bewegungsabläufe, faszinierendes musikalisches Kolorit – so geht die 2016 erstmals am Frankfurter Opernhaus gezeigte Inszenierung von Barrie Koskys Carmen-Inszenierung nach mehreren Wiederaufnahmen ihrer 50. Aufführung entgegen. Auch Bizets Paradeoper muss ja nicht automatisch zu einem Publikumsmagneten werden – warum es die Frankfurter Produktion ist, wurde beim zweiten Abend der neuen Serie gewiss. (…)

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse


(…) Diese Inszenierung lebt (…) ganz besonders von den Choreographien, die Otto Pichler mit sechs Tänzerinnen und Tänzern erarbeitet hat. Immer wieder gelingen so Momente der geradezu genialen Amalgamierung von Musik und Tanz. Etwa das Terzett zu Beginn des zweiten Aktes wird nicht nur musikalisch überwältigend musiziert mit von Strophe zu Strophe bis zur Raserei sich steigerndem Tempo, auch die Choreographie, welche die Profitänzer mit den drei (tänzerisch übrigens begabten) Sängerinnen vereint, ist wieder eines der optischen Filetstücke des Abends.
Die Vorstellungen der aktuellen Wiederaufnahmeserie waren schnell restlos ausverkauft. Das ist selbst bei einem derart beliebten Repertoire-Renner nicht selbstverständlich. (…)

Michael Demel, www.deropernfreund.de

Bereits wenige Wochen nach ihrer Premiere 2016 erreichte Barrie Koskys Carmen-Inszenierung Kultstatus und hat seitdem nichts von ihrer unwiderstehlichen Kraft eingebüßt. Sie führt die meistgespielte Repertoireoper der Welt zu den Wurzeln der Opéra comique zurück. In knappen Zwischentexten entwickelt sich die Handlung und steuert einem ungewöhnlichen Schluss entgegen. Auf dem Weg dahin prallen lyrische Momente auf unheimliche Revue- Szenen. Durch unerwartete Brüche zwischen dem bissigen Ton der Opéra bouffe und der Tragödie sprengt Koskys Deutung die gängigen Carmen-Klischees. Seine Inszenierung treibt den Konflikt zwischen den Lebensmodellen von Carmen und Don José auf die Spitze: Sie bringt ihn, der eigene Grenzen in der Liebe zu überschreiten versucht, um den Verstand und wirft Don José aus der Lebensbahn. Seine Versuche, Carmen in die ihm bekannte Ordnung zu locken, sind zum Scheitern verurteilt. Bizets Musik und die Interpretation von Barrie Kosky führen diese Extreme zueinander. Varietéhafte Leichtigkeit und Ekstase treffen auf unbewegliche, erstarrte Muster von Don José und Micaëla.