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L’invisible

Aribert Reimann 1936—2024

Trilogie lyrique
Text vom Komponisten nach Maurice Maeterlinck
Uraufführung 2017, Deutsche Oper, Berlin

In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer und kurz nach der Premiere als Audioeinführung, überall wo es Podcasts gibt. Weitere spannende Inhalte zur Produktion finden Sie im Opernappetizer auf unserem Blog.

Am 27. April findet die 8. Kammermusik anlässlich der Premiere von L'invisible statt.

Ergriffenen Beifall spendete das Premierenpublikum am Sonntagabend im Frankfurter Opernhaus für eine bildstarke, psychologisch packende Inszenierung von Aribert Reimanns letztem Werk, das mit seiner „Trilogie lyrique“ aus dem Jahr 2017 dreimal das Thema Tod umkreist. (…)

Bettina Boyens / Wieland Aschinger, www.musik-heute.de

Aribert Reimanns Oper L’invisible verbindet drei Theaterstücke von Maurice Maeterlinck zu einer poetischen Reflexion über die Macht des Todes: L’intruse zeigt eine Mutter, die im Kindbett ums Überleben ringt. Während ein Großteil ihrer Angehörigen den Ernst der Lage verkennt, nimmt nur der blinde Großvater die Ankunft eines unsichtbaren Fremden wahr. Intérieur hat den Selbstmord einer jungen Frau zum Ausgangspunkt. Zwei Männer sollen die Familie der Verstorbenen darüber in Kenntnis setzen und fragen sich, ob es nicht menschlicher wäre, die bittere Wahrheit zu verschweigen. La mort de Tintagiles erinnert an ein düsteres Kunstmärchen: Eine alte Königin lockt ihren Enkel Tintagiles in ihr Reich, um ihn als ihren potenziellen Thronfolger ermorden zu lassen. Unterstützt von seinen Schwestern, kann sich Tintagiles zunächst zur Wehr setzen. Doch schließlich verschwindet auch er im geheimnisvollen Schloss seiner Großmutter.

Maeterlincks Dramen aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert oszillieren zwischen bürgerlichem Realismus und symbolistischer Vieldeutigkeit. Das Alltägliche verweist stets auf den Abgrund des Todes, der auch in Reimanns Partitur omnipräsent ist. Die Ängste und Vorahnungen der Figuren werden nicht nur in expressiven Gesangslinien, sondern auch in irisierenden Orchesterzwischenspielen erfahrbar. Eine kontrastreiche Instrumentation lässt die drei Stücke dabei sogartig miteinander verschmelzen.

Mit freundlicher Unterstützung