Spielplan

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Capriccio

Richard Strauss 1864–1949

Konversationsstück für Musik in einem Aufzug
Text von Clemens Krauss und vom Komponisten
Uraufführung 1942

Premiere vom 18. Januar 2018

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer und als Video

Musikalische Leitung Sebastian Weigle

Gräfin Madeleine Maria Bengtsson
Graf Domen Križaj
Flamand Martin Mitterrutzner
Olivier Liviu Holender
La Roche Alfred Reiter
Clairon Zanda Švēde / Theresa Kronthaler (20., 22.10.)
Monsieur Taupe Peter Marsh
Eine italienische Sängerin Bianca Tognocchi
Ein italienischer Tenor Brian Michael Moore
Eine Tänzerin Katharina Wiedenhofer
Der Haushofmeister Jarrett Porter

In dem zur Laudatio geratenen Porträt des Frankfurter Opernintendanten Bernd Loebe anläßlich der erneuten Auszeichnung der Oper Frankfurt als „Opernhaus des Jahres“ in der Zeitschrift Opernwelt bemerkte jüngst die geschätzte Kollegin Judith von Sternburg, dass nicht selten Frankfurter Wiederaufnahmen Premierenniveau haben. Das lässt sich aktuell exemplarisch an Richard Strauss’ Alterswerk Capriccio aufzeigen.
(…)
Diese Produktion ist ein besonders edel funkelndes Glanzstück im Repertoire des an Glanzstücken nicht armen Opernhauses am Main. Den Besuch des musikalisch saftigen, szenisch ungemein anregenden und auf intelligente Weise unterhaltsamen Abends können wir uneingeschränkt empfehlen.

Michael Demel, www.deropernfreund.de


(…) Man sah und hörte viel Gutes bei dieser Wiederaufnahme. Maria Bengtsson zeichnete das Bild einer reifen, abgeklärten Gräfin, die sich Mumm und Humor trotz widriger Zeit nicht abkaufen lässt. Domen Križaj war als Graf ein erhabener Darsteller mit mar­kanter Stimme. Auch Martin Mitterrutzner als Flamand und Liviu Holender als Olivier waren solide Stützen – das langjährige Ensemblemitglied Mitterrutzner wieder­zuhören war eine Freude.
Sebastian Weigle am Pult war wie oft ein Garant für opulent und vollmundig zubereitete Musik. (…) Vor allem die grazile, feine Ouvertüre hatte es in sich und blieb von allem am ehesten in Erinnerung.

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse

Im Alter von 78 Jahren schreibt Richard Strauss einen Diskurs à l’art pour l’art und nennt ihn Capriccio. Künstler und Adlige streiten darin in leichtfüßigem Parlandostil mit Witz und Schärfe über das Verhältnis von Musik und Wort in der Oper. Der Komponist Flamand und der Dichter Olivier, die um die kunstaffine Gräfin Madeleine buhlen, personifizieren den Konflikt. Mit stilistischen Seitenblicken in Richtung Mozart und Wagner – Strauss’ kompositorische Fixsterne – wird das »Konversationsstück für Musik« auch zu einer grundsätzlichen Reflexion darüber, was oder wie Oper war, ist und sein kann.

Brigitte Fassbaenders Inszenierung verlegt die Handlung des Werkes, das eigentlich um 1775 in Paris spielt, mit einem Bühnenbild und Kostümen von Johannes Leiacker in die Zeit seiner Entstehung: die 1940er Jahre. Es ist jene Zeit, in der die Kulturpolitik des NS-Regimes auch im besetzten Frankreich darauf ausgerichtet war, vor allem zu unterhalten – ganz so wie Strauss’ letztes Bühnenwerk Capriccio.