Lohengrin
Richard Wagner 1813–1883
Romantische Oper in drei Aufzügen
Text vom Komponisten
Uraufführung 1850, Hoftheater, Weimar
Premiere vom 3. Mai 2009
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführungen als Video und seit dem 4. März wieder live eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer
Musikalische Leitung Sebastian Weigle
Lohengrin AJ Glueckert
Elsa von Brabant Rachel Willis-Sørensen
Friedrich von Telramund Wolfgang Koch
Ortrud, seine Gemahlin Miina-Liisa Värelä
Heinrich der Vogler Anthony Robin Schneider
Der Heerrufer Domen Križaj / Markus Eiche (15., 17., 29.4.)
Ein Lohengrin auf Bayreuther Niveau
Wer bis jetzt versäumte, sich an der Oper Frankfurt Wagners Lohengrin als sehnsuchtsvolles Kinoflimmern anzusehen, hat noch in diesem April Gelegenheit dazu. Zu hören gibt es in dieser dritten und letzten Wiederaufnahme viel, was sonst nur auf dem Grünen Hügel Maßstäbe setzt: In erster Linie das eindringliche Dirigat von GMD Sebastian Weigle, der zum ersten Mal den Taktstock in dieser klug- ironischen Inszenierung Jens-Daniel Herzogs in die Hand nimmt: Mystisch entrücktes, betörendes Streicherschwellen schon im Vorspiel, jederzeit glänzend disponierte, makellose Blechfraktionen, ein cineastisch wonnevolles Ausreizen sämtlicher Partitureffekte und ein atemberaubendes Vorspiel zum dritten Akt: Was Weigle und sein Orchester hier bieten sind drei Minuten reinstes Wagner-Glück.
Unter Tilman Michael zeigen sich Chor und Extrachor in konzentrierter Bestform. (…)
Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse
(…) Neben dem so wunderbar sauber spielenden Frankfurter Opern- und Museumsorchester haben auch der von Tilman Michael einstudierte und mit grandioser Klangkultur aufwartende Chor und der Extrachor der Oper Frankfurt entscheidenden Anteil am Gelingen dieser dritten und letzten Wiederaufnahme der hochspannenden Inszenierung von Jens-Daniel Herzog in der stimmigen Ausstattung durch Mathis Neidhardt. Sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen! (…)
Kaspar Sannemann, www.oper-aktuell.info
»Die Berührung einer übersinnlichen Erscheinung mit der menschlichen Natur, und die Unmöglichkeit der Dauer derselben« ̶ auf diese Formel bringt Richard Wagner seine romantische Oper Lohengrin, in der er Wolfram von Eschenbachs Parzival-Epos, Sagen der Brüder Grimm und verschiedene Märchensammlungen miteinander verwebt. Die Inszenierung von Jens-Daniel Herzog transferiert den im Mittelalter spielenden Stoff ins 20. Jahrhundert und zeigt künstliche Paradiese, in denen Wunschwelten und Existenzängste aufeinanderprallen. Im Fokus steht dabei die Traumatisierung einer jungen Frau, die für den Tod ihres kleinen Bruders verantwortlich gemacht wird. Der Gralsheld Lohengrin kommt ihr unter der Bedingung zu Hilfe, dass sie nie nach seinem Namen fragt. Elsa aber stellt die verbotene Frage … Entstanden in einer Zeit revolutionärer Umwälzungen im 19. Jahrhundert, markiert die Partitur einen Wendepunkt in Wagners Gesamtschaffen und verwirklicht erstmals weitgehend sein Konzept eines durchkomponierten Musikdramas.