Spielplan

zur Übersicht

Kammermusik

9. KAMMERMUSIK
Zu den Premieren Der Zar lässt sich fotografieren, Die Kluge und Die ersten Menschen

Kompositionen zweier Zeitgenossen von Carl Orff, Kurt Weill und Rudi Stephan stehen im Mittelpunkt der Kammermusik mit den Mitgliedern des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters: Der Ungar Mátyás Seiber entwickelte an der Budapester Musikakademie ein besonderes Interesse für gregorianische Gesänge, komponierte Vokalsätze von Volksliedern vieler Nationen. 1927 verließ er Ungarn und begann auf Empfehlung von Zoltán Kodály eine Lehrtätigkeit beim Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt. Dort rief er den ersten wissenschaftlichen Jazzstudiengang ins Leben. Anfang der dreißiger Jahre, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste er nach Großbritannien emigrieren. In der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (ISCM) war er unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg eine der prägendsten Persönlichkeiten. Seibers Kompositionen wurden vor allem vom Jazz und der Musik Béla Bartóks sowie Arnold Schönbergs beeinflusst. Der andere, zu Unrecht vergessene Komponist Heinrich Kaminski war während des Ersten Weltkriegs als Chorleiter und Kompositionslehrer tätig, danach wurde er in die Preußische Akademie der Künste nach Berlin berufen. Zu seinen bekanntesten Schülern zählte  Carl Orff. 1938 wurde Kaminski mit einem Aufführungsverbot belegt und auch er musste vor den Nationalsozialisten fliehen: Seine Karriere wurde aufgrund dessen in der Folgezeit weiter behindert. Neben den selten gespielten Kompositionen von Seiber und Kamiski ist auch Kurt Weill, der Komponist von Der Zar lässt sich fotografieren, mit seinem Streichquartett op. 8 aus dem Jahr 1923 selber vertreten. 
 

PROGRAMM

Kurt Weill 1900–1950
Streichquartett op. 8 (1923)

Mátyás Seiber 1905–1960
Divertimento für Klarinette und Streichquartett (1926/28)

Pause

Heinrich Kaminski 1886–1946
Streichquintett  fis-Moll (1916, bearbeitet 1926)