Spielplan

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Don Pasquale

Gaetano Donizetti 1797–1848

Dramma buffo in drei Akten
Text von Giovanni Domenico Ruffini und Gaetano Donizetti
Uraufführung 1843, Théâtre-Italien, Paris

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Bockenheimder Depot und als Audio auf allen gängigen Podcast-Plattformen.

Musikalische Leitung Simone Di Felice

Don Pasquale Božidar Smiljanić / Donato Di Stefano (2., 9. 15.10.)
Doktor Malatesta Mikołaj Trąbka / Liviu Holender (27.9., 2., 6., 9., 12., 14., 15.10.)
Ernesto Pablo Martínez / Brayan Avila Martinez (27.9., 4., 8., 15.10.)
Norina Bianca Tognocchi / Clara Kim  (1., 2., 4. 6., 8. 9., 12., 14., 15.10.)
Notar Pilgoo Kang  /Mikołaj Trąbka (musikalisch), Alan Barnes (szenisch) 27.9./  Erik van Heyningen (29.9., 1., 2., 4., 6., 8., 9.,  12., 14., 15.10.)

(…) Mit der Schreibfeder in der Hand beginnt Don Pasquale, seiner Phantasie freien Lauf zu lassen und von einer Hochzeit im reifen Alter zu träumen. Etwas mehr als zwei Opernstunden später wird er wieder eine Feder in die Hand nehmen, doch ist sie dann zum Symbol der Freiheit geworden. Solche Doppeldeutigkeiten und verschobenen Zuordnungen sind ganz typisch für die Neuinszenierung von Gaetano Donizettis Oper Don Pasquale, die Caterina Panti Liberovici im vergangenen Winter für die Tiroler Festspiele Erl erarbeitet hat. Die Oper Frankfurt hat die Produktion jetzt ins Bockenheimer Depot übernommen, wo die Premiere szenisch und musikalisch zum vollen Erfolg wurde. (…)

Axel Zibulski, Frankfurter Allgemeine Zeitung / Rhein-Main


(…) So hat Donizetti, der in der Entstehungszeit aufgrund seiner Syphilis an Wahnvorstellungen litt, meist im Bett gearbeitet – genau wie Don Pasquale jetzt auf der Bühne. Schreibt er etwa mit kratzender Feder seine eigenen Lebenserinnerungen auf? Oder ein Poem, eine Oper oder eine Maskerade? (…)

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse


(…) Überhaupt gelingt es der Mannschaft um [Regisseurin Caterina Panti] Liberovici, aus der verstaubten Opera buffa eine frische und amüsante Kammeroper zu gestalten. Die Bühne von Sergio Mariotti erinnert ein bisschen an Palladios Teatro Olimpico in Vicenza. Die Bühne ist von Wänden eingerahmt, in die jeweils eine Tür eingelassen ist; der hintere Bühnenraum ist von der vorderen Bühne durch einen durchsichtigen Vorhang getrennt, hinter dem zwei Figuren als Doubles der beiden jugendlichen Liebenden die Handlung gewissermaßen tänzerisch begleiten. Es gibt nur wenige Requisiten – ein Bett, das immer wieder rein- und rausgeschoben wird; große Leuchter, die mal an der Rampe, mal im hinteren Bühnenraum stehen; zwei Stühle. Und die schönen Kostüme von Raphaela Rose verweisen ihrerseits auf die Commedia dell’arte. Eine besonders gelungene Figurenführung und nicht zuletzt das Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter Simone Di Felice machen diese Produktion in einem kleinen Theater zu einem großen Opernabend.

Stefana Sabin, www.faustkultur.de


(…) Das Depot ist ein ungewöhnlicher Ort für eine Oper mit nicht ganz kleiner Instrumentalbesetzung, aber das Opern- und Museumsorchester nimmt den Raum mit wonniger Finesse ein. Kapellmeister Simone Di Felice arbeitet einen wie abgedämpften, leichten und doch kernigen Ton heraus. Auch im Schlussbeifall war das Orchester der womöglich größte Star des Abends.

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Musikalisch glänzt neben dem Orchester insbesondere Bianca Tognocchi als quirlige Norina, die mit ihrem leichtgängigen Sopran scheinbar mühelos Donizettis Koloraturkunststücke präsentiert. Für die Titelpartie verfügt Božidar Smiljanić über eine warme, angenehm klingende Stimme (…)

Michael Demel, www.deropernfreund.de


(…) Simone Di Felice dirigiert einen wunderbar federnden Donizetti ganz frisch und unsentimental. (…)

Bernd Zegowitz, Wiesbadener Kurier  

Ein schrulliger Alter im Frühling seiner Gefühle, ein Liebespaar, dem das nötige Geld für die Hochzeit fehlt, und ein intriganter Arzt: Mehr braucht es nicht für Donizettis letzte Opera buffa.

Der vermögende, aber einsam alternde Don Pasquale wünscht sich eine Frau an seiner Seite. Es wurmt ihn, dass sein Neffe Ernesto Norina heiraten will und nicht die Frau, die Pasquale als Braut für ihn vorgesehen hat. Mit der Hilfe von Doktor Malatesta reift der Plan, selbst zu heiraten. Dass dieser als typischer Strippenzieher eine Intrige gegen ihn spinnt und ihm die verkleidete Norina als künftige Sofronia unterjubelt, realisiert der vom späten Kinderglück träumende Pasquale nicht. Auf die Hochzeit folgen schon bald Auseinandersetzungen und Gefühlsausbrüche. Eine Ohrfeige sorgt dafür, dass der Alte plötzlich die rasche Scheidung von seiner Ehefrau verlangt. Schließlich wird Pasquale gründlich von seinem Egoismus kuriert und gibt dem jungen Paar seinen Segen. Die bittere Pille des einsamen Lebensabends wird zum Traum vom Jung- und Glücklichsein.

Zum Zeitpunkt der Komposition bereits schwer erkrankt, griff Gaetano Donizetti für das Personal des Don Pasquale auf die bewährten Figuren der Commedia dell'Arte zurück. Mit großem Ideenreichtum und trotz aller typisierenden Überzeichnungen verwandelt er den alten Hagestolz, die kaprizöse junge Frau, den mit allen Tricks bewanderten Intriganten Malatesta und den jungen Liebenden durch seine Musik in Menschen von Fleisch und Blut.