Spielplan

zur Übersicht

Otello (Rossini)

Gioachino Rossini 1792–1868

Dramma per musica in drei Akten
Text von Francesco Maria Berio nach William Shakespeare
Uraufführung 1816

Premiere vom 8. September 2019

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer. Die Audioeinführung sowie weitere spannende Inhalte zur Produktion finden Sie im Opernappetizer auf unserem Blog.

Musikalische Leitung Sesto Quatrini

Otello Theo Lebow
Desdemona Nino Machaidze
Jago Francisco Brito
Rodrigo Levy Sekgapane
Elmiro Barberigo Erik Van Heyningen
Emilia Kelsey Lauritano
Doge Michael McCown
Lucio / Ein Gondoliere Abraham Bretón°

°Mitglied des Opernstudios

(…) Theo Lebow ist (…) zum ersten Mal in der Titelrolle zu hören – er zeigte stimmlich und darstellerisch eine glaubwürdige, ja mitreißende Leistung. (…)

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse


(…) Der Regie ist es gelungen, aus einem mäßigen Libretto mit überzeugenden szenischen Einfällen und einer attraktiven Ausstattung ein erstklassiges und spannendes Stück Musiktheater zu formen. Dafür bietet die Wiederaufnahme erneut eine Besetzung auf, die darstellerisch mindestens so stark ist, wie sie musikalisch sattelfest ist.

Michael Demel, www.deropernfreund.de

Auf dem Höhepunkt seiner Karriere wandte sich Rossini dem Othello-Stoff zu, der nur selten mit seiner Oper, vielmehr mit Shakespeares Drama oder mit Verdis Vertonung in Verbindung gebracht wird. Rossini ging in seiner Fassung eigene Wege und wich in ihrer Handlung deutlich von der Vorlage ab. Sein Interesse galt weniger der Eifersucht des Titelhelden als dem Konflikt zwischen Desdemona und ihrem Vater. Diese Akzentverschiebungen greift der Regisseur Damiano Michieletto auf und deutet Rossinis Oper als Drama über die Angst vor dem Fremden. Er positioniert den Titelhelden als Araber, als einen Angehörigen eines neureichen Golfstaats, der im Westen erst umworben, später aber verachtet wird. Otello kommt zunächst in der venezianischen Oberschicht an und wird so lange willkommen geheißen, wie er zum wirtschaftlichen Aufschwung beiträgt. In dem Moment, als er sich familiären Strukturen annähert, wird er ausgegrenzt. Michieletto zeigt Gesellschaftsanalyse statt Eifersuchtsdrama und zeichnet dabei fesselnde Seelenporträts. Immer wieder wechselt er dafür von der Bühnenrealität in die Gedankenwelt der Protagonisten.