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Lieder im Holzfoyer

Der argentinische Tenor Francisco Brito war von 2011 bis 2013 Mitglied im Opernstudio der Oper Frankfurt und hat hier seither Partien wie Fenton (Falstaff), Giannetto (La gazza ladra), Don Ramiro (La Cenerentola) und zuletzt Jago in Rossinis Otello gesungen. Besonders für die Tenorpartien in den Opern des »Schwan von Pesaro« ist Brito inzwischen mit seinem höhensicheren Tenore di grazia an vielen Bühnen gefragt – so beim Rossini Festival in Pesaro, am Teatro La Fenice in Venedig, am Teatro Massimo in Palermo, am Opernhaus Zürich, an der Staatsoper Stuttgart oder an der Semperoper in Dresden. Nun kehrt der junge Sänger nach Frankfurt zurück, wo er zuletzt in der vergangenen Spielzeit kurzfristig als Leopold in La Juive eingesprungen war, und bestreitet einen Liederabend im Holzfoyer.

Er präsentiert Lieder aus seiner argentinischen Heimat und stellt damit zugleich seine CD Hualicho vor. Dieser Begriff aus der Sprache der Mapuche steht für »verzaubert«, und so fühlt sich Francisco Brito bei diesen Liedern. Die ausgewählten Werke entstammen zum Teil der Folklore, wurden jedoch von argentinischen Komponist*innen wie Gustavo Leguizamón, dem »Mozart Argentiniens«, die auch in der sogenannten ›Klassischen Musik‹ Europas ausgebildet sind, bearbeitet und kreisen um das Genre der Serenade. In Salta, der im Nordosten Argentiniens zu Füßen der Anden gelegenen Stadt, aus der Francisco Brito stammt, verbinden sich zwei unterschiedliche Traditionen: zum einen die klassische spanische Serenade, die sich nach der Kolonisierung Südamerikas über den ganzen Kontingent ausbreitete; zum anderen eine sehr viel ältere Spielart, die auf indigene Ursprünge zurückgeht. Beide Aspekte will Francisco Brito, der auch ein traditionelles Schlaginstrument spielt, uns zusammen mit seinem argentinischen Landsmann Javier Cuenca, der ebenfalls aus Salta stammt und sein Gitarrenstudium an der HfMDK Frankfurt absolvierte, nahebringen. Eine spannende Entdeckungsreise auf einen Kontinent, dessen Musik bei uns viel zu wenig bekannt ist! (KK)

Es werden Werke von Banegas, Cabeza, Carrizo, Chazaretta, Cuenca, Dávalos, Echenique, Falú, Leguizamón, Lima Quintana, Hermanos Núñez, Ramírez u.a. zu hören sein.