Spielplan

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Elektra FRANKFURT OPERA NIGHT

Richard Strauss 1864–1949

Tragödie in einem Aufzug
Text von Hugo von Hofmannsthal nach Sophokles
Uraufführung 1909, Königliches Opernhaus, Dresden

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer und als Video

Musikalische Leitung Sebastian Weigle

Elektra Aile Asszonyi
Chrysothemis Jennifer Holloway
Klytämnestra Susan Bullock
Orest Simon Bailey (19.3.) / Kihwan Sim
Aegisth Peter Marsh
Der Pfleger des Orest Franz Mayer
Ein junger Diener Jonathan Abernethy / Theo Lebow (1., 5.5.)
Ein alter Diener Seungwon Choi
Die Aufseherin Nombulelo Yende°
1. Magd Katharina Magiera
2. Magd Helene Feldbauer /  Florence Losseau (16.4.)
3. Magd Bianca Andrew
4. Magd Barbara Zechmeister / Michelle Ryan (24.3.)
5. Magd Monika Buczkowska

°Mitglied des Opernstudios

Claus Guth erntete am Sonntagabend für seine packende psychologische Deutung von Richard Strauss’ Einakter Elektra an der Oper Frankfurt einhelligen Publikumsjubel. Seine Auffassung überzeugte, die generationenübergreifende Geschichte der blutdurchtränkten Rachetragödie der Atriden als zunehmende Zerrüttung des Geisteszustandes von Elektra zu zeigen. (…)

Bettina Boyens / Wieland Aschinger, www.musik-heute.de


(…) An vorderster Front die großartige estnische Sopranistin Aile Asszonyi. Sie beeindruckte stimmlich, darstellerisch und vor allem mit ihrer unglaublichen Kondition tief. Nach ihrem Zusammenbruch am Ende des Stücks, nach dem letzten Ruf „Orest“ ihrer qualitativ ebenbürtigen Bühnenschwester Chrysothemis und dem letzten dröhnenden Orchesterakkord herrschte im Publikum kurze Stille, während der Vorhang fiel. Es war nach 110 Minuten höchster emotionaler Anspannung die Stille der Erschütterung vor einem wahren Applaus-Orkan.

Andrea Richter, www.faustkultur.de


(…) Unten in den Klüften, aus denen die blu­tige Vergangenheit der Atridensippe so suggestiv emporklingt, waltet der schei­dende Generalmusikdirektor Sebastian Weigle seines Amtes und lässt den riesi­gen Klangkörper in allen Facetten so differenziert funkeln, dass man sich manchmal eher in einer kammermusika­lischen Veranstaltung als in einem der klanggewaltigsten Werke der Gattung wähnt. Bei dieser Leistung ist es nur angemessen, dass das Orchester als Protagonist zum Schlussapplaus auf die Bühne gebeten wird, um sich mit sei­nem GMD vom begeisterten Publikum feiern zu lassen. Die Ovationen schlie­ßen neben dem Schwesternpaar Susan Bullocks edel patinierte Klytämnestra, Peter Marshs Aegisth und Simon Bai­leys Orest auch das Regieteam um Claus Guth ein. (…)

Volker Milch, Wiesbadener Kurier


(…) Der Blumenstrauß fürs Vokale aber ging an Jennifer Holloways Chrysothemis: über die glaubhaft ausgestrahlte Körpersehnsucht nach einem männlichen Gegenüber, den Trost mit einem Schal-Knäuel als Kind-Ersatz hinaus leuchtete und glühte da ein echter „Strauss-Sopran“. (…)

Wolf-Dieter Peter, www.nmz.de (neue musikzeitung)


(…) Wenn alles zu viel wird, bleibt immer noch der Wahnsinn, und genau dort richtet sich Elektra häuslich ein.
(…)
Regisseur Claus Guth zeigt das in seiner packenden Inszenierung am „Opernhaus des Jahres“ in Frankfurt von der ersten bis zur letzten Minute absolut plausibel, bildstark und dank der fulminanten estländischen Sopranistin Aile Asszonyi in der Titelrolle menschlich zutiefst anrührend. (…)

Peter Jungblut, BR-Klassik / Allegro


(…) Psychosomatische Störungen aber hat, in Claus Guths Inszenierung der Oper Elektra von Richard Strauss nach Hofmannsthal, vor allem Elektra selbst: Aile Asszonyi in der Titelrolle verdreht an der Oper Frankfurt ihre rechte Hand, als sei sie ein ekelhaftes, fremdes Körperteil. Sie zuckt mit dem Kopf, verzieht den Mund, hat Ticks, nur kurz, aber immer ganz allein. Alle anderen, die Schwester Chrysothemis, das Personal, scheinen im großen Ganzen gesund zu sein und der seltsamen Elektra fürsorglich zugewandt. (…)

Jan Brachmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung


(…) Fesselnd zeigt Regisseur Claus Guth an der Oper Frankfurt, wie die geistig zerrüttete Atridenprinzessin an ihren Wutwallungen, den penetrant durch die Szene laufenden Erinnerungsfetzen und ihren wüsten Rachefantasien zu­grunde geht. Schlimmer noch: Mutter und Schwester, die gesam­te Familie, teilen ihre Therapieresistenz. Vielleicht ist der pa­ckendste Einfall Guths, der mit Elektra in Frankfurt seine dritte überragende Strauss-Interpreta­tion vorlegt, bis zum Ende offen zu lassen, ob sich das unmensch­liche Schlachten nur in Elektras Kopf abspielt oder tatsächlich ge­schehen ist. Antwortet sie doch am Ende, als ihre Schwester Chrysothemis sie fragt, ob sie den mu­sikalischen Jubel nicht höre: „Ob ich die Musik nicht höre? Sie kommt doch aus mir.“ (…)

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse


(…) Auch das Orchester wird von Weigle am Ende energisch auf die Bühne gewunken, es spielt bei Strauss hörbar eine, wenn nicht die Hauptrolle. Es ist die vorletzte Premiere für den scheidenden GMD, der hier, ganz in seinem Kernrepertoire, noch einmal ganz besonders gefeiert wurde.

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Diese Frankfurter Elektra ist im wahrsten Sinne des Wortes wahnsinnig gut.

Bernd Künzig, SWR 2 / Journal am Mittag


(…) Es ist eins von Guths Regiekunststücken, mit solchen, obendrein mit getanztem Witz gewürzten Ambivalenzen, jenen szenischen Rausch zu liefern, den die Musik per se bietet. Premium-Strauss gibt es eben nicht nur in Dresden...

Joachim Lange, Dresdner Neueste Nachrichten


(…) Nicht enden wollende Ovationen belohnen einen Frankfurter Premieren­abend, der in seiner künstleri­schen Größe höchsten Ansprü­chen des Hauses gerecht wird.

Bettina Boyens, Offenbach-Post

Elektra ist von einem einzigen Gedanken besessen: Rache zu nehmen für den Mord an ihrem Vater Agamemnon.

Dieser wurde von ihrer Mutter Klytämnestra zusammen mit deren Geliebten Aegisth ermordet; Klytämnestra nahm ihrerseits Rache dafür, dass Agamemnon ihre Tochter Iphigenie geopfert hatte, um für die von ihm befehligte Flotte günstige Winde auf der Fahrt nach Troja zu erlangen. Elektra und ihre Schwester Chrysothemis, die sich nichts anderes als ein normales Leben wünscht, werden wie Gefangene gehalten. Ihr Bruder Orest wurde als Kind in die Verbannung geschickt; auf seine Rückkehr wartet Elektra sehnsüchtig.
Da überbringen zwei Fremdlinge die Nachricht vom Unfalltod Orests. Kann Elektra ihre Schwester dafür gewinnen, den Sühnemord an der Mutter nunmehr zusammen mit ihr auszuführen? Oder muss sie es allein auf sich nehmen? Und wer sind die beiden Fremdlinge?

Hugo von Hofmannsthal schrieb sein Drama nach Motiven des Sophokles 1903. Wenige Jahre zuvor hatten Josef Breuer und Sigmund Freud ihre Studien über Hysterie veröffentlicht. Anders als die antike Tragödie richtet Hofmannsthal den Fokus ganz auf die Psyche Elektras. Noch tiefer in deren Seelenleben dringt die auf dem Schauspiel basierende Oper von Richard Strauss ein; damit begann die überaus fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Komponisten und dem Dichter. Mit ungeheurer Wucht und in kühnen Harmonien macht das groß besetzte Orchester erlebbar, wie die junge Frau in immer neuen Schüben von ihren Rachefantasien überrollt und in extreme Zustände getrieben wird. Das Werk greift so die Erkenntnisse des Begründers der Psychoanalyse auf, die sich zu Beginn des Jahrhunderts verbreiteten; Elektra mutet in ihrem Lichte fast wie eine klinische Studie an.

FRANKFURT OPERA NIGHT

Dresscode: Elegant. Oper: Elektrisierend.

Feiern Sie mit uns einen festlichen Opernabend beginnend mit rotem Teppich und einem kleinen Empfang speziell für Sie. Nach der Vorstellung des gefeierten Opern-Dramas von Richard Strauss erwartet Sie im stimmungsvoll beleuchteten Wolkenfoyer ein kurzweiliges Get-together mit Flying Buffet (nur mit Sonderticket, limitierte Plätze): Die Künstler*innen des Abends überraschen mit Pop-up-Performances und Sie haben die Gelegenheit mit ihnen, den Mitarbeiter*innen der Oper und anderen Gästen ins Gespräch zu kommen.

Mit Ihrem Ticket unterstützen Sie die künstlerische Arbeit der Oper Frankfurt.

18.30 Einlass, 19.30−21.15 Uhr Vorstellung, 21.15−23 Uhr Get-together

Buchungshinweis:

Die Frankfurt Opera Night können Sie wahlweise (1) mit Vorstellung inklusive Get-together buchen, (2) nur mit Vorstellungsbesuch und kleinem Empfang vorab oder (3) nur das Get-together (falls Sie vorab schon ein Einzelticket für die Vorstellung gebucht haben und nachträglich Ihren Opernabend erweitern wollen).

Wenn Sie Ihr Ticket inklusive Get-together (1) buchen möchten, klicken Sie im Webshop nach der Auswahl Ihres Sitzplatzes auf den Button »inkl. Get-together«. Das Get-together separat (3) buchen können Sie hier.

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