(…) [Regisseur Christof] Loys Idee, den überaus umfangreichen Vorrat an Tschaikowski- Romanzen für eine szenische Erzählung zu nutzen, lenkt den Blick auf ein vorzügliches Sänger-Ensemble [Olesya Golovneva (Sopran), Kelsey Lauritano (Mezzosopran), Andrea Carè (Tenor), Vladislav Sulimsky (Bariton) und Mikołai Trąbka (Bariton)], das die Nuancen dieser seelischen Momentaufnahmen stimmlich ausleuchtet. (…)
Johannes Breckner, Darmstädter Echo
(…) Auf der Bühne, die einen geräumigen Salon darstellt, finden sich neben einem Flügel – meisterhaft gespielt vom polnischen Pianisten Mariusz Kłubczuk, seit der Spielzeit 2017/18 Solorepetitor am Haus, der als Solist, Kammermusiker und Liedbegleiter in ganz Europa tätig ist – einzig ein üppiger Kronleuchter, ein Tisch und Stühle. (…)
Die Interaktionen der Charaktere in Form von gegenseitigen Beobachtungen und gemeinsamem Spiel erschufen einen intimen Theaterabend voll widersprüchlicher Emotionen, einen eigenen poetischen Kosmos, der zum Nachdenken, zum Lauschen und Schwelgen, gekrönt durch die herausragenden stimmlichen und darstellerischen Leistungen aller Solisten, einlädt.
Claudia Behn, Das Opernglas
(…) Was Loy mit seinen fünf Solisten der Extraklasse in mehreren Probenwochen entwickelt hat: tief berührend, wie ein hell blitzender Solitär sich über den dumpf-grellen Müll unserer Tage erhebend. Was Kunst doch kann! Und was uns derzeit vorenthalten wird – wie gut, dass es wenigstens digitalen Trost gibt!
Wolf-Dieter Peter, www.nmz.de (neue musikzeitung)
(…) Loy hatte also Glück mit seinen Sängerdarstellern. Weil sie die Inbrunst, die in den Liedern liegt und die eine typisch russisch Inbrunst ist, die einem Deutschen wohl niemals in den Sinn käme, so glaubwürdig verkörperten. Aber die Sängerdarsteller hatten eben auch Glück mit ihrem Regisseur. Wie Christof Loy es schafft, Menschen auf die Bühne zu bringen, die dort zu psychologisch plausiblen, plastischen, individuell nachvollziehbaren Charakteren werden und mit der Rolle, die sie spielen, eins sind, wird und soll auch sein Geheimnis bleiben (…). Aber es unterscheidet ihn eben von vielen Regisseuren, die vielleicht über ein revolutionäreres Konzept gebieten, aber eben nicht über jene Eigenschaften, die dem Menschenflüsterer Loy zu eigen sind.
Olga Myschkina, Opernwelt
(…) Wer ein dickes Paket ästhetisch ausgeklügelter Schwermut ertragen kann, ist mit dieser aufwendig und qualitativ hochwertig produzierten Filmfassung der Inszenierung gut bedient.
Johannes Breckner, Wiesbadener Kurier
(…) Loy hat hier etwas wirklich Besonderes geschaffen: einen Abend der Intensität und Intimität, der ein Leben jenseits pandemischer Beschränkungen verdient.
Mark Pullinger, www.bachtrack.com (Übersetzung: Oper Frankfurt)