Auch wenn es kein wirklicher Liederzyklus ist, gehört der Schwanengesang doch zum Berühmtesten und Schönsten, was Franz Schubert in seinem reichhaltigen Werk geschaffen hat. Der Abend im Frankfurter Opernhaus mit Ensemblemitglied Andreas Bauer Kanabas und seinem Klavierpartner Daniel Heide profitierte noch dazu von dem weichen, gefälligen Bass des Sängers, der besonders den sechs Heine-Vertonungen im zweiten Teil ein ungewöhnliches Gepräge gab. Und so wurde alles zu einem reinen Schubert-Abend, den man in dieser Vollendung und Schönheit lange nicht mehr gehört hat. (…)
Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse
(…) Bauer Kanabas Stimme hat (…) eine lichte Note, man wird erst, wenn er tief herabsteigt wieder daran erinnert, dass er ein astreiner Bass ist. Das sind große Augenblicke – „Dunkle Träume“, „ins tiefe Grab!“, „in tiefer Ruh“. Nachher auch „Der Atlas“, bei dem die Bassstimme so sehr bei sich selbst ist, um im „Abschied“ („Ade! du muntre, du fröhliche Stadt...“) Haken zu schlagen. Bauer Kanabas kann sehr dunkle, sinistre Haken schlagen. Er kontrolliert dabei alle Nuancen, wunderbar die Textverständlichkeit, fabelhaft, wie sicher er das Leichte, Beiläufige herzustellen weiß, das das noch so heikle Kunstlied verlangt. Nur für Sekunden wird er wuchtig, dann aber wirklich. (…)
Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau
(…) Er [Andreas Bauer Kanabas] nähert sich Schuberts Liedern auf ganz eigene, erfrischende Art und Weise und demonstriert gekonnt, dass seine Erfahrung als Opernsänger beim Liedgesang nicht hinderlich, stattdessen eine geradezu offenbarende Ergänzung ist. So verleiht er jedem Lied einen dramatischen Bogen, entwickelt stets eine in sich geschlossene Erzählung, ohne das große Ganze aus den Augen zu verlieren. (…)
Alexandra Richter, www.bachtrack.com