Daphne
Richard Strauss 1864–1949
Bukolische Tragödie in einem Aufzug
Text von Joseph Gregor
Uraufführung 1938
Premiere vom 28. März 2010
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer und kurz vor der Wiederaufnahme als Video
Musikalische Leitung Lothar Koenigs
Daphne Maria Bengtsson
Leukippos Gerard Schneider
Gaea Katharina Magiera
Apollo Peter Marsh
Peneios Patrick Zielke
1. Schäfer Erik van Heyningen
2. Schäfer Andrew Kim
3. Schäfer Sebastian Geyer
4. Schäfer Jarrett Porter°
1. Magd Karolina Bengtsson
2. Magd Helene Feldbauer°
Die Alte Daphne Corinna Schnabel
°Mitglied im Opernstudio
Eine junge Frau (Daphne) entzieht sich dem ungestümen Werben eines Gottes (Apoll), indem sie sich in einen Lorbeerbaum verwandelt. Dieser Mythos aus der griechischen Antike hört sich zunächst einmal gar nicht nach einem operntauglichen Stoff an. Doch gerade das mag Richard Strauss für seine drittletzte Oper gereizt haben.
In seiner 2010 mit dem FAUST Theaterpreis ausgezeichneten Inszenierung macht Claus Guth die Geschichte hinter der Geschichte sichtbar und übersetzt den klanglichen Zauber dieses Spätwerks feinfühlig in fassbare, zugleich poetische Bilder. Zu erleben ist das Schicksal einer zutiefst traumatisierten Frau, die nach vielen Jahren in ihr Elternhaus zurückkehrt und nochmals den großen Bruch in ihrem Leben nacherlebt. Fatale Familienkonstellationen spielen dabei eine ebensolche Rolle wie die Dialektik von Anziehung und Angst vor Nähe des verführerischen Fremden; eine Spannung, die Daphne letztlich nur durch die Flucht in Erstarrung bewältigen kann.