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Doktor und Apotheker

Carl Ditters von Dittersdorf 1739–1799

Singspiel in zwei Akten
Text von Johann Gottlieb Stephanie d.J.
Uraufführung 1786, Burgtheater, Wien

In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln

Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Bockenheimder Depot und als Audioeinführung überall wo es Podcasts gibt. Weitere spannende Inhalte zur Produktion finden Sie im Opernappetizer auf unserem Blog.

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Musikalische Leitung Alden Gatt / Lukas Rommelspacher (21., 23.3.)


Apotheker Stößel Božidar Smiljanić
Claudia, Frau des Apothekers Kelsey Lauritano
Leonore Elizabeth Reiter
Rosalie Lubov Karetnikova
Hauptmann Sturmwald Peter Marsh
Doktor Krautmann Thomas Faulkner
Gotthold, sein Sohn Michael Porter
Sichel Andrew Bidlack
Polizeikommissär Sakhiwe Mkosana°

°Mitglied des Opernstudios

(…) Dass Kaspar Glarner und Ute M. Engelhardt die Oper mit papierner Raffinesse und animierter Leichtigkeit in die 1890er Jahre versetzen, dass sie liebevoll Frankfurter Lokalkolorit hineinzeichnen und eine raffinierte Mozart-Schnitzeljagd veranstalten, peppt das spießige Sujet wohltuend auf.
Die durchweg debütierenden Sänger kommen unter Dirigent Alden Gatt vor allem in den vielen schmissigen Ensembleszenen groß raus. (…)

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse


(…) Die Regisseurin versucht gar nicht erst, der angestaubten Story einer jungen Frau, die gegen ihren Willen in den Ehestand gehoben werden soll, einen aktuellen Überbau zu verpassen. Vielmehr konzentriert sie sich auf das, was das Stück ausmacht: den Humor, mit dem menschliche Schwächen hier aufs Korn genommen werden. (…)

Silvia Adler, Wiesbadener Kurier


(…) Ein Spaß also, in Frankfurt so überzeugend, weil die Umsetzung mit Liebe und Sorgfalt geschieht und aus dem Sängerensemble eine erstklassige Solistenschar zusammengestellt wurde. Das muss sich ein Haus leisten können. (…)
(…) Alden Gatt kann mit dem fein und peppig aufspielenden Opern- und Museumsorchester tüchtig Gas geben, ohne die eleganten Gesangspartien zu bedrängen.

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Mit gewitzter Bühnenpräsenz treffen die stimmgewaltigen Bässe Božidar Smiljanić als Apotheker und Thomas Faulkner als Doktor aufeinander. Grandioser Höhepunkt ihrer Feindschaft: Das Streitduett „Sie sind ein Scharlatan, ein Ignorant“ bei dem musikalisch die Fetzen fliegen. (…)

Silvia Adler, Darmstädter Echo


(…) Was sich da vor und hinter Türen, Scheiben oder Wänden abspielt, inszeniert [Regisseurin Ute] Engelhardt mit agiler Personenführung und perfektem Timing (…).

Axel Zibulski, Frankfurter Allgemeine Zeitung / Rhein-Main


(…) Stark besetzt sind auch die weiblichen Hauptpartien: Kelsey Lauritano als Apothekergattin, die ihre Tochter mit gleißendem Vokal-Feuerwerk in die Mangel nimmt. Doch auch Elisabeth Reiter als Leonore, deren durchsetzungskräftiger Sopran es durchaus mit der Mutter aufnehmen kann, kämpft mit harten Bandagen. Ebenso wie ihre Vertraute Rosalie, die von Lubov Karetnikova mit großer Intensität verkörpert wird. Während Michael Porter als Gotthold und Andrew Bidlack als Sichel mit vereinter Tenorkraft die Brautentführung vorantreiben, lässt Peter Marsh als verschmähter Bräutigam Sturmwald in seiner Arie der Wut und Enttäuschung freien Lauf. Was den Zusammenklang des Ensembles anbelangt, herrscht hingegen pure Harmonie. (…)

Silvia Adler, Allgemeine Zeitung Mainz


(…) Das Stück bietet in der Inszenierung von Ute M. Engelhardt gute Unterhaltung und ist mit dem spielfreudigen Ensemble sehens- und musikalisch hörenswert. (…)

Thomas Molke, www.omm.de

Doktor Krautmann und Apotheker Stößel sind sich spinnefeind. Dass der Sohn des einen in die Tochter des anderen verliebt ist, macht die Sache nicht besser.

Die beiden Väter sind das deutsche Pendant zu Cimarosas und Rossinis komischen Alten, die vor allem mit Witz und Situationskomik punkten. Erfolgreicher noch als Mozarts Le nozze di Figaro setzt Dittersdorfs Doktor und Apotheker den entscheidenden Wendepunkt: Mit diesem Werk war der Typ der deutschen Spieloper samt der ihr eigenen Mischung von heiteren und emotionalen Elementen geschaffen, die für Jahrzehnte vorbildhaft für eine neue Gattung wurde. Gleich drei weitere Aufträge brachte das Werk seinem Schöpfer Carl Ditters von Dittersdorf ein, der heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Als Komponist und Geigenvirtuose wurde der Zeitgenosse Mozarts nicht nur in Wiener Kulturkreisen, sondern auch international hochgeschätzt. In Doktor und Apotheker vereint er Elemente des norddeutschen Singspiels mit der Tradition, dem Witz und der Gesangsvirtuosität der italienischen Opera seria und buffa. Carl Ditters von Dittersdorf komponierte vor allem unbeschwerte Gesellschaftsmusik, mit deren durchaus deftigem Humor er bei seinem Publikum landete. Sein bekanntestes Singspiel Doktor und Apotheker entstand auf kaiserliche Weisung gemeinsam mit dem Leiter des Wiener Burgtheaters, dem Librettisten Johann Gottlieb Stephanie. Zu den musikalischen Höhepunkten der Nummernoper mit Dialogen gehört neben den groß angelegten Finali und Arien vor allem das Streitduett der Protagonisten.

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