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Die Entführung aus dem Serail

Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791

Deutsches Singspiel in drei Aufzügen
Text von Johann Gottlieb Stephanie d.J.
Uraufführung 1782

Premiere vom 19. Oktober 2003

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer und kurz vor der Wiederaufnahme als Audio

Musikalische Leitung Giedrė Šlekytė

Konstanze Adela Zaharia
Blonde Bianca Tognocchi
Belmonte Magnus Dietrich
Pedrillo Michael Porter
Osmin Thomas Faulkner
Bassa Selim August Zirner

»Zu schön für unsere Ohren und gewaltig viele Noten, lieber Mozart!«, schrieb Kaiser Franz Joseph II. dem Komponisten 1782 anlässlich der Uraufführung der Entführung aus dem Serail. Doch dieser konterte, »grad so viel Noten, Eure Majestät, als nötig sind.« Keine andere Oper wurde zu Mozarts Lebzeiten so häufig und erfolgreich gespielt. Noch während des Komponierens hatte sich Mozart mit seinem Salzburger Arbeitgeber, dem Erzbischof Hieronymus von Colloredo, zerstritten und die Heimatstadt schließlich nach etlichen Auseinandersetzungen verlassen. In Wien erfüllte sich seine Hoffnung nicht, als Hofkomponist zu reüssieren, stattdessen heiratete er. Stolz darauf, seine Frau Konstanze Weber durch eine Entführung ertrotzt zu haben, empfand Mozart die Parallelen zwischen Erlebtem und seiner neuen Oper. Dem Zeitgeist folgend, ahmte der Komponist in der Ouvertüre »türkische Musik« nach, bzw. das, was er sich darunter vorstellte: temperamentvoll lärmende Tutti- Passagen, die durch den Einsatz von großer Trommel, Becken und Triangel »exotisch« klingen sollten, stehen am Beginn und am Schluss der dreiteiligen Ouvertüre. Mit der ambivalenten Figur des Bassa Selim konterkariert Mozart den zuweilen stereotypen Exotismus der Musik.