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Happy New Ears

WERKSCHAU UKRAINISCHER KOMPONIST*INNEN

Seit dem 24. Februar 2022 tobt in der Ukraine ein verbrecherischer Krieg, den Russlands Präsident Putin vom Zaun gebrochen hat. Wenn es etwas Positives gibt, das man den schrecklichen Ereignissen abgewinnen mag, so ist das unser verstärktes Interesse für die ukrainische Kultur. So widmet sich das letzte ›Happy New Ears‹-Konzert der Spielzeit Komponist*innen aus der Ukraine, die bei uns z.T. wenig bekannt sind. Die renommierte Autorin und Journalistin Kerstin Holm, studierte Musikwissenschaftlerin und Slawistin, stellt uns vier Komponist*innen vor. Die 1986 in Donezk geborene Anna Korsun schloss zunächst ein Studium an der Nationalen Musikakademie der Ukraine in Kiew ab und setzte ihre Ausbildung an der Münchner Musikhochschule bei Moritz Eggert fort. Sie ist als Sängerin, Pianistin, Organistin und Dirigentin erfolgreich. Seit 2018 lehrt sie am Konservatorium von Amsterdam. Ihr Interesse gilt häufig der menschlichen Stimme; zudem bezieht sie installative und performative Formate ein. Maxim Kolomiiets wurde 1981 in Kiew geboren und studierte zunächst Oboe, dann Komposition an der Nationalen Musikakademie und setzte sein Studium an der Kölner Musikhochschule fort. Er widmet sich als Interpret parallel der Barockmusik, dem symphonischen Repertoire und der Neuen Musik und hat bereits zwei Opern komponiert. Alexander Shchetynsky wurde 1960 in Charkiw geboren und studierte an der dortigen Musikhochschule, an der er später selbst unterrichtete. Darüber hinaus nahm er an Meisterkursen u.a. bei Edison Denisow und Poul Ruders in Dänemark teil sowie an Sommerkursen in Polen u.a. bei Krzysztof Penderecki und Boguslaw Schaeffler. In Lwiw war er jahrelang in die Leitung eines Festivals für zeitgenössische Musik involviert. Sein Werk umfasst neben Opern auch Sakralkompositionen. Sergey Pilyutikov wurde 1965 in Uzyn unweit der ukrainischen Hauptstadt geboren und absolvierte sein Studium in Charkiw. Auch er hat bereits ein umfangreiches Werk vorgelegt, darunter Vokalkompositionen, Kammermusik und symphonische Werke. In Kiew hat er ein Festival für zeitgenössische Musik geleitet. Das Programm ICCS widmet sich diesmal nicht jungen, angehenden Künstler*innen, sondern arrivierten Komponist*innen, die exemplarisch für die Kultur der so hart umkämpften Ukraine stehen.

Programm

Alexander Shchetynsky
Cryptogram für Vibraphon solo (1989)

Anna Korsun
tamerai für Ensemble (2021)

Maxim Kolomiiets
supremus für 11 Performer*innen (2015)

Sergey Pilyutikov
Quintet

Vibraphon Rainer Römer
Dirigentin Ustina Dubitsky
Moderation Veronika Paleeva
Gesprächspartner*Innen Anna Korsun, Maxim Kolomiiets


Werkstattkonzerte mit dem Ensemble Modern – Eine Kooperation von Ensemble Modern, Oper Frankfurt und Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt. Im Rahmen von »curtain_call« der ICCS. (International Composer & Conductor Seminars) von Ensemble Modern und Internationale Ensemble Modern Akademie. Die ICCS werden ermöglicht durch die Aventis Foundation.