Aida
Giuseppe Verdi 1813–1901
Opera lirica in vier Akten
Text von Antonio Ghislanzoni nach Auguste Mariette, ausgearbeitet von Camille Du Locle und Giuseppe Verdi
Uraufführung 1871, Opernhaus, Kairo
Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer und kurz nach der Premiere als Audio
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Am 17. Dezember findet die 4. Kammermusik anlässlich der Premiere von Aida statt.
Musikalische Leitung Erik Nielsen
Aida Guanqun Yu
Radamès Stefano La Colla / Alfred Kim (29.12., 1., 13., 20.1.)
Amneris Claudia Mahnke / Agnieszka Rehlis (29.12., 1., 13., 20.1.)
Ramfis Andreas Bauer Kanabas / Kihwan Sim (29.12., 1., 13., 20.1.)
Amonasro Nicholas Brownlee / Iain MacNeil (29.12., 1., 13., 20.1.)
Der König Von Ägypten Kihwan Sim / Andreas Bauer Kanabas (29.12., 1., 13., 20.1.)
Ein Bote Kudaibergen Abildin
Eine Priesterin Monika Buczkowska
Radamès soll als Feldherr der Ägypter gegen die Äthiopier in den Krieg ziehen. In ihn ist allerdings nicht nur die ägyptische Prinzessin Amneris, sondern auch ihre äthiopische Sklavin Aida verliebt …
Verdis Oper Aida entstand für Ägypten als verspätete Erfüllung eines Wunsches des Vizekönigs Ismail Pascha. Dieser modernisierte die Region in einer Zeit stetig wachsender Autonomiebestrebungen, ließ ein Opernhaus nach französischem Vorbild bauen und realisierte das Jahrhundertprojekt des Sueskanals. Zu dessen Einweihung schwebte Ismail Pascha ein eigens komponiertes Werk von Giuseppe Verdi vor – am liebsten eine Oper. Der Komponist lehnte zunächst ab. Doch der Vizekönig ließ auch nach der Eröffnung von Sueskanal und Opernhaus 1869 nicht locker. Das Szenario des französischen Autors und Archäologen Auguste Mariette konnte den Komponisten schließlich umstimmen.
Neben Verdis Bemühung um ein exotisch-orientalisierendes Lokalkolorit spiegelt die historisierte Fiktion der Oper Aida jene im 19. Jahrhundert allgegenwärtige, im 20. Jahrhundert in die Katastrophe führende und heute erschreckenderweise wieder erstarkende Idee eines nationalen Triumphes. Momente in streng kontrapunktischer Satzweise reflektieren die rigiden theokratischen Strukturen der dargestellten Gesellschaft, während sich in kammerspielartigen Szenen, die immer wieder auch von lyrischer Innigkeit getragen werden, das Gefühlsleben der Figuren entfaltet.
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