Spielplan

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4. Sinfoniekonzert

Grażyna Bacewicz 1909–1969
Konzert für Streichorchester

Sergej Prokofjew 1891–1953
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 g-Moll op. 16

Peter I. Tschaikowski 1840–1893
Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64

Behzod Abduraimov Klavier
Anja Bihlmaier Dirigentin

19 Uhr »vor dem museum« mit Andreas Bomba im Großen Saal

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NOCH EINE KOMPONISTIN

Eine weitere Komponistin begegnet uns zum ersten Male in unseren Konzerten, präsentiert von der Dirigentin Anja Bihlmaier. Die Polin Grażyna Bacewicz war zugleich Geigerin, Pianistin und Komponistin, lehrte an verschiedenen Konservatorien und schrieb Erzählungen und Romane – ein Multitalent also und eine bedeutende Vertreterin der polnischen Musik. Ihr originelles Konzert für Streichorchester ist neobarock bis neoklassisch und doch unverkennbar Musik des 20. Jahrhunderts.

Ist das Streicherkonzert von Grażyna Bacewicz fast zierlich zu nennen, so kann man Prokofjews 2. Klavierkonzert durchaus als monumental bezeichnen. Das viersätzige Werk ist in der Form traditionell, im Duktus jedoch experimentell und mutet noch heute, mehr als hundert Jahre nach seiner Uraufführung 1913, modern und neuartig an. Mit seiner riesigen Ausdrucksvielfalt, seinen ausufernden Solokadenzen in den Ecksätzen und seiner aberwitzigen Virtuosität gilt es zugleich als eines der schwierigsten Klavierkonzerte der gesamten Literatur.

Seine 5. Sinfonie, die wie Beethovens Fünfte ein »Schicksalsmotiv« enthält, schätzte Peter Tschaikowski nicht besonders. Sie sei »zu bunt, zu massig, zu unaufrichtig, zu lang, überhaupt wenig ansprechend«. Nach der von ihm dirigierten Uraufführung sah er sich zu interpretatorischen Veränderungen veranlasst, darunter einer Kürzung im Finale. Erst mit der überaus positiven Reaktion auf diese Fassung zerstreuten sich seine Zweifel. Im Konzertrepertoire hat sich die 5. Sinfonie schon lange etabliert und zählt heute zu den absoluten Publikumslieblingen.