Partenope
Georg Friedrich Händel 1685—1759
Oper in drei Akten
Text nach Silvio Stampiglia
Uraufführung 1730, King’s Theatre, London
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Bockenheimer Depot und kurz nach der Premiere als Audio
Musikalische Leitung George Petrou
Partenope Jessica Niles
Rosmira Kelsey Lauritano
Arsace Iurii Iushkevich
Armindo Cláudia Ribas°
Emilio Magnus Dietrich
Ormonte Jarrett Porter
°Mitglied des Opernstudios
Lust oder Frust? Schlacht oder Versöhnung? Ein Wettkampf zu dritt um die Hand der Königin.
Eine gewiefte Politikerin, eine betrogene Braut, die sich als Mann verkleidet, und drei heiratswillige Herren aus den besten Kreisen sorgen in Händels musikalischer Tragikomödie für jede Menge Trubel. Das Libretto von Partenope griff auf einen Text des römischen Dichters Silvio Stampiglia zurück, der moralisierenden Handlungen und Pathos erfrischend frivole Geschichten und beißende Komik vorzog. Sein Textbuch hat mit Partenope, der letzten Sirene, welcher Odysseus auf seinen Irrfahrten begegnet ist, gar nichts zu tun. In Händels Oper lernen wir sie als Gründerin und Königin von Neapel kennen, die von drei Männern umworben wird. Der erste, der schüchterne Armindo, wartet lange auf die passende Gelegenheit, der Herrscherin seine Liebe zu gestehen. Der zweite, Emilio, reist mit seiner ganzen Armee an und stellt die Königin vor die Wahl: Hochzeit oder Krieg. Doch Partenope besiegt ihn in der Schlacht. Erst verhaftet sie Emilio, dann aber bietet sie ihm – anstelle von Liebe – ihre Freundschaft an.
Die Raffinesse, mit der die Königin die beiden Freier zunächst abblitzen lässt, sorgt für unwiderstehlich-komische Situationen. Ihren Favoriten Arsace kriegt sie dagegen nicht so einfach in den Griff: Die Königin weiß nicht, dass er sich mit Rosmira verlobt hat. Als Fürst Eurimene verkleidet, erscheint die Betrogene am Hof, um ihren Geliebten zurückzugewinnen. Sie demütigt den untreuen Arsace, bewahrt das Geheimnis um ihre Identität aber bis zuletzt.
Wider Erwarten geht zum Schluss nun doch der zurückhaltende Armindo als Sieger aus diesem turbulenten Liebeskampf hervor, der in Händels faszinierender Arienkette neben doppelbödigem Witz und rasendem Tempo auch für eine gute Portion Melancholie sorgt.