Presse

Pressestimmen

(…) Mit (…) der Möglichkeit, vor einem ausgebuchten Haus zu spielen, startet die Oper Frankfurt gestärkt in die neue Spielzeit. Und mit dieser fulminanten Wiederaufnahme von Norma beweist sie, dass man auch weiterhin „ganz große Oper“ in der hessischen Bankenmetropole erwarten darf. So scheint die Krise zumindest an der Oper Frankfurt überwunden zu sein!

Alexandra Richter, www.bachtrack.com


(…) Die Oper Frankfurt hat mit Ambur Braid im eigenen Ensemble eine überzeugende Neubesetzung gefunden. (…)
(…) Das Publikum belohnt dieses überzeugende Rollendebüt mit starkem Schlussapplaus. (…)

Michael Demel, www.deropernfreund.de

(…) Mitterrutzner singt ohne Prätention, exzellent schlicht der lyrisch-weiche Ton. Auf der anderen Seite lässt er immer wieder einmal den Opernsänger hören. Gerade im ersten Drittel sind einige Stelle vergleichsweise „ausgesungen“. Das geht dann an die Grenze des Liedgesangs, sprengt sie aber nicht.
(…)
Phänomenal luzide der Klavierpart von Gerold Huber, mit gelegentlichen Pointierungen in den Einleitungen und einer immer aufmerksamen Einlässlichkeit mit Blick auf den Sänger.

Stefan Michalzik, Frankfurter Rundschau


(…) Intensiver, lang anhaltender Applaus (…).

Markus Gründig, www.kulturfreak.de

(…) Im Grunde (…) passt die Produktion in die Reihe der Frankfurter Händel-Inszenierungen, die fast alle für einen modernen, dramaturgisch und theatralisch ambitionierten Umgang mit der Barockoper stehen. (…)

Karl Georg Berg, Die Rheinpfalz


(…) Die drei Frauen (…) sind eine Wucht: Beth Taylor als Dardano mit sattem, aber beweglich-ausgeglichenem Mezzosopran, Elizabeth Reiter als von Eifersucht zernagte Melissa, deren Abgang trotz alledem zu Tränen rührt, und Kateryna Kasper als zärtlich liebende, aber arg gebeutelte Oriana, die sängerisch alle Gefühlsgrenzen ausloten muss.

Bernd Zegowitz, Badische Neueste Nachrichten


(…) Während Elizabeth Reiter als Melissa gleißende Koloraturen und rachedurstig explodieren­de Spitzentöne abfeuerte und Beth Taylor als Dardano mit glutvoller, männlich gefärbter Altstimme auftrumpfte, liefer­te Kateryna Kasper als Oriana mit ihrem hellen Sopran ein lyrisches Gegengewicht. (…)

Silvia Adler, Darmstädter Echo


(…) Roland Böer führt (…) das Frankfurter Opern- und Museumsorchester mit sicherer Hand durch die barocke Partitur, so dass es am Ende großen und verdienten Beifall für alle Beteiligten gibt. (…)

Thomas Molke, www.omm.de

(…) Mit dem Intermezzo L’italiana in Londra von Domenico Cimarosa, komponiert für fünf Protagonisten und eine erweiterte Kammerbesetzung im Orchestergraben, gelang ein vielumjubelter Auftakt einer über diesen Abend hinaus vielversprechenden Saison. (…)

Christiane Franke, www.klassik.com


(…) Ohne den Regisseur R.B. Schlather wüsste man vermutlich nicht, weshalb man hier ist, ohne das grandiose Quintett auf der Bühne wüsste man es nicht, ohne das von dem britischen Dirigenten Leo Hussain zu behänder Leichtgängigkeit geführte Opern- und Museumsorchester wüsste man es nicht. Wie die Dinge aber liegen und wie es hier geplant und durchgeführt wurde, ist es ein bezwingender Abend. Dass er keine Cimarosa-Renaissance einleiten dürfte, macht ihn nicht kleiner, eher zu einer womöglich einmaligen Gelegenheit. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Bereits in der Ouver­türe leuchteten die musikali­schen Parallelen zur Musik des sieben Jahre jüngeren Mozart deutlich auf. Leo Hussains Dirigat hob diesen musikalischen Déjà-vu-Effekt gekonnt hervor und unterstrich zugleich die Unvorhersehbarkeit der Musik und ihren unverwechselbaren Humor.
Der amerikanische Regisseur R.B. Schlather griff diesen wie in einem Ping-Pong-Spiel mit dem Orchester auf und zünde­te ein komödiantisches Feuer­werk, das in seiner artistischen Raffinesse mühelos über drei Stunden hinweg trug. (…)
(…) Dem stimmlich wie dar­stellerisch überragend aufge­legten Solistenensemble (Angela Vallone – Livia, Bianca Tognocchi – Madama Brillante, Theo Lebow –  Sumers, Iurii Samoilov – Milord Arespingh, Gordon Bintner – Don Polidoro) gelang es ausnahmslos, hinter der stereotypen Buffo-Maske glaubhafte menschliche Ge­sichter erkennen zu lassen.

Silvia Adler, Darmstädter Echo


(…) Eingepasst und doch frei abgezirkelt im Korsett der Cimarosa-Nummern, die sich besonders zu zwei fluffigen Kettenfinali genüsslich ausweiten, macht dieses muntere Quintett drei Stunden lang Zuhör- wie -schaulaune. Diese Musik träufelt galant, ist handwerklich brillant gemacht, hält mit architektonischen Unregelmäßigkeiten wach, die Leo Hussain mit Gusto, aber unerbittlich raschen Tempi vorantreibt. (…)

Manuel Brug, www.brugsklassiker.de


(…) Die Frankfurter Italienerin ist jedenfalls Unterhaltungstheater im besten Sinne: herrlich gespielt, schön gesungen und saukomisch inszeniert.

Bernd Zegowitz, Badische Neueste Nachrichten

(…) Die Wiederaufnahme bietet insgesamt pralles, abwechslungsreiches und durchaus zu Kontroversen anregendes Musiktheater mit vorzüglichen Gesangsleistungen. Gerade eine Rarität wie die Iolanta sollte man sich in einer solch vorzüglichen Besetzung nicht entgehen lassen.

Michael Demel, www.deropernfreund.de

(…) Mit seiner radikal neuen und dabei durch und durch werktreuen Sicht auf ein vermeintlich bekanntes Repertoirestück hat Barrie Kosky im Verbund mit Bühnen- und Kostümbildnerin Katrin Lea Tag und Lichtdesigner Joachim Klein Interpretationsgeschichte geschrieben. Durch herausragende Sängerdarsteller in den Hauptpartien, eine auch in den kleinsten Nebenrollen vorzügliche Besetzung und ein hellwach musizierendes Orchester bietet die Wiederaufnahme Musiktheater von geradezu atemberaubender Intensität.

Michael Demel, www.deropernfreund.de


(…) Die widersprüchliche Figur der Salome gibt die kanadische Sopranistin Ambur Braid stimmlich frisch und höhensicher. Überaus kraftvoll und wohltönend präsentiert sich der Jochanaan des Bassbaritons Nicholas Brownlee. Den von Salome paranoid besessenen Herodes verkörpert Tenor AJ Glueckert mit viel Leidenschaft. Schlaue Kommentare liefert die Herodias der Mezzosopranistin Zanda Švēde.
Am Pult des Frankfurter Opern- und Museumsorchester sorgt bei dieser Wiederaufnahmeserie Titus Engel für eine große atmosphärische Dichte der expressionistisch gefärbten Klangwelten.

Markus Gründig, www.kulturfreak.de

(…) Durch Matteis differenzierte Interpretation wurde aus jedem Lied eine kleine Oper. Jedem Stück hauchte er ganz unterschiedliche Emotionen ein – ganz entlang der sich stets abwechselnden Tonarten – und gab dabei besonders auf Dramatik und Spannungsaufbau Acht. (…)

Alexandra Richter, www.bachtrack.com
 


(…) David Fray ist ein exzellenter, sehr behutsamer Begleiter. (…)

Stefan Michalzik, Frankfurter Rundschau


(…) Lang anhaltender, intensiver Applaus, inklusive „Bravo“-Rufen, Getrampel und Standing Ovations (…).

Markus Gründig, www.kulturfreak.de

(…) Ein herrlich leichtgewichtiger, vergnüglich komischer, trotzdem substanzreich talentvoller Opernabend über Spaß, Freiheit, Autorität und Identität. Hierzulande eine Seltenheit!

Manuel Brug, www.brugsklassiker.de


Dass die dänische Nationaloper Maskerade erstmals im Frankfurter Opernhaus in einer lebhaft für Toleranz werbenden Inszenierung von Tobias Kratzer zu sehen war, traf am Sonntagabend beim Publikum auf helle Begeisterung. Die komische Oper von Carl Nielsen aus dem Jahr 1906 ist außerhalb Dänemarks eine Rarität und die Aufführung Grund genug, dass zur Premiere eine Vertreterin des dänischen Hochadels anreiste: Die theaterbegeisterte jüngere Schwester der Königin, Prinzessin Benedikte zu Dänemark.

Bettina Boyens / Wieland Aschinger, www.musik-heute.de


(…) Für alle: ein Pauschallob. Drei Stunden vergehen selbst in anhaltender Corona-Maskerade hinter verpflichtenden FFP2-Masken in Frankfurt wie im Flug.

Karl Harb, www.sn.at (Salzburger Nachrichten)


(…) Eine hübsche kleine Geschichte – und Tobias Kratzer hat einen echten Kracher daraus gemacht. (…)

Bettina Kneller, Main-Echo Aschaffenburg


(…) Es war demnach nur eine Frage der Zeit, bis diese Oper auch in Deutschland zur Aufführung kommt und wo, wenn nicht in der Oper Frankfurt, deren Publikum wie kaum ein zweites an Raritäten dieser Art gewöhnt ist und ihr Intendant Bernd Loebe diese als wichtigen Eckpfeiler der Spielplanpolitik seines Hauses betrachtet. (…)

Alexandra Richter, www.orchestergraben.com


(…) Eine Türen- und Spiegelkomödie, die den Anbruch einer neuen Zeit nur vorsichtig andeutet.

Nikolaus Schmidt, Badische Neueste Nachrichten


(…) An der Frankfurter Oper dirigiert Titus Engel diese Musik erfreulich plastisch, kehrt genau deren Witz hervor, der auch mal ein auskomponierter Kater sein kann. Also der Zustand, nicht das Tier. Engel leitet das Frankfurter Opernorchester sehr flott, sehr transparent. (…)

Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung


(…) Eine komische Oper wie Maskerade lebt von einem homogenen Ensemble. Und die Frankfurter Besetzung ist rundweg fantastisch (…).
(…) Ein großer, zu Recht bejubelter Abend an der Oper Frankfurt für ein Werk mit Seltenheitswert. Einfach ganz tolles Musiktheater.

Bernd Künzig, SWR 2 / Journal am Mittag


(…) Ein Opernspaß für trübe Zeiten ist dieser Abend allemal. Im bejubelten, spielfreudigen Ensemble konnten sich vor allem Liviu Holender als wendiger Diener, Susan Bullock als unternehmungslustige Mutter Magdelone und auch Michael Porter als Leander besonders profilieren.

Joachim Lange, www.concerti.de


(…) Den Sängerinnen und Sängern, dem Orchester, den Tänzerinnen und Tänzern macht die Inszenierung sichtlich Freude. (…)

Bernd Zegowitz, Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg


(…) Der Applaus für die Raritätenpremiere jedenfalls fällt treffend heiter bis hörbar hingerissen aus.

Axel Zibulski, Rhein-Zeitung

(…) Es scheint nicht zuletzt dem Frankfurter Intendant Bernd Loebe geschuldet zu sein, dass diese Oper erneut auf die Bühne in Frankfurt zurückkehrt. Bei seinen Tiroler Festspielen in Erl hat Loebe die Königskinder kürzlich in einer Neuinszenierung gezeigt – interessanterweise mit verblüffend ähnlicher Besetzung – so kann man ihm sicherlich eine persönliche Affinität zu diesem unterschätzten Werk zuschreiben. Es ist ihm und dem Frankfurter Opernhaus mit seiner einzigartigen Spielplanpolitik – mit unzähligen Raritäten, Wiederentdeckungen und Uraufführungen – zu verdanken, dass das Publikum erneut in den Genuss dieser anrührenden Inszenierung kommt und die zu Unrecht aus dem Repertoire verdrängte Oper von Humperdinck (…) erleben darf.

Alexandra Richter, www.bachtrack.com


(…) Die zweite Wiederaufnahmeserie soll nun bereits die letzte sein. Dass diese Produktion eine Frankfurter Herzensangelegenheit ist, zeigt sich in der erneuten Übernahme der musikalischen Leitung durch Generalmusikdirektor Weigle. (…) Der Farbenreichtum der Partitur wird zur vollen Pracht entfaltet, ohne dass der Dirigent sich in Details verlöre. Das Orchester breitet für die Sänger einen opulenten Klangteppich aus, deckt sie aber niemals zu. (…)

Michael Demel, www.deropernfreund.de

(…) wenn vor der Oper Frank­furt lange Einlass-Schlangen ste­hen, weiß man: Es ist Barrie-Kosky-Zeit. Der australische Regis­seur hat in Frankfurt mit Bizets Carmen einen Welthit gelan­det (…). Seine kultig-glitzernde Revue hat sich durchgesetzt und wurde zum Pu­blikumsmagnet über die Mainme­tropole hinaus. So standen sich jetzt auch bei der vierten Wieder­aufnahme geduldige Zuschauer die Beine in den Bauch. (…)

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse

Was für ein Lieder­abend! Jamie Bartons wunderbare Stimme, großartige Bühnenpräsenz, ein Programm zum Entde­cken und auch Genießen. (…)

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse


(…) Das Kunstlied, es lebt weiter.

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

Über allem Hexenzauber Liebe
Christof Loy und Sebastian Weigle führen Nikolai Rimski-Korsakows kaum je gespielte Oper Die Nacht vor Weihnachten in Frankfurt zum triumphalen Erfolg
(…)

Uwe Schweikert, Opernwelt


(…) Der Regis­seur Chris­tof Loy (…) hat sich vom Frank­fur­ter Inten­dan­ten Bernd Loebe gewünscht, Rimski-Korsa­kows Märchen Die Nacht vor Weih­nach­ten nach einer Erzäh­lung von Niko­laj Gogol insze­nie­ren zu dürfen. Als Er­gebnis ist nun eines der größ­ten Thea­ter­wun­der der Frank­fur­ter Opern­ge­schich­te zu bestau­nen. (…)

Jan Brachmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung


(…) Ziehen Sie Ihre Maske auf, kaufen Sie Ihr Zugticket, oder schnallen Sie sich in Ihrem Flugzeugsitz an, um sich auf den Weg nach Frankfurt zu machen und diese Inszenierung zu sehen. Unsere Herzen brauchen Wärme, und sie versieht diesen Job besser als jeder Schnaps.

Shirley Apthorp, Financial Times (Übersetzung: Oper Frankfurt)


(…) Christof Loy gelingt ein sinnliches Spiel voller Humor und Leichtigkeit. Ins harmonische Schlussbild reiht sich selbst der Teufel ein – unbedeutend geworden. Welch schöne Illusion!

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse


(…) Neben den Huldigungen der Hofdamen – es dürfte in der russischen Oper kaum schönere Gesangsgirlanden geben – macht der Chor der Oper Frankfurt mit seinem Direktor Tilman Michael aus jedem seiner Auftritte ein Fest. (…)

Roland H. Dippel, www.die-deutsche-buehne.de


(…) Vier russische Gäste in den Hauptpartien verstärkten in ihren Hausdebüts den präzis intonierenden Chor des Hauses, weitere fünf Frankfurter Solisten und das hervorragend von Sebastian Weigle disponierte Opernorchester (…).

Bettina Boyens / Wieland Aschinger, www.musik-heute.de


(…) Die beiden längsten, überhaupt die einzigen beiden langen Arien bekommt Oksana, die kapriziöse, dann aber sehr verliebte junge Frau. Ewig will man ihr zuhören, ewig will man dem in engelhafte Höhen getriebenen Sopran von Julia Muzychenko zuhören. Ihre Oksana ist reizend, sie ist eitel, sie will die Schuhe der Zarin, aber dann will sie vor allem den Tenor und Schmied Wakula, und das ist leicht nachzuvollziehen, denn Georgy Vasiliev, auch er bei seinem Frankfurt-Debüt, ist und singt enorm rodolfohaft. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) In einem Brief an den hessischen Ministerpräsidenten bat der Frankfurter Opernintendant Bernd Loebe vor kurzem flehentlich: "Bitte zerstören Sie nicht, was wir in Jahrzehnten aufgebaut haben!" Fürs Weiterspielen tut das Haus alles, testet Zuschauer selbst. Diese explodieren am Ende dieser herrlichen Aufführung geradezu vor Glück.

Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung

 

Annette Dasch und Johannes Martin Kränzle singen die Hauptpartien, Generalmusikdirektor Sebastian Weigle dirigiert: Das klingt nach Gala-Vorstellung, und die Gesangsleistungen der beiden Gastsänger lassen auch keine Wünsche übrig. Was aber an der Oper Frankfurt in der aktuellen Wiederaufnahmeserie der Lustigen Witwe zu bewundern ist, geht weit über Staraufgebot mit süffigen Operettenmelodien hinaus. Dafür sorgt schon die raffinierte Inszenierung von Claus Guth. Er bedient zwar lustvoll sämtliche Operettenklischees von falscher Folklore über schmissige Tanzeinlagen bis zu schenkelklopfender Komik samt Slapstick und dreht insbesondere die Klamaukschraube noch ein paar Windungen weiter. (…)

Michael Demel, www.deropernfreund.de

Bei seinem Lieder­abend an der Oper Frankfurt nimmt der kanadische Bassbari­ton Gordon Bintner sein Publi­kum mit edlem Schmelz, vorzüg­licher Stimmführung und schil­lernder Ausdruckspalette für sich ein. Besonders Schubert liegt ihm im klaren Ausdruck – aber auch die Don Quichotte-Raritäten eines Jacques Ibert und die Shakespeare-Vertonungen von Gerald Finzi. (…)

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse


(…) Wie bezaubernd ist es zudem, einem Menschen zuzuhören und zuzusehen, der so offensichtlich gerne auf der Bühne steht. Eine Ehre an dieser Stelle, die wenigen zuteil wird: Als Ensemblemitglied durfte er gleichwohl einen Liederabend im Opernhaus bestreiten. An seiner Seite sein Landsmann Michael McMahon, auf dem Programm eine beherzte Mischung, auch bei den großen Namen klugerweise nicht unbedingt die Gassenhauer. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

(…) Das Projekt ChaplinOperas stammt von 1989, uraufgeführt in der Alten Oper Frankfurt zum 100. Geburtstag Chaplins. Jetzt ersetzt es im Bockenheimer Depot die Uraufführung von Hauke Berheides und Amy Stebbins’ The People Out There, von der Oper Frankfurt angesichts der Corona-Lage verschoben.
Ein Ersatz, keine Notlösung. Das Ensemble Modern wird von Franck Ollu geleitet und ist total in Schwung. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Ein Austausch zwischen zwei Ebe­nen, die unterschiedlicher nicht sein können. Hier der Film als ein für allemal festgelegter Ablauf fixierter und immer gleicher Bilder; dort die in diesen Rahmen eingespannte Live-Musik. Ein „Semi-Oper-Filmspiel" nannte der britische Komponist [Benedict Mason] diese Kunst und feierte mit ihr 1989, bei der Premiere in der Alten Oper, rauschenden Erfolg. Schon damals spielte das Ensemble Modern. (…)

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse

Auch der Liederabend mit Tamara Wilson war schon einmal geplant, für den Lockdown-Dezember 2020, als sich kein Mensch vorstellen konnte, dass im Januar 2022 die Reihen im Frankfurter Opernhaus wieder dermaßen schütter besetzt sein würden. Jetzt trifft es sich, dass die amerikanische Sopranistin dieser Tage die Ariadne für die wenigen Glücklichen an der viertelvollen Bayerischen Staatsoper München singen wird und zuvor in Frankfurt Station machen konnte. Am Klavier die Frankfurter Repetitorin Anne Larlee als feinsinnige Kumpanin für ein munteres, geradezu antiresignatives Programm.
Tamara Wilsons auch in höchsten Höhen gleißend klare Stimme ist für übergroße US-amerikanische Opernhäuser wie gemacht, umso bewunderungswürdiger, wie sie die Durchschlagskraft zu dosieren weiß (…).

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

(…) Zwei große Sängerschauspieler [Camilla Nylund und Johannes Martin Kränzle] machen diesen verblüffend schlüssigen Abend zum Ereignis, Mannheims scheidender Generalmusikdirektor Alexander Soddy leitet das hörbar auf der Stuhlkante sitzende Frankfurter Opern- und Museumsorchester souverän und mit viel Sinn für impressionistische Farben und feinste Zwischentöne, grobschlächtige Effekte vermeidend. Ein großer Wurf.

Regine Müller, www.nmz.de (neue musikzeitung)


(…) Die Klänge (…) liefern zwei existenzielle Einsamkeitsmusiken aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: für ihn die sechs Monologe, die Frank Martin nach Hugo von Hofmannsthals Jedermann komponierte; für sie Schönbergs Erwartung aus dem Jahr 1909.
Der Bariton Johannes Martin Kränzle verleiht Martins Klage enorme Eindringlichkeit, lotet mittels expressiver Textdeutung das ganze Spektrum zwischen Angst und Todessehnsucht, Aufbäumen und Schicksalsergebenheit aus. Nicht minder beeindruckt die Sopranistin Camilla Nylund, die angesichts der dramatischen Anforderungen von Schönbergs Monodram nie unter Überdruck gerät, sondern die Gefühlsumschwünge mit reicher, weich ausgesungener Farbpalette nachzeichnet. (…)

Michael Stallknecht, Süddeutsche Zeitung


(…) Die agile Sopranistin Elizabeth Sutphen, von Sibylle Wallum sehr variabel eingekleidet, und der Bariton Sebastian Geyer haben sich zuvor als junges Paar souverän durch die kontrapunktische Linienführung bewegt. Ihr Kind (Anthony Ritts) ist Opfer und Stichwortgeber. Brian Michael Moore und Juanita Lascarro scheinen als gruselige Gegenspieler des Eheglücks, dessen Gefährdungen Arnold Schönberg schon in erster Ehe erlebt hat, einem Horrorfilm entsprungen zu sein. (…)

Volker Milch, Wiesbadener Kurier


(…) Da ist er also, der neue Ansatz, das Spielen mit zum Teil isoliert bekannten Versatzstücken, die so, zusammengefügt von David Hermann, in Frankfurt einen ganz neuen, überraschenden Opernabend ergeben können.
(…)
Nylund und Kränzle erfüllen jetzt also mit der Kraft ihrer Persönlichkeiten Vokalszenen, die plötzlich einen evidenten Zusammenhalt aufweisen. Und doch wohltuend unterschiedlich klingen. Die Oper als Abenteuerspielplatz neu kombinierter Einakter und Solonummern. Ein Pasticcio, wie früher in der Barockzeit, der sachlich-intensiven, gelungenen Art. Musiktheater eben. Ja, wir haben auf das Heute gewartet. Doch Mysterien des sich Auseinanderlebens bleiben.

Manuel Brug, www.brugsklassiker.de


(…) Den Schlusspunkt der packenden, dramaturgisch rundum gelungenen Collage, deren stilistische Divergenzen das Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter der Leitung von Alexander Soddy mit funkenschlagender Intensität und geschärftem Formsinn zu einer farbintensiven, spannungsgeladenen Einheit ballt, bildet Schönbergs Monodrama Erwartung.

Silvia Adler, Opernwelt


(…) Alexander Soddy führt das Frankfurter Opern- und Museumsorchester souverän, mit viel Verständnis und Kenntnis für die Stilistik dieser Musik. Trotz aller Düsternis: ein großer Opernabend, der uns die volle Tragik der menschlichen Existenz vor Augen führt.

Dimitra Will, www.orpheus-magazin.de


(…) Joachim Kleins Hitchcock-Licht, das mit düsterem Schattenspiel Urängste weckt und Jo Schramms beständig rotierendes, in seine Einzelteile zerfallendes Holzhaus sind bedeutende eigene Player in dieser Inszenierung. (…)

Bettina Boyens, Offenbach-Post


(…) Großartig!

Bernd Zegowitz, Die Rheinpfalz

(…) Mit dieser gut besetzten und vorzüglich musizierten Wiederaufnahme einer intelligent inszenierten und optisch eindrucksvoll ausgestatteten Produktion bietet die Oper Frankfurt ein willkommenes Gegenmittel zu der sich breit machenden Corona-Depression.

Michael Demel, www.deropernfreund.de

(…) Das Raritätenkabinett Oper Frankfurt hat neuerlich eine Wissenslücke geschlossen. (…)

Manuel Brug, www.brugsklassiker.de


(…) Ernst und Span­nung dieses Abends stra­fen alle deut­schen Rossi­ni-Klischees Lügen. (…)

Wolfgang Fuhrmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung


(…) Die amerikanische Mezzosopranistin Heather Phillips gibt in Frankfurt ein beschwingtes Europa-Debüt, eine interessante Darstellerin fern von Holde-Mädchen-Opernklischees. Dem Waghalsigen des Gesangsparts ist sie gewachsen, und dass sie gelegentlich in Höhen und im Kräfteaufteilen an ihre Grenzen zu stoßen scheint, dürfte den überdurchschnittlichen Anforderungen der Partie geschuldet sein. Beth Taylors Mezzo hat spektakuläre Tiefen und souveräne Höhen, ein großer Auftritt. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Theo Lebow schafft es in der Partie des Contareno hinter all den eleganten Linien, den glasklaren Koloraturen, den sauberen Spitzentönen den skrupellosen, falschen Machtmenschen durchscheinen zu lassen. (…)
Bianca e Falliero ist (…) Rossini vom Feinsten, gesungen und gespielt auf einem Niveau, das extrem hoch ist. Frankfurt ist Italien.

Bernd Zegowitz, Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg


(…) Ein wenig durchdrungen von (…) Ironie scheint auch die Regie von Tilmann Köhler mit ihren parodistisch überzeichneten Figuren zu sein. Rossinis „goldene Töne“ erweisen sich in diesen drei Stunden als trag­fähiger und bestätigen einmal, mehr die glückliche Hand des Frankfurter Intendanten Bernd Loebe, wenn es um die Wieder­entdeckung von vergessenem Repertoire geht. Der Schlussap­plaus kann sich (…) hören lassen. (…)

Volker Milch, Darmstädter Echo


(…) Das Frankfurter Opern- und Museumsorchester zaubert unter der Leitung von Giuliano Carella einen prickelnden Rossini-Sound aus dem Orchestergraben, so dass es für alle Beteiligten großen Beifall gibt. (…)

Thomas Molke, www.omm.de


(…) Giuliano Carella animierte das Frankfurter Opern- und Museumsorchester zu einem weich gerundeten und präzise inspirierten Klang. Sensibel vernehmbar waren die anschwellenden Paukenwirbel unter den Holzbläser-Parallelen der Ouvertüre. Später blieb auch in den aufregendsten Koloratursequenzen Raum für die feine Auffächerung von Balancen und Farben. Dank Carella konnten die Sänger die ihnen abverlangten Drahtseilakte sogar mit einer gewissen Lockerheit angehen. (…)

Roland H. Dippel, www.nmz.de (neue musikzeitung)


(…) Das vollkommene Opern­glück entfaltet sich in dieser Spielplanrarität, wenn Chor und Orchester sich zu einem überwältigenden Crescendo steigern und die Bühne dazu so rot glüht wie die Musik. Das Happy End ergibt sich schließlich nicht aus Zweisamkeit, sondern aus Biancas Abschied von toxischer Männlichkeit. Hinter ihr schließt sich der Bühnenzylinder um Vater und Bräutigam, und vor ihr liegt die Zukunft. Die Aussichten in die­ser Oper sind besser als jene vor ihr.

Volker Milch, Darmstädter Echo


(…) Insgesamt eine gelungene Produktion einer sehr lohnenden Rossini-Rarität.

Elisabeth Richter, Deutschlandfunk Kultur heute

(…) Die packende Musik von Ri­chard Strauss trägt diesen Abend. Wie schon zur Premiere vor 19 Jahren steht GMD Sebastian Weigle am Pult, das Orchester wächst über sich hinaus. Die Dra­matik könnte packender, aufge­wühlter nicht sein, die klangliche Welt auch in den intimeren Passa­gen nicht süßer, bunter und schil­lernder. (…) Die Gesangsbeset­zung dürfte im internationalen Opernbetrieb derzeit ihresgleichen suchen. (…) Stürmische Ovationen!

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse


(…) An dieser wohl endgültig letzten Wiederaufnahme einer Kult-Produktion ist alles stark: Der üppige Orchesterklang, die außerordentliche Sängerbesetzung bis in die kleinste Nebenrolle hinein und das monumentale und dabei wandlungsfähige Bühnenbild. Die finale Gelegenheit, sich diesem akustischen und optischen Rausch hinzugeben, sollte man sich nicht entgehen lassen.

Michael Demel, www.deropernfreund.de

(…) Morisons Stimme ließ angenehme Tiefen und sichere Höhen hören, und individuelle Spuren einer Rauheit, die dann bei Mahler wie weggeblasen war. Sie betonte das Natürliche noch mehr, das das Kunstlied in seiner ganzen Künstlichkeit ja will. Wenn Catriona Morison singt, dass die Schwalben kommen, aber sie nicht weiß, woher, dann glaubt man es ihr aufs Wort. Ihre Haltung: Hingabe ohne Süßlichkeit. Die Textverständlichkeit herausragend (…).

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Ihr zur Seite saß mit Malcolm Martineau ein wie immer aufmerksamer Premium-Liedbegleiter, dem man genauso gerne zuhörte.

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse

(…) Fedora als großes Kino. (…)

Rolf Fath, www.operalounge.de

(…) Fedora wird in Deutschland nicht besonders häufig aufgeführt. Aber die lukullische, intelligente Inszenierung von Christof Loy belegt, dass es um Gewohnheiten geht, nicht um die Sache.
(…) Der jubelnde Beifall in einem vollen Haus selbstverständlich: uneinholbar. Den Mitwirkenden müssen die Herzen geklopft haben, sogar beim Zuhören war es so.

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Bilder können täuschen, nicht nur das macht Loy mit ganz großer Regiehandwerkskunst, perfekter Personenführung und immer exaktem Timing deutlich. (…)

Axel Zibulski, Rhein-Zeitung


(…) Natürlich steht und fällt der Abend mit der Titelheldin. Nadja Stefanoff hat den Wechsel aus dem Mezzo-Fach in die „lirico spinto“-Sopranpartien beeindruckend vollzogen: ihre Bühnenerscheinung vereint genau das rollengerechte Maß an herbem Selbstbewusstsein, leidenschaftlicher Frau und souveräner Grande Dame, also vom dolce piano in harten Furor. (…)

Wolf-Dieter Peter, www.nmz.de (neue musikzeitung)


(…) Jonathan Tetelman glänzt als von der Geliebten verratener Mörder mit kraftvoll strahlendem, gleichwohl geschmackvoll eingesetzten Tenor. (…)

Johannes Breckner, Darmstädter Echo


(…) Die beiden Urkomödianten des Frankfurter Ensembles, Nicholas Brownlee als französischer Diplomat und Bianca Tognocchi als Gräfin Olga Sukarew, machen nicht nur auf zwei blauen Drahteseln Bella Figura, sondern auch bei spritzigen Gesangsduellen im Pariser Salon.
Am Pult verschmilzt Debütant Lorenzo Passerini die rezitativischen Passagen, die unzähligen kurzen Affekt-Arien, sommerli­che Schweizer Choridylle und die vielen, nur kurz angerissenen So­listenporträts zum effektvollen Gesamtklang.

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse


(…) Bis in die kleinsten, aus dem Ensemble besetzten Rollen hinein ist die Frankfurter Fedora stimmig, musikalisch ein Plädoyer für den in Deutschland oft geringgeschätzten italienischen Verismo und szenisch eine Oscar-verdächtige Meisterleistung.

Bernd Zegowitz, Die Rheinpfalz

Ein Lohengrin auf Bayreuther Niveau

Wer bis jetzt versäum­te, sich an der Oper Frankfurt Wagners Lohengrin als sehnsuchtsvolles Kinoflimmern anzu­sehen, hat noch in diesem April Gelegenheit dazu. Zu hören gibt es in dieser dritten und letzten Wiederaufnahme viel, was sonst nur auf dem Grünen Hügel Maßstäbe setzt: In erster Linie das eindringliche Dirigat von GMD Sebastian Weigle, der zum ersten Mal den Taktstock in dieser klug- ironischen Inszenierung Jens-Daniel Herzogs in die Hand nimmt (…).

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse


(…) Neben dem so wunderbar sauber spielenden Frankfurter Opern- und Museumsorchester haben auch der von Tilman Michael einstudierte und mit grandioser Klangkultur aufwartende Chor und der Extrachor der Oper Frankfurt entscheidenden Anteil am Gelingen dieser dritten und letzten Wiederaufnahme der hochspannenden Inszenierung von Jens-Daniel Herzog in der stimmigen Ausstattung durch Mathis Neidhardt. Sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen! (…)

Kaspar Sannemann, www.oper-aktuell.info

(… ) Die fabelhafte Aufbereitung dieser exzellenten Regieleistung bietet unverändert großes Vergnügen. Musikalisch wird die Premierenbesetzung in der aktuellen Wiederaufnahme durchweg übertroffen. Das Publikum bleibt über die gesamte Dauer von dreieinhalb Stunden (inklusive einer Pause) am Ball, belohnt die vielen Bravourstücke mit Szenenapplaus und feiert am Ende alle Beteiligten.

Michael Demel, www.deropernfreund.de

(…) Die Wiederaufnahme knüpft bruchlos an den überwältigenden Eindruck der Premierenserie an. Das bestens aufgelegte Orchester badet erneut geradezu im fein ausdifferenzierten Klangrausch. Die geforderten Protagonisten werden dabei niemals zugedeckt, sondern können vor der schillernden Klangkulisse ihr Stimmpotential zur Ausformung starker Rollenporträts nutzen. In nur 90 Minuten Spieldauer gerät das Publikum in den Bann der Musik und wird regelrecht narkotisiert, so dass es nach dem abrupten Schlussakkord einige Sekunden benötigt, um zu erfassen, dass es tatsächlich vorbei ist. Der dann einsetzende Applaus steigert sich zum ungeteilten Jubel. (…)

Michael Demel, www.deropernfreund.de

Stell’ dir vor, du erwachst, und alles war nur ein Traum. Der Klimawandel. Die Pandemie. Der Krieg. Nein, an diesem Abend erwachen wir nicht aus einem Traum. Es war nur Verführung, großartiges Theater. (…)

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse


(…) Die Menschen (…) stehen auf dem finsteren Boden der Tatsachen und des spannend ausgeleuchteten (Jan Hartmann), aber nackten Depots: Junge Leute halt, aber das ist auch nicht wenig. Denn unter der Regie von Brigitte Fassbaender bleibt es nicht beim neckischen Ausstattungstheater, das ist lediglich die Grundlage für das pulsierende zwischenmenschliche Miteinander, das Einander-Umkreisen, das Neugierig-Sein und, ja, auch die Angst voreinander. Puck, der Frechdachs, hat in Frankfurt fast immer Angst. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) ein ausnahmslos hervorragend besetztes Ensemble, das die Entfesselung im Spiel mit der Lust am kunstvollen Gesang überzeugend verband und in Mimik und Gestik ausdrückte, was die Musik jenseits des Klangs suggerierte. Und mit dem Schauspieler Frank Albrecht in der Rolle des Puck beschwor Fassbaender Shakespeares Geist herauf.

Christiane Franke, www.klassik.com


(…) Diese höchst traurige Komödie um Pyramus und Tisbe und den Mond, eine Wand und einen Löwen wirkt wie improvisiert, die Sänger dürfen schauspielern und mal richtig dick auftragen, um­werfend komisch, unbeschreib­lich absurd. Die unbeteiligten Paare nehmen auf den mittler­weile fragmentierten Bühnenele­menten Platz und kugeln sich vor Lachen. Wie auch das Publikum. (…)

Andreas Bomba, Offenbach-Post

(…) Dass es am Ende zu fast grenzenlosem Jubel kam, lag im Be­sonderen an der außergewöhnli­chen künstlerischen Persönlich­keit Orlińskis, der sich sowohl stimmlich als auch körperlich sehr beweglich in Szene setzte. (…) Er dürfte ei­ner der führenden Countertenöre der Gegenwart sein, der noch da­zu mit einer sehr sympathischen Ausstrahlung ausgestattet ist. (…)

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse


(…) Phänomenal war die pianistische Stimme Michal Biełs, die von klarster Kontur und schweifender, entspannter Melodik war.

Bernhard Uske, Frankfurter Rundschau

Bravochöre brandeten Heather Engebretson entgegen, als sie am Sonntagabend nach ihrem überragenden Debüt von Puccinis Madama Butterfly an der Frankfurter Oper allein vor den Vorhang trat. Ihre tief bewegende Verkörperung der japanischen Geisha Cio-Cio-San, der sie mit mutigem Körper- und Stimmeinsatz tragische Größe verlieh, ließ niemandem im vollbesetzten Opernhaus kalt. (…)

Bettina Boyens / Wieland Aschinger, www.musik-heute.de


(…) Fabelhaft an ihrer Seite nun die japanisch-amerikanische Mezzosopranistin Kelsey Lauritano als todernste, ungemein präsente Suzuki. Sie trägt Kammerzofenmontur, denn alles Japanische ist abgedrängt, die Fremdheit der Kulturen, die gerade in Suzukis ersten Auftritten mit Pinkerton glasklar sich spiegelt, entwickelt sich von selbst, nicht durch exotisierende Accessoires. Das ist mutig, und es funktioniert weitgehend.
(…)
Konsul Sharpless ist der andere kluge, mitleidige Beobachter (natürlich viel mächtiger als Suzuki, aber als amerikanischer Mann dann doch auf der Seite des amerikanischen Mannes), mit milder Noblesse gesungen und gespielt von Domen Križaj. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Doch der sonstige musikdramatische Horizont wurde von Dirigent Antonello Manacorda und dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester vielfältig aufgespannt: da war ein unsentimental schneller Einstieg fern aller Räucherstäbchen-Schwelgerei, da waren feine Piano-Ziselierung um Blütenzauber, Summ-Chor und Morgendämmerung – und dann fulminante Dramatik im Zwischenspiel wie im Finale. (…)

Wolf-Dieter Peter, www.nmz.de (neue musikzeitung)


(…) Bloß kein Japan-Kitsch dachte sich in Frankfurt auch Regisseur R.B. Schlather, dem mit Bühnenbildner Johannes Leiacker ein Pu­rist ersten Ranges und mit Diri­gent Antonello Manacorda ein ausdauernder Puccini-Forensiker zur Seite stand. Gemeinsam for­mulierten sie die universelle Sen­dung: Käufliche Liebe gibt es auch heute überall, nicht nur im Nagasaki der Jahrhundertwende. (…)

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse


(…) Und dann ist da plötzlich im zweiten Akt das Kind. Abgöttisch verehrt von Cio-Cio San als Zeugnis ihrer Liebesillusion mit Pinkerton. Als er bei seiner Rückkehr an der Seite seiner richtigen amerikanischen Frau auch noch dieses gemeinsame Kind ausgeliefert haben will, begeht sie vor dessen Augen Selbstmord. Die davor geschobene Wand verdeckt ihn gnädig vor unseren Augen. Wir sehen nur den allein gelassenen Jungen mit schlenkernden Beinen auf dem Stuhl sitzen. Das ist das grausamste Bild des Abends. R.B. Schlather inszeniert die Tragödie der an ihren Illusionen scheiternden Menschen. Überflüssiger Exotismus spielt da wahrlich keine Rolle mehr. (…)

Bernd Künzig, SWR 2 / Journal am Mittag


(…) Der böse Kern der Geschichte, den R.B. Schlather auf der nackten, kalten Bühne freilegt, rührt nicht, er schmerzt. (…)

Michael Demel, www.deropernfreund.de

(…) Pier Giorgio Morandi, der bei der Wiederaufnahme das Opern- und Museumsorchester leitete, ging mit viel Gespür und Temperament an die Materie und holte aus dem Orchester alles an Farbe und Opulenz heraus. Aber auch die Solisten wirkten äußerst sou­verän, markant. Andreas Bauer Kanabas als kraftvoller Marchese und die zarte Izabela Matuła als eine sehr glaubwürdige und sensible Donna Leonora. Ihrer Schlüsselrolle stand Željko Lučić als Don Carlo zuverlässig zur Seite. Alfred Kim als Alvaro und Bianca Andrew als Preziosilla wa­ren weitere gute Besetzungen, auch der geradlinige Simon Bailey als Fra Melitone. (…)

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse

(…) Das Publikum erlebt perfektes, beglückendes Musiktheater mit Darstellern, die auch in einer Premiere nicht leidenschaftlicher agieren könnten.

Michael Demel, www.deropernfreund.de

Regisseurin Tatjana Gürbaca verwandelte ihr Debüt an der Oper Frankfurt am Sonntagabend in einen szenischen Triumph. (…) Im Verein mit Bühnenbildner Klaus Grünberg zeigte sie die Irrfahrten und die Heimkehr des Odysseus ausgehend von einer Ausgrabungsstätte, in der einer der touristischen Besucher zum Protagonisten Odysseus bestimmt wird. Nach und nach legen Gürbaca, Grünberg und die temperamentvolle Kostümbildnerin Silke Willrett so alle Schichten und Geschichten des europäischen Urmythos frei. (…)

Bettina Boyens / Wieland Aschinger, www.musik-heute.de


(…) Es ist das Verdienst der Oper Frankfurt, das Werk wieder in seiner Komplexität zur Diskussion gestellt zu haben; und es ist zu hoffen, dass von dieser Frankfurter Erstaufführung zumindest eine kleine Dallapiccola-Renaissance ausgehen wird.
Dallapiccola, seit seiner Jugend fasziniert von der Schönberg-Schule, hatte sich seine höchst individuelle Form der Zwölftontechnik angeeignet, die tonale Berührungspunkte nicht meidet, eine ungewöhnliche Klangfarbigkeit entwickelt (manchmal klingt es wie erweiterter Debussy) und in der durchweg gesanglichen Stimmführung das italienische Erbe keineswegs verleugnet.
Dass die Frankfurter Oper dem gerecht wird, das orchestrale und sängerische Niveau von hoher Qualität ist, war zu erwarten; der Chor, ein Hauptdarsteller des Stücks, unter der Leitung von Tilman Michael leistet Großartiges; das Museumsorchester, dirigiert von Francesco Lanzillotta, schillert in allen Farben. Es ist jedoch Tatjana Gürbacas Inszenierung, die auch den existenzialphilosophischen Aspekten von Dallapiccolas eigenem Libretto gerecht wird. (…)

Wolfgang Fuhrmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung


(…) Es gehört zur Programmpolitik des Frankfurter Intendanten Bernd Loebe, immer wieder unbekanntere Musiktheaterwerke vorzustellen. Dallapiccolas Ulisse erweist sich dabei als eines, das im Konzertsaal vielleicht besser aufgehoben ist als auf der Bühne, aber die Auseinandersetzung unbedingt lohnt. Weil Ulisse, dieser Niemand auf der Suche nach sich selbst, noch immer unser Zeitgenosse ist.

Michael Stallknecht, Süddeutsche Zeitung


(…) All das schreckte Regisseurin Tatjana Gürbaca bei ihrem Operndebüt in Frankfurt nicht. Wo andere Probleme sahen, findet sie eine offene Erzählweise. Die sich verwischenden Grenzen von Realität und Traum, von Erinnerung und Gegenwart nutzt sie für ihre symbolhaltige Bildersprache. (…)

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse


(…) Regisseurin Tatjana Gürbaca erzählt die Reise des Odysseus zu sich selbst mit starken, phantasiereichen, auch provokativen Bildern, in denen die Geschlechterrollen der Untoten in der Unterwelt aufgehoben sind und sogar die sexuelle Orgie bei der Rückkehr nach Ithaka kräftig, deutlich, aber nicht peinlich gezeichnet wirkt. (...)

Axel Zibulski, Wiesbadener Kurier


(…) Kaum hoch zu loben ist der Frankfurter Opernchor. Er spielt eine Hauptrolle in dieser Klangschöpfung mit hochkomplexem Singen und Sprechen und tut dies mit der Inbrunst einer Bach-Passion. Einfach fabelhaft. (…)

Bernd Künzig, SWR 2 / Journal am Mittag


(…) Iain MacNeil, der über einen stattlichen und gar nicht defensiven, lichten Bariton verfügt, spielt den Titelhelden als eher passiv wirkende, tatsächlich jedoch in einer stetigen Suchbewegung und unaufdringlichen Selbstbehauptung begriffene Figur. Er schaut zwar gelegentlich skeptisch drein, erscheint aber vor allem vorbehaltlos, ein leeres Gefäß, der Mensch an sich. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Jeder der vielen Solisten gibt an diesem Abend sein schwieriges Rollendebüt. Dass die Oper Frankfurt die meisten aus dem Ensemble besetzen kann – Odysseus’ Mutter Antikleia verkörpert keine Geringere als Claudia Mahnke – spricht für sich.
Francesco Lanzillotta im Orchestergraben erzeugt aus den hypnotischen Zwölftonreihen ein raffiniertes Meereswogen und lässt Flöten, Vibrafon und Celesta samt grundierender Kontrabass-Flageoletts nicht nur in Nausikaas Traumsequenzen belcantoartig schimmern.

Bettina Boyens, Offenbach-Post

Die kernige, kraftvolle Stimme des deutsch-rumänischen Bari­tons Konstantin Krimmel sorgte für einen markanten Schlusspunkt der Sai­son der Liederabende im Frankfurter Opernhaus. (…)
Von Vorteil war das makellose Zusammenwirken mit seinem Klavierpartner Ammiel Bushakevitz (…).

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse


Wenn der Bariton die ideale Lage für das Kunstlied ist – und das ist sie unterm Strich –, so stellt Konstantin Krimmel immer noch eine Besonder­heit in seinem Fach dar. Er ist noch nicht dreißig, aber seine Stimme hat nicht nur die behände Schönheit, die ihn zu einem großartigen Figaro macht, son­dern auch donnernde Durchschlagskraft. Dazu verfügt er über die Kultur, näm­lich Kontrolle, die ihm für seine Lieder­abende Nuancierungen aller Art erlaubt, sehr unangestrengt dargeboten. Es wäre fürchterlich perfekt, wenn es nicht auch so sympathisch wäre. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau