Manon Lescaut
Giacomo Puccini 1858–1924
Dramma lirico in vier Akten
Text von Luigi Illica, Domenico Oliva, Giulio Ricordi und Marco Praga
Uraufführung 1893
Premiere vom 6. Oktober 2019
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer und kurz vor der Wiederaufnahme als Audioeinführung überall, wo es Podcasts gibt.
Musikalische Leitung Simone Di Felice
Manon Lescaut Ghiulnara Raileanu
Des Grieux Matteo Lippi
Lescaut Mikołaj Trąbka / Domen Križaj
Geronte de Ravoir Erik van Heyningen
Edmondo Kudaibergen Abildin
Wirt / Kapitän Aleksander Myrling
Musiker Ruby Dibble°
Tanzmeister / Laternenanzünder Abraham Bretón
Sergeant Pete Thanapat
° Mitglied des Opernstudios
In der Hoffnung auf ein besseres Leben flieht die junge Manon Lescaut nach Europa. Dort angelangt, geht sie eine leidenschaftliche Beziehung mit dem Studenten Des Grieux ein. Doch das gemeinsame Glück der beiden währt nur kurz: Manon heuert als Tänzerin im Nachtclub des Rotlicht-Bosses Geronte an, der ihr vermeintlich mehr Luxus bieten kann als der mittellose Des Grieux. Nach einem erneuten Fluchtversuch wird sie dort verhaftet. Ihre Reise endet in einem menschenverlassenen Grenzgebiet, wohin Des Grieux sie bis zuletzt begleitet. Giacomo Puccinis Partitur zeichnet mit starken musikalischen Kontrasten das Porträt einer selbstzerstörerischen Gesellschaft. Insbesondere Manon und Des Grieux werden dabei immer wieder von ihren eigenen Träumen und Sehnsüchten verzehrt. Als literarische Vorlage diente dem Komponisten eine Erzählung des Abbé Prevost, welche Anfang des 18. Jahrhunderts die Doppelmoral der Pariser Aristokratie offenlegte. Regisseur Àlex Ollé greift diesen sozialkritischen Impuls auf und versetzt Puccinis Oper mit einer bildgewaltigen Inszenierung in unsere Gegenwart.