Spielplan

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Così fan tutte

Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791

Dramma giocoso in zwei Akten
Text von Lorenzo Da Ponte
Uraufführung 1790, Burgtheater, Wien

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer und als Audioeinführung überall, wo es Podcasts gibt. Weitere spannende Inhalte zur Produktion finden Sie im Opernappetizer auf unserem Blog.

Am 12. Oktober findet die 2. Kammermusik und am 25. Oktober das Nachgespräch Oper im Dialog anlässlich der Premiere von Così fan tutte  statt.

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Musikalische Leitung Thomas Guggeis / Simone Di Felice (Jan)

Fiordiligi Teona Todua / Karolina Bengtsson (Jan)
Dorabella Kelsey Lauritano
Guglielmo Jonas Müller° (21., 28. Sep / 2., 4. Okt) /  Taehan Kim / Sakhiwe Mkosana (Jan)
Ferrando Magnus Dietrich / Andrew Kim (28. Sep / Jan)
Despina Bianca Tognocchi / Elizabeth Reiter (Jan)
Don Alfonso Liviu Holender / Sebastian Geyer (Jan)

°Mitglied des Opernstudios

(…) In Frankfurt feierte Così fan tutte jetzt unter der wunderbar fokussierten, fein psychologischen Regie von Mariame Clément und der musikalischen Leitung von Thomas Guggeis Premiere – die erste der Saison. Der moderne Liebestest mit Irrungen und Wirrungen und einer großen Portion bitterem Humor wurde vom Publikum ausgiebig gefeiert, mit vielen „Bravos« und langem Applaus.
(...) Diese Inszenierung von Così fan tutte macht Spaß.

Martina Himmer, Main-Echo Aschaffenburg


(…) Thomas Guggeis ist ein Dirigent mit einem nahezu somnambulen Verständnis aller Nuancen dieser vielschichtigen Partitur mit ihren unterschwelligen Stimmungen und Emotionen. (...)

Wolfgang Sandner, Frankfurter Allgemeine Zeitung


(…) In Terzen schwelgen Magnus Dietrich (Ferrando) und Jonas Müller (Guglielmo), ganz gleich, ob sie die Liebe beschwören oder den Verrat provozieren. Gemeinsam mit Teona Todua (Fiordiligi) bildet Dietrich das stimmlich präsentere Paar. Er zeigt, wie man mit nicht mehr als einem Mezzopiano einen Raum füllt; sie läuft gerade in filigranen Koloraturen in den Arien zu großer Form auf. Aber auch dem angenehm timbrierten, biegsamen Mezzosopran von Kelsey Lauritano (Dorabella) und Rollendebütant Müller hört und schaut man gern zu.
Sie machen es wie alle in Frankfurt an diesem Abend und agieren auf hohem Niveau. (...)

Christian Knatz, Wiesbadener Kurier


(…) Auch ist letztlich nicht eindeutig, ob [Regisseurin Mariame] Clément diesen Aufwand braucht, um den größten Vorzug ihrer Arbeit voll auszuspielen: selten wird die Gruppendynamik zwischen den vier Liebenden so sorgfältig und zugleich spielerisch vorgeführt. Das ist so durchdacht, dass die hanebüchene Ausgangssituation – erwachsene Frauen erkennen ihre eigenen Verlobten nicht, weil diese sich einen Schnurrbart angeklebt haben – dahinter zurücktritt. Und man dem Irrsinn der Liebe, der Anziehungskraft und der Lust, etwas zu erleben, zuschauen kann. (...)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Es ist ein vorzügliches Mozartensemble, das man in Frankfurt aufgeboten hat. (...)
Auch dirigentisch ist der Abend eine Sternstunde. Es handelt es sich schließlich um eine der am schwierigsten zu realisierenden Partituren Mozarts. Der Dirigent muss nichts weniger als den Spagat zwischen Opera buffa und fast schon romantischer Ironie, ständigen Tempo- und Stimmungswechseln zwischen Psychologie und Typenkomödie bewältigen. Das ist kein leichtes Spiel. Thomas Guggeis, dem 32-jährige GMD der Oper Frankfurt, gelingt es fabelhaft. Energiegeladen, präzise und feurig präsentiert er einen Mozart ohne Zopf, Allonge-Perücke und ohne alle Verzärtelung. Mit rasantem, vorwärtsdrängendem Tempo, hörbar an historisch informierter Aufführungspraxis orientiert, mit Schwung und hinreißenden Instrumentaldetails tritt er mit seinem Mozart den schlagenden Beweis dafür an, dass dieses Schlussstück der Da-Ponte-Trias ein erstzunehmendes, ein radikales, um nicht zu sagen verstörendes Werk ist, das zu Unrecht so lange missverstanden wurde, aber auch, dass es von exzellenter musikalischer Qualität ist, „frisch in der Partitur“ und „von unglaublicher Poesie“. Guggeis weiß aber auch die Sänger hervorragend zu führen, bei den Arien wie den unglaublichen Ensembles. Er begleitet die Sänger zudem persönlich am Hammerklavier. Dabei kennt er das Stück genau, hat Sinn für die kompositorischen Strukturen wie die klanglichen und emotionalen Balancen des Dramma giocoso. Hut ab vor dem Mozart-Interpreten Thomas Guggeis! Eine solche Così hört man nicht alle Tage.

Dieter David Scholz, www.deropernfreund.de


(…) In diesem als Versuchsaufbau gekennzeichneten Umfeld bewegen sich die Darsteller in Frankfurt mit ansteckender Spielfreude. Don Alfonso, der für Treue nur Spott hat und die beiden jungen Liebhaber erst in eine Wette, dann in die Verzweiflung treibt, wird von Liviu Holender geradezu abendfüllend dargestellt. Den Umstand, dass ihm Mozart keine einzige gewichtige Arie gönnt, macht er auch stimmlich mehr als wett. Bianca Tognocchi gibt eine Despina zwischen Halbwelt und Rokoko-Empowerment. Ein Übriges tun ihre berückenden Spitzentöne und ein beeindruckender Gleichmut in den Szenen, denen auch die Regie die Albernheit nicht austreiben mochte. (...)

Christian Knatz, Darmstädter Echo


 (…) Großer Schlussjubel für Thomas Guggeis, den engagierten Chor unter Álvaro Corral Matute, das Regieteam und alle Solisten.

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse

Sie lieben, täuschen und werden selbst getäuscht. Zum Schluss feiern sie eine Doppelhochzeit. Wer mit wem?

Um sechs Personen kreist die Handlung von Mozarts dritter Oper in Zusammenarbeit mit seinem kongenialen Librettisten Lorenzo Da Ponte. Innerhalb von 24 Stunden wird das Leben von zwei Paaren vollständig aus der Bahn geworfen: Guglielmo und Ferrando schließen mit dem Zyniker Don Alfonso eine Wette auf die Treue ihrer Geliebten Fiordiligi und Dorabella ab. Don Alfonso ist sicher, dass er mit Hilfe der Zofe Despina die Untreue der beiden Schwestern beweisen kann. Die beiden Männer werden als Fremde verkleidet, um jeweils die Geliebte des anderen zu verführen. In diesem Spiel gehen vorgetäuschte und echte Gefühle ineinander über. Zum Schluss feiern die »falschen« Paare eine fingierte Doppelhochzeit, bevor die beiden Schwestern über die wahre Identität ihrer frischgebackenen Ehemänner aufgeklärt werden. Die sechs Beteiligten ziehen zwar ein scheinbar fröhliches und versöhnliches Fazit, doch das Lachen bleibt allen im Halse stecken. Finden sich die Liebenden in der ursprünglichen Konstellation wieder? Welche Gefühle waren und sind überhaupt echt?

Nach ihren beiden gemeinsamen Opern Le nozze di Figaro und Don Giovanni stellen uns Mozart und Da Ponte in Così fan tutte sechs grundverschiedene Menschen vor, die in jedem Moment spontan agieren. Im zweiten Teil des »heiteren Dramas« (Dramma giocoso) rücken ihre Sehnsüchte und Verzweiflung zunehmend in den Mittelpunkt, wobei die Musik ihre Geschichte bis zum Schluss in der Schwebe hält. Mal kritisch, mal besorgt und verständnisvoll begleitet sie die Figuren der »komischen« Handlung, die jede Menge seelischer Abgründe freilegt. Eine Antwort auf die offenen Fragen bleiben uns die Autoren bewusst schuldig. Die Faszination ihrer Così fan tutte liegt im Rätsel, das keine Hochzeit lösen kann.

Mit freundlicher Unterstützung