Presse

Pressestimmen

(…) Auch im Opernhaus überzeugt Köhlers Inszenierung insgesamt durch einen reizvollen Umgang mit dem Statischen – fabelhafte Gemäldetableaus –, durch Details und nicht zuletzt durch ein sich in durchaus barocker Manier von Situation zu Situation Hangeln (…). Die Personenführung ist ausgezeichnet und in der Wiederaufnahme frisch wie am ersten Tag. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Dem musikalischen Leiter Simo­ne Di Felice, der mit dem Barock­fach wie kein Zweiter vertraut ist, stand ein Vokalensemble voller Qualität und Klasse zur Verfügung. (…)

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse

(…) Vieles hörte sich bei der Wieder­aufnahme an wie aus einem Guss: das von Rasmus Baumann mit viel Leidenschaft geleitete Opern- und Museumsorchester, Attilio Glaser in der Titelrolle und Cecelia Hall in der Hosenrolle des Sohnes Idamante. (…) Zahlreiche kraftvolle Auf­tritte hatte der Chor. Das von Til­man Michael geleitete Ensemble zeichnete sich durch Nuancenreichtum und klangliche Vielseitig­keit aus.

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse


(…) Hell und mit wunderbar sauber geführter, einnehmender Stimme intoniert Florina Ilie die trojanische Gefangene Ilia, Tochter des Priamus. Wunderschön harmoniert dazu der satte Mezzosopran von Cecelia Hall als Idamante. (…) Und wiederum hervorragend kontrastierend zu den beiden Liebenden der volle, mit dem notwendigen Hauch von Dramatik und Furor ausgestattete Sopran von Ambur Braid als Elettra. Sie versteht es, die Stimme mit aufgebrachtem Zorn und Eifersucht aufzuladen, daneben aber auch empfindsam ihre Gefühlswelt zu offenbaren. (…)

Kaspar Sannemann, www.deropernfreund.de

(…) Als Sänger und Mensch an der Rampe ist der 28-Jährige von stählerner Sicherheit, die Altstimme warm, eigen und außerordentlich groß. In der Höhe glänzt sie in allen kalten und warmen Farben und ist dermaßen unter Kontrolle, dass keine Vibratoschwingung dem Zufall überlassen scheint. In der beträchtlichen Tiefe wird sie bruchlos und einnehmend zur Stimme eines sehr jungen Mannes. Die abwechslungsreichen Koloraturen, denen das Programm nicht gewidmet ist, die aber wirkungsvoll platziert wurden, sitzen ohne Fehl, das Anstrengungslose hat schon eine freche Seite. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Beim Liederabend war jeden­falls fast kein freier Platz mehr zu ergattern, trotz eher unbekannter Arien und Lieder.
Im ersten Konzertteil huldigten Orliński und sein sehr konzentrier­ter Klavierpartner Michał Biel ebenfalls Händel und der Barock­oper Italiens. (…)

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse

(…) Michieletto hat gründlich nachgedacht über Rossinis Otello. (…)

Klaus Ackermann, Hanauer Anzeiger


(…) Die Geschichte des Mohren von Venedig lässt Damiano Michieletto in der Gegenwart ankommen, ohne den Kern der Handlung aus dem Auge zu verlieren. (…)

Nikolaus Schmidt, Badische Neueste Nachrichten


(…) Die Inszenierung macht sichtbar, dass der Fremde als Geschäftspartner geduldet, aber als Mitglied der Gesellschaft abgelehnt wird. Auch deshalb macht Michieletto seinen Otello zum Sympathieträger und führt die Selbstgefälligkeit einer profitgierigen, patriarchalisch verkrusteten Oberschicht vor. Und er lässt keinen Zweifel daran, dass die beiden Liebenden Opfer des Familien- und Gesellschaftsgeflechts werden. (…)

Stefana Sabin, www.faustkultur.de


(…) Musikalisch bewegt sich der Abend auf hohem Niveau. Nino Machaidze, die die Partie der Desdemona bereits in Wien mit großem Erfolg verkörpert hat, ist kurzfristig für die erkrankte Karolina Makuła eingesprungen und begeistert mit sattem Sopran und strahlenden Höhen. (…)

Thomas Molke, www.omm.de


(…) Der italienische Tenor Enea Scala verbindet in der Titelpartie Durchsetzungskraft mit Beweglichkeit, während Ensemblemitglied Theo Lebow eine an Jack Nicholson erinnernde Charakterstudie des intriganten Bösewichts Jago beisteuert und der amerikanische Tenor Jack Swanson das Publikum als in extremer Höhenlage virtuoser Rodrigo begeistert. (…)

Volker Milch, Darmstädter Echo


(…) Der größte Trumpf der Unternehmung ist der junge, geradezu schockierend jung aussehende Amerikaner Jack Swanson als Rodrigo, der eine noch anstrengendere, insgesamt noch höher liegende Partie hat als der Titelheld. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Emilia, Desdemonas Vertraute, wird in Michielettos Inszenierung zum kleinen Schwesterchen mit Luder- Qualitäten. Opernstudio- Mitglied Kelsey Lauritano macht diese Emilia zum funkelnden, das Kleidchen schwingenden Mezzo-Miststück, das am Ende triumphiert: Sie bekommt ihren Rodrigo.

Volker Milch, Wiesbadener Kurier


(…) Die drei Frankfurter Tenöre spielen und singen grandios und liefern ein Feuerwerk an Koloraturen und Spitzentönen ab. Der hyperaktive Jago ist beim stimmlich agilen Theo Lebow in besten Händen. Enea Scala ist ein metallisch geschärfter Otello, mit leicht dunkel timbrierter Stimme, exorbitanter Höhe und kraftvollem Ausdruck. Die tenorale Krone aber gebührt dem blutjungen Jack Swanson als Rodrigo, der gestochene Koloraturen singt, die Spitzentöne schier mühelos meistert und dazu noch über einen betörenden Schmelz verfügt.
(…) Das Frankfurter Opern- und Museumsorchester spielt Rossini so virtuos trocken und spritzig, als hätte es nie etwas anderes getan. Und Sesto Quatrini dirigiert mit unglaublicher Präzision, gleichwohl immer federnd und biegsam. Davon wollen wir mehr.

Bernd Zegowitz, Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg 


(…) Mit welcher Delikatesse der Gastdirigent Sesto Quatrini die Holzbläser des flexiblen Opernorchesters perlen lässt und den leichten Rossini-Ton trifft, ist von hohem Erlebniswert. (…)

Volker Milch, Allgemeine Zeitung Mainz


(…) Ein Fest fürs rasant, aber immer präzise aufdrehende Frankfurter Opern- und Museumsorchester, das dramatisch zu verdichten versteht, wenn die Tragödie hochkocht. Dazu verlustiert sich der dynamisch zielstrebige Frankfurter Opernchor (Tilman Michael) als glamouröse Feiergesellschaft. (…)

Klaus Ackermann, Offenbach-Post


(…) Der Chor der Oper Frankfurt agierte stimmlich souverän und mimte überzeugend die wenig sympathische Gesellschaft. So erlebte das Publikum einen in der Gesamtheit gesehen packenden und musikdramatisch hochspannenden Rossini’schen Otello.

Christiane Franke, www.klassik.com


(…) Fazit: Spannend, intelligent, fantastische Sänger*innen = HINGEHEN!!!

Kaspar Sannemann, www.oper-aktuell.info

(…) Juanita Lascarro ist wieder eine in Erscheinung und Stimme verführerische Julietta. Erstmals an der Oper Frankfurt ist der amerikanische Tenor Aaron Blake zu erle­ben, der nicht nur die zunehmende Verwirrung des Michel glaubhaft verkörpert, sondern auch mit be­eindruckendem tenoralen Glanz zwischen Liebe und Leiden schwankt. (…) Julietta an der Frankfurter Oper sollte man gesehen haben.

Martin Grunenberg, Frankfurter Neue Presse


(…) Der blutjunge Dirigent Alexander Prior (…) motiviert das Orchester zu einer Glanzleistung und präsentiert dieses musikalische Stil-Amalgam hellwach und mit einer Sicherheit und Frische, als handele es sich um eine Premiere. (…)

Michael Demel, www.deropernfreund.de

Wieder einmal erstaunt das vielfältige und reichhaltige Repertoire der Oper Frankfurt. Anfang November war es mir über einen Zeitraum von fünf Tagen möglich, drei der neuesten Produktionen des Hauses – Lady Macbeth von Mzensk, Manon Lescaut, Tamerlano – zu erleben. Es verdient Anerkennung, dass Intendant Bernd Loebe im Rahmen eines Ensemble-Theaters solch eine Vielfalt anbieten kann (…).

Hugh Canning, Opera (Übersetzung: Oper Frankfurt)


(…) Diese Manon Lescaut in Frankfurt muss man gesehen haben. Und vor allem gehört: Asmik Grigorian in der Titelpartie bildet mit Joshua Guerrero als de Grieux und Iurii Samoilov als Lescaut ein Traum-Trio. Diese Drei überwinden alle Grenzen – stimmlich und spielerisch treffen sie beim Publikum mitten ins Herz. (…)

Bettina Kneller, Main-Echo Aschaffenburg 


(…) Es gibt immer wieder junge Sängerdarstellerinnen, die der gealterten Diva namens Oper enthusiastisch den Überlebenswillen stärken. Die Kunst der Asmik Grigorian ist allerdings so „vollkommen-vollendet“ wie derzeit die keiner Kollegin ihrer Generation. (…)

Volkmar Fischer, BR-Klassik / Leporello


(…) Der Amerikaner Joshua Guerrero steht Grigorian als armer Student Des Grieux in nichts nach, verzehrt sich mit Haut und Haaren als ein Geliebter, der darüber verzweifelt, seine Manon nicht retten zu können. Sein Tenor verfügt über alles, was die anspruchsvolle Partie erfordert: Strahlkraft, Geschmeidigkeit und ein herrliches Belcanto. (…)

Kirsten Liese, Deutschlandfunk / Musikjournal


(…) Manon und Des Grieux, Asmik Grigorian und Joshua Guerrero, laufen zu höchster, desperat-emotionssatten Form auf. Sie stirbt, er schwelgt, den Wert der wahren Gefühle entdecken sie erst beim letzten Todesschluchzer. Das ewige Opern-Paradox, sehr italienisch, sehr heutig-packend und trotzdem stückkonform, dabei sehr begeisternd in Frankfurt.

Manuel Brug, www.klassiker.welt.de


(…) Wie Asmik Grigorian das singt, grenzt an Totalverausgabung. Man möchte sie schützen, bewahren vor dem Kraftakt. Doch ihre Verzweiflung wirkt wohl genau deshalb so glaubwürdig. „Ich will nicht sterben“, schreit, stöhnt, fleht sie immer wieder. Und weiß es doch besser. Diese Sängerin verfügt nicht nur über eine sensationelle Stimme, sie ist auch eine Darstellerin, die sich bedingungslos auf das Werk, aber auch auf die Regie einlässt (…).
Doch es ist nicht die Sopranistin alleine, die aus der Premiere  ein Fest der Puccini-Stimmen macht. Da muss auch der ebenso leidenschaftliche wie quasi stets mit vollem Risiko agierende Joshua Guerrero genannt werden. Der junge US-amerikanische Tenor, der sein Deutschland-Debüt gibt, schont sich zu keinem Augenblick, verkörpert stimmlich wie darstellerisch den wahnsinnig liebenden und leidenden Des Grieux. Die Duette mit Asmik Grigorian sorgen für Gänsehaut. Aus dem weiteren Ensemble ist mindestens noch Iurii Samoilov als Lescaut hervorzuheben. (…)

Frank Pommer, Die Rheinpfalz


(…) Und als endlich (…) das Aufbegehren gegen den Tod ein leises Ende gefunden hat und die Beiden zusammengekauert bewegungslos in der Ödnis beieinander liegen, ist es im Zuschauerraum sekundenlang totenstill. Dann bricht ein Jubelsturm los.

Andrea Richter, www.faustkultur.de


Asmik Grigorian geht als Manon aufs Ganze und beschert der Oper Frankfurt im Verein mit dem Tenorkollegen Joshua Guerrero, dem Dirigenten Lorenzo Viotti und einer unverhohlen modernen Umgebung einen Puccini der Extraklasse. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Frankfurt erlebt ein Traumpaar, das in Lorenzo Viotti, dem designierten Chef des Nederlands Philharmonisch Orkest und der Nationale Opera Amsterdam, und dem unter seinen feingliedrigen Händen wie entfesselt aufspielenden Frankfurter Opern- und Museumsorchester kongeniale Partner hat (…), der wiederum beiden Sängern alles abverlangt. Da rauschen mitunter schon mächtige Klangwellen durch den Saal, doch sowohl Asmik Grigorian und Joshua Guerrero als auch Iurii Samoilov (Lescaut) surfen mühelos, mit grandioser Verve darüber hinweg.  (…)

Jürgen Otten, Opernwelt


(…) Manon ist in der Gegenwart angekommen, in der die Kapitalisierung der Gefühle an der Tagesordnung ist. Die Liebe ist eine Behauptung dieser Industrie, aber es gibt sie auch als Kraft, die Menschen ergreift und Leben verändert: Vier wuchtige Lettern dominieren das Bühnenbild von Alfons Flores, Love ist die Triebkraft, und wenn man an ihrer Wirkung zweifeln würde, müsste man nur hören, wie die Verliebten Manon und Des Grieux einander in Rausch singen, angefeuert durch das Kraftwerk von Puccinis Musik. Das wirkt auch in der ganz anderen Geschichte, die der katalanische Regisseur Àlex Ollé für die Oper erfunden hat. (…)

Johannes Breckner, Darmstädter Echo


(…) In allen Akten steht „Love“ als skulpturaler Schriftzug herum, leuchtet verheißungsvoll. Im finalen Wüstenakt, dem 25-minütigen Sterben, dreht sich langsam die Schrift, während Grigorians Manon verzweifelt nach einem letzten Tropfen Leben giert. Ihr Flehen, ganz für sich allein, hat eine Wahrheit, die über ein individuelles Schicksal weit hinausgeht. Man ist fassungslos. „Love“ leuchtet nicht mehr. Wird zu grauem Beton. Zum Monument.

Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung


(…) Eine mächtige Dachkonstruktion fällt ins Auge, gestützt von Buchstaben aus Beton, die das Wort LOVE ergeben. Die Liebe wird in Puccinis Manon Lescaut zum Auslöser eines existenziellen Dramas mit tödlichem Ausgang. Der spanische Regisseur Àlex Ollé hat die Oper ins Hier und Heute verpflanzt und kann sich dabei auf grandiose Sängerleistungen der Protagonisten Asmik Grigorian und Joshua Guerrero verlassen.  (…)

Klaus Ackermann, Offenbach-Post


(…) Puccini für das 21. Jahrhundert.

Bernd Zegowitz, Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg


(…) Fazit: Gelungene Aktualisierung des unsterblichen Stoffes, herausragende Protagonisten, exzeptionelles Dirigat.

Kaspar Sannemann, www.oper-aktuell.info

(…) Dass die Produktion bei den International Opera Awards 2018 als Wiederentdeckung des Jahres ausgezeichnet wurde, liegt mit Sicherheit auch an Lothar Zagrosek, der als Křenek-versierter Dirigent ebenfalls die aktuelle Aufführungsserie leitete (…).
Ernst Křeneks einnehmende und nur selten aufgeführte Musik lässt die drei zugegebenermaßen bizarren und genreübergreifenden Geschichten lebhaft und originell erklingen. Dank David Hermanns Inszenierung und ihrer verbindenden Elemente wird eine kohärente Dramatik geschaffen. Diese fabelhafte Mischung aus Farce, Tragödie und Märchen ruft die Einzigartigkeit Křeneks Musik wieder in Erinnerung und bereitet eine lohnende Wiederentdeckung seines Œuvres.

Alexandra Richter, www.bachtrack.com


(…) Lothar Zagrosek führt das Orchester kenntnisreich, feinsinnig und sicher durch die far­benprächtigen Partituren.

Markus Kuhn, Frankfurter Neue Presse


(…) Eine lohnende Begegnung!

Jan Krobot, www.der-neue-merker.eu

(…) Ja, Sänger tun gut daran, ihre Stimme mit der subti­len, konzentrierten Lied­kunst zu pflegen und ihr Pu­blikum an der Vielfalt musi­kalischen Ausdrucks zu be­teiligen. Zumal man einer so schönen, gepflegten Stimme wie dem Sopran Pretty Yendes einfach gerne zuhört. Die fünf stürmisch geforderten und umstandslos bewilligten Zugaben sagen alles.

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse


(…) Ein Abend der Superlative ging zu Ende, mit der Hoffnung im Herzen auf eine baldige Wiederbegegnung mit der vortrefflichen Sopranistin.

Gerhard Hoffmann, www.der-neue-merker.eu

Stundenlange Krimispannung: Mit Dmitri Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk hat die Oper Frankfurt jetzt einen neuerlichen Knüller aufgelegt. (…)

Klaus Ackermann, Offenbach-Post


(…) Es donnert, es gleißt, es schießt scharf, es tanzt auf dem Vulkan. Es ist irre laut. Es hört eiskalt wieder auf, irre laut zu sein. Die zentrale Heldenrolle des langen, großen Opernabends, der auch ein großes Sinfoniekonzert ist, gehört dem Orchester unter der Leitung von Generalmusikdirektor Sebastian Weigle. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Der Abend gehört (…) Anja Kampe. Sie singt und spielt überwältigend und scheut sich nicht, die Mörderin nicht allein als tragische Figur, sondern als Heilige ihrer Gefühle darzustellen. Eine derartige Hingabe war selten bei einer Sängerin dieser ungemein anspruchsvollen Partie zu hören und zu sehen. In Frankfurt erleben wir ein Meisterwerk des 20. Jahrhunderts in einer meisterhaften Aufführung.

Bernd Künzig, SWR 2 / Journal am Mittag


(…) Mit Dmitry Golovnin als Sergei steht ihr ein spannungsgela­dener Liebhaber zur Seite, mit dem sie ringen, den sie lieben und den sie zutiefst hassen kann. Bassist Dmitry Belosselskiy brilliert nicht nur als omnipotenter Übervater, sondern zusätzlich als alter Zwangsarbeiter, den der Komponist als einzige emphatische Rolle in seine Partitur geschrieben hat. Evgeny Akimov ist ein windiger Sinowi, Peter Marsh ein bemitlei­denswerter Hofnarr, Alfred Reiter ein köstlich anzüglicher Pope, Iain MacNeil ein gefährlicher Polizei­chef und Zanda Švēde eine ernstzu­nehmende Konkurrentin Sonjetka. (…)

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse 


(…) In der Frankfurter Neuinszenierung impliziert Regisseur Anselm Weber eine doppelbödige Sicht, die den Blick auf beide Extreme schärft. Kaspar Glarner hat einen betongrauen, trichterförmigen Raum gebaut, mit einem aus dem Schnürboden hängenden überdimensionalen Vogelbauer als Liebes-Lotterbett – ein auswegloses Gefängnis, aus dem die frustrierte Katerina sich mittels einer VR-Brille in eine virtuelle Realität hinausträumt. (…)

Uwe Schweikert, Opernwelt


(…) Die Personenführung war so kraftvoll und wohl überlegt, dass hier lauter faszinierende Charakterköpfe beim gegenseitigen Schikanieren zu erleben waren. (…)

Peter Jungblut, Bayerischer Rundfunk / www.br.net

Ausverkauft. Das gilt für alle Aufführungen von Georg Friedrich Händels Tamerlano im Bockenheimer Depot in Frankfurt noch vor der Premiere. Längst hat sich herumgesprochen, dass man in der Experimentierspielstätte der Oper Frankfurt etwas erlebt, das gleichermaßen erschüttert und enthusiasmiert. So am Premierenabend. Wenn der letzte Ton von der Dunkelheit aufgesogen ist, bleibt nur noch die Last der Tragödie, die bleischwer im Raum erstarrt. Stille, angehaltener Atem, es dauert, bis der Applaus einsetzt, begeistert, Bravi für alle, die da noch ganz in ihrer Rolle verdreckt, abgerissen, voll Blut, erschöpft und strahlend sich verneigen. (…)

Christiane Franke, www.klassik.com


(…) Der amerikanische Regisseur R.B. Schlather, sein Bühnenbildner Paul Steinberg und die Kostümbildnerin Doey Lüthi finden einen klugen Durchgang zwischen Offenheit und Spielerei. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Schlathers Tamerlano transportiert eine Dichte an Emotionen, die sich niemand entgehen lassen sollte. Das Problem: Fast alle acht Vorstellungen der Serie sind bereits ausverkauft.

Bettina Boyens, Gießener Allgemeine Zeitung


(…) Ein großer Abend, der mit seinem bewussten Bilderverzicht die Musik ganz in den Mittelpunkt rückt und gerade dadurch ihre szenische Wirkung beglaubigt.

Uwe Schweikert, Opernwelt


(…) Was Karsten Januschke in dreieinhalb Stunden aus dem fabelhaften Orchester zaubert, ist sensationell. Mit dem Wissen um die historische Aufführungspraxis geht er kreativ um, lässt flüssig und farbig spielen, legt den Finger aber immer wieder in die Wunden, also dahin, wo es weh tut. Die umfangreichen Rezitative sind gekürzt oder werden gesprochen, oft gleitet der Gesang ab ins Flüstern oder Schreien. Lawrence Zazzo ist ein wunderbar-widerlicher Tamerlano, Elizabeth Reiter eine berührend zerrissene Asteria und Yves Saelens ein starrer, lebensverneinender, kalter Egoist. Oper kann so radikal, so modern sein. Oper kann alles.

Bernd Zegowitz, Badische Neueste Nachrichten 


(…) Das Premierenpublikum in Jubelstimmung: Frankfurt hat einen neuerlichen Opern-Hit.

Klaus Ackermann, Offenbach-Post

(…) Da ist kein Durchwinken, also leuchtet [Regisseurin] Katharina Thoma die Situation in ihrer Inszenierung hell aus, gutmütig, aber auch klug, mit Ironie und Humor. Während [GMD Sebastian] Weigle, Orchester, Chor und Solistenensemble die goldene Tiefe der Süße zum Funkeln bringen. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Dass es am Ende auch ein Abend für den oft vernachlässigten Fried­rich von Flotow wurde, lag am aus­gezeichneten Orchester mit seinem gefühlvollen, stilsicheren General­musikdirektor Weigle.

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse

(…) Louise Alder und Gary Mat­thewman [durchschreiten] souverän einen großen Teil des Liedkosmos, bieten Be­kanntes und Raritäten mit großem Ausdruck und auf höchstem Ni­veau. Große Begeisterung und vier Zugaben!

Martin Grunenberg, Frankfurter Neue Presse


(…) Bei den Drei Lieder der Ophelia von Richard Strauss war Alders Stimme in jähen, aktivistischen Positionen gefordert, denen der pianistische Begleiter der Sopranistin, Gary Matthewman, mit perlender und sprungbereiter Vifheit alles gab. Überhaupt bot der britische Musiker ein Optimum an genau durchgezeichneter Linie und Textur, konnte aber auch der gleitenden, ariosen Eleganz Franz Liszts den passenden Glanz geben. (…)

Bernhard Uske, Frankfurter Rundschau


(…) Zu den Liedern, die häufig schon in der verdienstvollen Konzertreihe im Opernhaus zu hören waren, gehören etwa Felix Mendelssohn Bartholdys „Auf Flügeln des Gesanges“ oder Franz Schuberts „Gretchen am Spinnrade“. Zusammen mit dem ebenso einfühlsamen Gary Matthewman am Klavier ließ Alder sie sozusagen wie neu hören, nämlich ungemein empfindsam, in der Artikulation äußerst präzise und immer dicht am lyrischen Sinngehalt. (…)

Axel Zibulski, Offenbach-Post


(…) Es hätte so weiter gehen können, doch nach 28 Vorträgen entließ man schweren Herzens die charmante Sängerin.  

Gerhard Hoffmann, www.der-neue-merker.eu

In wie vielen Städten wäre man wohl so glücklich, während eines verlängerten Wochenendes Neuproduktionen von Faurés Pénélope und Tristan und Isolde zu begegnen, mit einer Wiederaufnahme von Händels Radamisto dazwischen? Es muss schon Frankfurt sein, wo Bernd Loebes aufklärerische Intendanz fortfährt, ein Repertoire zu entdecken, von dem man anderswo nur träumen kann. (…)

Hugh Canning, Opera (Übersetzung: Oper Frankfurt)


Lieber keine Apotheose
Geglückte Schatzsuche: Die Oper Frankfurt holt Gabriel Faurés Pénélope aus der Versenkung, in einer vorzüglichen Inszenierung von Corinna Tetzel und dem in großen Bögen atmenden Dirigat von Joana Mallwitz

Gerhard R. Koch, Opernwelt


(…) Die derzeit als Wunder bejubelte Dirigentin Joana Mallwitz lässt diese durchkonstruierte und sich konsequent dem großen Gefühl verweigernde Musik ganz natürlich aus dem Orchestergraben des Frankfurter Opernhauses aufsteigen. Sie formt den Klang weich, flexibel, feingliedrig, sie lässt die Musik atmen, sich ausbreiten, zusammenziehen, verkriechen. Dieser Klang ist voll einem pochenden Leben, das sich nie frei äußern darf, er malt alles das hin, was im Unbewussten der Titelheldin umgeht. (…)

Reinhard J. Brembeck, Süddeutsche Zeitung


(…) man muss sich ein bisschen hineinhören – und dann kann man sich besoffen hören!

Imke Turner, hr2-kultur / Kulturfrühstück


(…) Transparenter, zarter, bruchloser und farbiger könnte der fließende Orchesterklang nicht sein – ein Pluspunkt nun auch der Frankfurter Aufführung. Joana Mallwitz führt das Opern- und Museumsorchester durch wahre Wunderwelten entspannten Musizierens, betörende Flöte- und Harfenmusiken stehen stets gedämpften Streicherwolken zur Seite – bis hin zum Schluss­akkord in wohligem Dur, mit sanf­ten Hörnern und Posaunen im Zentrum, zwischen saftigem Bass und sphärischen Höhen. Ein Genuss – wenn man nicht operntypische Eruptionen, existenzielle Dramatik oder eitle Selbstdarstellungen der Figuren erwartet, wie sie die zeitgleich komponierenden Ri­chard Strauss oder Giacomo Puccini maßstäblich boten. (…)

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse 


(…) Mallwitz gelang es mit dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester, den subtilen Spätstil Faurés in einem durchsichtigen und doch energiegeladenen Mischklang zu erfassen. (…)

Nikolaus Schmidt, Badische Neueste Nachrichten


(…) In Frankfurt hatte das bedeutende Werk von 1913 jetzt, 17 Jahre nach seiner deutschen Erstaufführung in Chemnitz, Premiere in einer grandiosen Darstellung durch Corinna Tetzel, die dem knappen, auf den Kern reduzierten Ansatz Faurés völlig gerecht wird. (…)
Corinna Tetzel hat in der Bebilderung, gleich einem regielichen Odysseus, alle Klippen der Versuchung tagesaktuellen Mitläufertums souverän umschifft. Nichts lenkt von der Musik ab. Die Video-Zusätze Bibi Abels haben stimmungshaften, raum- und zeitfokussierenden Charakter. (…)

Bernhard Uske, Frankfurter Rundschau


(…) Die Regisseurin Corinna Tetzel rettet die Sache vor allem, indem sie sich mit den vielen uninteressanten Details nicht weiter aufhält und ganz auf die Mezzosopranistin Paula Murrihy in der Titelrolle setzt. (…)

Florian Zinnecker, Die Zeit


(…) Paula Murrihy beherrscht sowohl den liedhaften Ton Faurés – der an die Verlaine- Lieder erinnert oder an die „Mélodies“ – als auch, mühelos und glänzend, die selteneren, aber eindrucksvollen dramatischen Ausbrüche. Die alte Ordnung kann nicht wieder hergestellt werden Ihr zur Seite agiert ein stimmlich vorzüglicher Eric Laporte als Ulysse. Fantastischer kann man nicht buchstäblich nebeneinanderher singen (…).

Karsten Mackensen, Darmstädter Echo


(…) Joanna Motulewicz stattet die Amme Euryclée mit dunkel gefärbtem Mezzosopran aus. Auch sie lässt sich von den Freiern nicht einschüchtern. Peter Marsh, Sebastian Geyer, Ralf Simon, Dietrich Volle und Danylo Matviienko überzeugen stimmlich und darstellerisch als unsympathische Freier mit aufdringlichem Spiel. Božidar Smiljanić punktet als alter Hirte Eumée mit dunklem Bass. Die Dienerinnen (Nina Tarandek, Angela Vallone, Bianca Andrew, Julia Moorman und Monika Buczkowska) und der gut disponierte Opernchor unter der Leitung von Markus Ehrmann runden den musikalischen Genuss überzeugend ab, so dass es am Ende verdienten Applaus für alle Beteiligten gibt, in den sich auch das Regie-Team einreiht. (…)

Thomas Molke, www.omm.de

Ein überwältigender, begeisternder Abend, eine Aufführung, bei der einfach alles stimmte: Zuerst natürlich Verdis Partitur, die eine der großartigsten des Meisters ist, dann die stringente und stimmige szenische Umsetzung und die mitreißende musikalische Interpretation aller Beteiligten – ein packender, bewegender, ja ein grandioser Opernabend. (…)

Kaspar Sannemann, www.oper-aktuell.info


(…) Stefan Soltesz leitete die Aufführung stringent, im besten Sinne unauffällig und widerstand der Versuchung, das Orchester sinfo­nisch auftrumpfen zu lassen. To­sender Applaus. (…)

Markus Kuhn, Frankfurter Neue Presse


(…) Ja, und wie immer in Präzision, Plastizität und fein abgestuftem Vokalklang präsentierten sich vortrefflich Chor und Extrachor, von Tilman Michael bestens vorbereitet, und trugen zum besten Gelingen dieser qualitativ-grandiosen, umjubelten Aufführung bei.

Gerhard Hoffmann, www.der-neue-merker.eu

(…) Den letzten Abschnitt des unvergleichlichen Liederabends krönte Maria Bengtsson mit Richard Strauss. Dramaturgisch, psychologisch schlüssig im Aufbau, stets die Tiefe der Textur eindringlich interpretierend, die Melodik des Meisterkomponisten so herrlich schwebend über die Rampe zu „fluten“, zog die Hörer unwiderstehlich in ihren Bann. (…)

Gerhard Hoffmann, www.der-neue-merker.eu


(…) Begleitet wurde Bengtsson von Sarah Tysman, einer Pianistin, die eine Professur für Gesangsrepertoire an der Berliner Universität der Künste bekleidet. Man verstand, warum Philippe Jordan die französische Pianistin als Studienleiterin an die Wiener Staatsoper geholt hat: eine jeden Moment auf die Sängerin passende Aufmerksamkeit war der Begleiterin eigen und dabei ein ungemein ausdrucksstarkes Spiel, das nicht affektiv, sondern gestaltbildend wirkte. (…)

Bernhard Uske, Frankfurter Rundschau

Großen Beifall fand die sensible und lichtstarke Neuinszenierung von Tristan und Isolde am Sonntagabend im Frankfurter Opernhaus. Regisseurin Katharina Thoma bewegte mit sicherem Gespür fürs das Innerliche und Mystische von Wagners Musik, fein herausgearbeiteter Psychologie und gründlicher Textanalyse. (…)

Bettina Boyens / Wieland Aschinger, www.musik-heute.de


(…) Während aus dem Orches­tergraben das sehnsuchtsvolle Tristan-Vorspiel aufsteigt, hebt sich in aufreizender Langsamkeit der Vorhang und gibt den Blick frei auf einen gleißend weißen Raum mit vielen Türen und küh­len Neonröhren. Mittendrin schwebt eine schwarze Fläche he­rab, eine Schiffplanke, auf der ein dunkles Boot als Zeichen des To­des und des Scheiterns gestrandet ist. Dieser Nachen bleibt als sym­bolische Konstante ständig prä­sent. Im zweiten Akt dient er, weiß übermalt, als romantisches Liebesnest, während er im dritten als ins Dunkle gewendete „Eis­meer“-Assoziation Caspar David Friedrichs zu einem Teil von Tris­tans Totenfloß mutiert. Wie Ka­tharina Thoma hier den verstor­benen Tristan sanft auf seiner To­desscholle ins ewige Nirwana gleiten lässt, während vorne die verlassene Isolde in unbarmherzi­ger Helle weitersingen muss, ge­hört zum eindrücklichsten Opernfinale der vergangenen Jah­re. (…)

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse


(…) Die Regisseurin Katharina Thoma, in der Mainmetropole zuletzt mit Martha im heiteren Genre unterwegs, kann Richard Wagners Tristan und Isolde durchaus amüsante Seiten abgewinnen und hat dabei auch keine Angst vor kleinen Klischees. Isoldens Heimat Irland grüßt im Hochprozentigen goldgelb, und Brangäne ist nicht nur mit einem auf Theaterbühnen ziemlich häufigen Rollkoffer unterwegs, sondern wedelt während der Überfahrt nach Cornwall auch mit einem Reiseführer. (…)

Volker Milch, Wiesbadener Kurier 


(…) Der makellosen Personenregie entsprechen die sängerischen Leistungen. Andreas Bauer Kanabas singt einen noblen, ungemein stimmschönen König Marke, Christoph Pohl einen lyrischen Kurwenal und Claudia Mahnke eine ihm ebenbürtige Brangäne. Dem Tristan von Vincent Wolfsteiner mag das baritonale Fundament fehlen, aber wie er die Partie ohne Schwankungen bis zu den absolut mörderischen Agonie-Szenen am Ende durchhält ist schier unfassbar. Schließlich die Isolde von Rachel Nicholls: eine körperlich wie stimmlich schlanke Stimme, bei der jeder Ton stimmt und es kein unschönes Vibrato gibt. Sie hat sicher nicht das in dieser Partie gewohnte überreife Superheldinnenorgan. Stimmlich wie darstellerisch mit der Regie übereinstimmend, ist sie aber eine junge, bedingungslos liebende Frau. (…)

Bernd Künzig, SWR 2 / Kultur aktuell


(…) Überragend ist Vincent Wolfsteiner (…). Bewundernswert ist sein sängerisches Stehvermögen, seine Wortverständlichkeit, seine Wandlungsfähigkeit und gleichzeitig ganz naiv seine Herangehensweise, weil er jede Seelenregung auskostet, jedes Gefühl zulässt, jede Raserei auslebt. (…) Wärme und Zuneigung verströmt die Brangäne von Claudia Mahnke, trotziges Missverstehen vermittelt der kräftige Marke von Andreas Bauer Kanabas. Christoph Pohls Kurwenals steht für das tödliche Pathos der Freundschaft. (…)

Bernd Zegowitz, Badische Neueste Nachrichten


(…) Ensemblemitglied Claudia Mahnke sang Brangänes Wachrufe so traumverloren und betörend klangschön, dass einem „Weltennacht-Zauber“ in den Sinn kam. Erstes Ensemble-Wunder: Vincent Wolfsteiners Tristan – textgenau, hochexpressiv, dunkles Fundament und Höhenstrahlkraft, ermüdungsfrei bis in den Bühnentod bravourös (er wird in die freie Karriere gehen, aber Frankfurt verbunden bleiben). Zweites Ensemble-Wunder: Andreas Bauer Kanabas’ König Marke – textgenau, Melancholie fein schattierend, ein zu Herzen gehendes Timbre, auf Anhieb in eine Reihe mit Talvela-Moll-Salminen-Pape zu stellen. (…)

Wolf-Dieter Peter, www.nmz.de (neue musikzeitung)


(…) Vor allem allerdings treibt das Opern- und Museumsorchester die Sache weiter, das unter der Leitung von Generalmusikdirektor Sebastian Weigle wirklich der Motor unter, über und im Geschehen ist (…).

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Am allerbesten war Sebastian Weigles Opern- und Museumsorchester. Es klang, als ob Tristan zu seinen alltäglichen Aufgaben gehörte – wenngelich ohne einen Hauch von Routine.

Hugh Canning, Opera (Übersetzung: Oper Frankfurt)

(…) Christopher Maltman, ge­schmeidiger Bariton, gibt dieser Inszenierung in der Titelrolle ein besonderes Gepräge, einen leuch­tenden Stern, nicht nur in der großformatigen Abschiedsszene des dritten Aktes. (…)

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse


(…) Das Orchester kann unter der Leitung von Pier Giorgio Morandi an seine außerordentliche Premierenleistung anknüpfen und präsentiert einen saft- und kraftvollen Verdisound. Die Rhythmen federn, die dunkle Färbung der Partitur ergießt sich wie schwarze Tinte über die Szene. Das Burleske wirkt immer auch gefährdet, bedrohlich, doppelbödig. Diese Orchesterleistung bereitet ungetrübte Freude. (…)

Michael Demel, www.deropernfreund.de

(…) Überragend Paula Murrihy, die bereits bei der Premiere die Titel­partie verkörpert hatte: keck und tief empfindend, eiskalt, wo es sein muss, kokett – ist sie wirklich zur Liebe fähig? Oder spielt sie nur mit den Männern? Oder ergibt sie sich wirklich ihrem aus den Karten gelesenen Schicksal? Sie steht im Zentrum, und ganz am Ende nimmt sie augenzwinkernd den Dampf aus dem Kes­sel – alles nur Theater, was sich da über drei Stunden auf einer bühnenbreiten Revue-Treppe (ein­ziges, geniales Bild von Katrin Lea Tag) rund um Sevilla abspielt! Ste­fan Blunier dirigiert, lässt dem prächtig aufspielenden Orchester viel Zeit, vielfältige Dynamik und herrliche Klangfarben auszubrei­ten. Und packt zu, wo es sein muss.

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse

(…) Die Regisseurin Caterina Panti Liberovici erfindet viele kleine Geschichten, um das Gesche­hen zu bereichern, das sie in die 1920er Jahre verlegt hat – passt nicht schlecht dazu, dass hier die Frauen ein emanzipiertes Verständnis von Liebe entwickeln. (…)

Johannes Breckner, Darmstädter Echo 


(…) Simone Di Felice führt das Frankfurter Opern- und Museumsorchester souverän durch die temporeiche Partitur und erntet zum Schluss verdienten Applaus.
Auch die Solisten lassen keine Wünsche offen. Mit großer Komik begeistert Sebastian Geyer in der Buffo-Partie des Don Pomponio und stolziert als arroganter neureicher Händler über die Bühne, mit dem man beim Maskenball kaum Mitleid hat, wenn sich die anderen über ihn lustig machen. Während er sich seiner Tochter Lisetta sehr hart und unnachgiebig zeigt, erweist er sich beim bevorstehenden Duell als absoluter Hasenfuß. Mit beweglichem Bariton gestaltet er die Figur auch musikalisch überzeugend. Mikołaj Trąbka begeistert als Filippo mit profundem Bariton, der eine enorme Durchschlagskraft besitzt und deutlich macht, dass er den Kampf um seine geliebte Lisetta gewinnen wird. Matthew Swensen verfügt als Alberto über einen höhensicheren Tenor, der auch in den Spitzentönen über große Strahlkraft verfügt. (…) Elizabeth Sutphen gestaltet die Partie der Lisetta mit strahlendem Sopran und glockenklaren Höhen. Bewegend gelingt ihr Duett mit Trąbka, in dem Lisetta und Filippo nach anfänglichen Differenzen wieder zueinander finden. Angela Vallone punktet als Doralice mit warmem Mezzosopran und keckem Spiel (…). Nina Tarandek überzeugt als Madama La Rose mit einem satten Mezzosopran und einer enormen Bühnenpräsenz. Danylo Matviienko lässt als Monsù Traversen mit dunkel gefärbtem Bariton aufhorchen. Für die Partie des Anselmo kehrt das langjährige Ensemble-Mitglied Franz Mayer an die Oper Frankfurt zurück und überzeugt in der kleinen Partie mit kräftigem Bassbariton, so dass es für alle Beteiligten verdienten Beifall am Ende gibt. (…)

Thomas Molke, www.omm.de


(…) Mit dem wendigen Bariton Se­bastian Geyer ist ein nahezu per­fekter Don Pomponio zu erleben, der als engstirniger Vater durch die Lektionen seiner Tochter, ih­res Liebhabers und der kommen­tierenden Gesellschaft glaubhaft Lernkurven durchläuft. (…)

Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse 


(…) Panti Liberovici und Raphaela Rose (Kostüme) spielen aber nicht bloß geschmackvolle Verkleidungsspiele in Schwarzweißfilmtönen mit goldenem Glamour. Sie geben Lisetta und Doralice auch eine Emanzipationsgeschichte mit, die sich in modischen Typveränderungen spiegelt. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Das ist musikalisch ein großes Vergnügen. (…)

Johannes Breckner, Darmstädter Echo

(…) Dann noch so eine Handreichung für das Verständnis der jiddischen Operette. Es gebe zwei Hauptthemen: 1. Die Welt ist furchtbar und 2. Die Welt ist wunderbar. Und so lägen denn Lachen und Weinen ganz nah beieinander, wechselten sich ohne Vorwarnung ab.
Und genau das war zu erleben. In geradezu unnachahmlicher Weise verzauberten Schneiderman (Ensemblemitglied und Kammersängerin in Stuttgart) und Sadé (Ensemblemitglied der Komischen Oper Berlin) mal melancholisch, mal traurig, mal überschäumend, mal witzig, mal keck und immer mit hohem sängerischen Anspruch das Publikum. (…)

Andrea Richter, www.faustkultur.de


(…) Kosky kokettiert zwar damit, kein virtuoser Pianist zu sein, klimperte aber trotzdem hervorragend und lässig durch den Abend, den er auch charmant und informativ moderierte. (…)

Markus Kuhn, Frankfurter Neue Presse


(…) Nach viel Zwischenapplaus gab es am Ende einen lang anhaltenden, intensiven Applaus in der für einen Liederabend außerordentlich gut gefüllten Oper Frankfurt.

Markus Gründig, www.kulturfreak.de

(…) Ein Sänger-Debüt in der Frankfurter Oper, das begeistert hat.

Martin Grunenberg, Offenbach-Post


(…) Ein klassisches, aber nicht zu konventionelles und schon gar nicht zu konventionell vorgetragenes Programm stellte der phänomenale österreichische (gleichwohl 1971 in Saarbrücken geborene) Liedspezialist und Bassbariton Florian Boesch beim Liederabend in der Oper Frankfurt vor, seinem ersten Auftritt hier. Goethe-Vertonungen Wolfs folgte eine Heinrich Heine betonende Liszt-Auswahl – so dass allein die Texte in der ersten Hälfte genial waren –, dann Robert Schumanns Justinus-Kerner-Lieder op. 35.
(…)
Mit dem Pianisten Malcolm Martineau ist Boesch wohlvertraut, Martineaus Aufmerksamkeit funkelte durch den Abend wie sein brillantes und doch diskretes Spiel. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau

Ein Coup
Selten wurde Richard Strauss’ Salome so packend auf den Punkt gebracht wie von Joana Mallwitz und Barrie Kosky an der Oper Frankfurt

Gerhard R. Koch, Opernwelt


(…) Eine fesselnde Salome ist Barrie Kosky und seinem Team da gelungen, radikal gedacht und gemacht, wie es sich für dieses expressionistische Werk gehört. Stark und von der Lichtregie (Joachim Klein) präzise gesteuert, wenn sich der Scheinwerferkegel bisweilen so sehr verengt, dass er nur noch eine Hand erfasst, zwei Köpfe oder einen Haken. (…)
(…) Insgesamt ein furioser Abend, eine beglückende Gesamtleistung und ein überzeugender Erfolg für die Oper Frankfurt.

Peter Jungblut, BR 2 / kulturWelt


Was für ein radikaler Ansatz! Was für ein genialer Wurf! (…)

Kai Scharffenberger, Das Opernglas


(…) Das Licht bleibt aus an diesem Abend, die Bühne schwarz und leer, das Spiel hat keinen Ort au­ßer den vom Mond (technisch raf­finiert von Joachim Klein) kreis­rund beleuchteten. Kein Palast, keine Dekoration, selbst die denkbar kostbarsten Edelsteine, die Herodes seiner Prinzessin spä­ter anbietet, finden nur in Musik und Gesang ihren Ausdruck. Man könnte daher auch ganz emoti­onslos von der  Konzentration aufs Wesentliche sprechen. (…)

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse


(…) „Man töte dieses Weib“, nicht einmal mehr dieser Herodes-Befehl ist hier mehr nötig. In Salome ist schon alles tot. Deshalb verharrt sie stumpf starrend, sich das tote Haupt überstülpend, sich mit Jochanaan endgültig vereinend. Bis endlich das Licht verlischt. Ein letztes Mal. Selten folgerichtig und minimalistisch hat Barrie Kosky das inszeniert. Ohne rätselhafte Installation wie Romeo Castellucci in Salzburg, ohne neues Nazi-Narrativ wie Krzysztof Warlikowski in München, ohne Puppenspiele wie Nikolaus Habjan in Wien. Einfach nur radikalstmöglich reduziert, nacktschwarz und grausamknapp. Und wie sagt er doch so schön über diese einstmalige Oscar-Wilde-Unmöglichkeit: „Des einen Dekadenz ist des anderen Normalität“. (…)

Manuel Brug, www.klassiker.welt.de


(…) Es ist das Leitmotiv des Mondes, das der vom Publikum bejubelten Inszenierung ihre strenge Form gibt. Ein Lichtkegel holt die Figuren aus dem Dunkel heraus, fokussiert die Erzählung, und manchmal zoomt der Scheinwerfer auch aufs Gesicht. Der Mond hat eine Menge zu tun, der Spot tastet in schneller Bewegung das Dunkel ab: Mit Hilfe der Lichtinszenierung von Joachim Klein befreit Kosky die Figuren von allem Beiwerk und schafft ein dichtes Familienpsychogramm: die verrückte Tochter, der hilflose Stiefvater, die Mutter, die in dieser Gemengelage zur Tochter hält. (…)

Johannes Breckner, Darmstädter Echo 


(…) Die Szene gehört Salome: In einem spektakulären, intensiven, total hingebungsvollen Rollendebüt ist die Kanadierin Ambur Braid zu erleben, mit einem unermüdlichen, dominanten, in der Höhe gewaltigen, nach unten immens abschattierten Sopran und dem Gesicht einer so komödien- wie thrillertauglichen Collegestudentin. Sie mag als Projektion der 16-jährigen „Mädchenfrau“ hervorragend funktionieren, aber da es an sichtbaren Voyeuren fehlt, ist sie vor allem ein auf sich gestellter Frechdachs und verstörter Teenager mit lebhafter Mimik und starkem Bewegungsdrang. Sie ist nicht mit Abwehrmaßnahmen beschäftigt, sondern mit der Entdeckung ihrer selbst. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Beweglich in Körper und Stimme, legt sie [Ambur Braid] Salome als hibbeligen, etwas altklugen Teenager an, der, neugierig geworden durch die Macht der Stimme, auch den verfallenden Körper des Jochanaan erkundet, ihm in die Brustwarzen zwickt, ins verfilzte Haar greift.
Dass Kosky das jeder Wertung entzieht, stellt auf atemberaubende Weise den längst verbraucht geglaubten amoralischen Schock des Stücks wieder her. Am Ende setzt sich Salome den Kopf des Jochanaan auf den eigenen, verschmilzt mit ihm zu einem einzigen blutenden Menschen. So schön kann Liebe sein – und so pervers.

Michael Stallknecht, Süddeutsche Zeitung


(…) Christopher Maltmans makelloser Bariton macht auch offenbar, dass in dem geschundenen Körper des Jochanaan der aufrechteste Charakter dieser Geschichte wohnt. (…)

Johannes Breckner, Wiesbadener Kurier  


(…) Das Orchester unter Joana Mallwitz, diese Sänger, Barrie Kosky – ein phantastischer Abend!

Natascha Pflaumbaum, hr2-kultur / Frühkritik


(…) Wie ein Blitz erhebt sich das Klarinetten-Motiv des Anfangs und bereitet ein silbriges Farbenspiel vor, das sich als Netz über ein leidenschaftliches in einer Art Liebestod ersterbendes Crescendo spannt. Das bis dahin größte Orchesterinstrumentarium beherrscht Joana Mallwitz, die sich an der Frankfurter Oper mit der lyrischen Feingliedrigkeit von Faurés Pénélope auf den Koloss vorbereitet hatte, mit traumwandlerischer Sicherheit und eiskaltem Feuer, quasi intellektuell gelichtet und mit den von Strauss verlangten kühlen Nerven. Der Dunkelheit der Bühne setzt Mallwitz eine farbentrunken illustrierende Nervigkeit entgegen. (…)

Nikolaus Schmidt, Badische Neueste Nachrichten


(…) In der Schirn zeigt man gerade „Fantastische Frauen“: Mit Joana Mallwitz und Ambur Braid sind zwei dieser Vertreterinnen livehaftig zu erleben. Bravo!

Jens Voskamp, Nürnberger Nachrichten


(…) Barrie Kosky ist eine geradlinige, psychologisch tiefschürfende und abgrundtief schwarze Salome gelungen. (…)

Bernd Künzig, SWR 2 / Kultur aktuell


(…) nach langer Pause dann einsetzender Jubel – was für eine geballt-konzentrierte Beschwörung der Entgrenzung aller humanen Werte – erschreckend, gespenstisch, unvergesslich.

Wolf-Dieter Peter, www.nmz.de (neue musikzeitung)

(…) Die erste Wiederaufnahme seit der Premiere 2014 ist eine zwingende Gelegenheit, dieser Rarität in großer Form zu begegnen. Elias Grandy bietet mit dem Opern- und Museumsorchester große, empfindliche, wagnerisch angehauchte Trauer-, Tanz-, Todes- und Erlösungsmusik. (…)

Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau


(…) Aus der Premierenbesetzung sind der sonore „Geiger" Johann Martin Kränzle und die derben Bauern Dietrich Volle (Manz) und Magnús Baldvinssson (Marti) noch dabei. Jugendlich frisch und betö­rend gefallen Jonathan Abernethy (Sali) und Simone Osborne (Vreli), dazu namentlich nicht genannte Solisten aus Chor und Kinder­chor. Optisches Aufsehen, erregt auch der in strenge Schweizer Trachten (…) gewandete Chor. Unbedingt sehens- und hörenswert!

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse