L’invisible
Aribert Reimann 1936—2024
Trilogie lyrique
Text vom Komponisten nach Maurice Maeterlinck
Uraufführung 2017, Deutsche Oper, Berlin
In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer und kurz nach der Premiere als Audio
Am 27. April findet die 8. Kammermusik anlässlich der Premiere von L'invisible statt.
Musikalische Leitung Titus Engel
L’intruse
Grossvater Erik van Heyningen
Vater Sebastian Geyer
Der Onkel Gerard Schneider
Ursule Irina Simmes
Die Dienerin Cláudia Ribas°
Intérieur
Der Alte Erik van Heyningen
Der Fremde Gerard Schneider
Marthe Karolina Makuła
Marie Irina Simmes
La mort de Tintagiles
Ygraine Irina Simmes
Bellangère Karolina Makuła
Aglovale Erik van Heyningen
°Mitglied des Opernstudios
Aribert Reimanns Oper L’invisible verbindet drei Theaterstücke von Maurice Maeterlinck zu einer poetischen Reflexion über die Macht des Todes: L’intruse zeigt eine Mutter, die im Kindbett ums Überleben ringt. Während ein Großteil ihrer Angehörigen den Ernst der Lage verkennt, nimmt nur der blinde Großvater die Ankunft eines unsichtbaren Fremden wahr. Intérieur hat den Selbstmord einer jungen Frau zum Ausgangspunkt. Zwei Männer sollen die Familie der Verstorbenen darüber in Kenntnis setzen und fragen sich, ob es nicht menschlicher wäre, die bittere Wahrheit zu verschweigen. La mort de Tintagiles erinnert an ein düsteres Kunstmärchen: Eine alte Königin lockt ihren Enkel Tintagiles in ihr Reich, um ihn als ihren potenziellen Thronfolger ermorden zu lassen. Unterstützt von seinen Schwestern, kann sich Tintagiles zunächst zur Wehr setzen. Doch schließlich verschwindet auch er im geheimnisvollen Schloss seiner Großmutter.
Maeterlincks Dramen aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert oszillieren zwischen bürgerlichem Realismus und symbolistischer Vieldeutigkeit. Das Alltägliche verweist stets auf den Abgrund des Todes, der auch in Reimanns Partitur omnipräsent ist. Die Ängste und Vorahnungen der Figuren werden nicht nur in expressiven Gesangslinien, sondern auch in irisierenden Orchesterzwischenspielen erfahrbar. Eine kontrastreiche Instrumentation lässt die drei Stücke dabei sogartig miteinander verschmelzen.