(…) Große Oper am Willy-Brandt-Platz. (…)
Klaus Ackermann, Offenbach-Post
(…) Eine Empfehlung? Unbedingt! Die Sopranistin Jennifer Holloway und Dirigent Sebastian Weigle sind die Stars dieser Aufführung. Die große Stimme und der große Klang des Orchesters sind überwältigend. Diese Oper ist eine poetische Liebeserklärung im phantasmagorischen Gewand, man verlässt das Opernhaus mit einer Überraschung: Welch große Gefühle habe ich hier erlebt!
Natascha Pflaumbaum, hr2-kultur / Kulturfrühstück
Laute Jubelchöre erklangen am Sonntagabend im Opernhaus nach der Neuinszenierung von Franz Schrekers Künstleroper Der ferne Klang. Große Zustimmung erhielt die sensible Regie von Damiano Michieletto, der die Geschichte um den Komponisten Fritz, der seine Geliebte Grete verlässt, um dem fernen Klang nachzujagen, mit einer raffiniert eingewobenen Erzählklammer versah. (…)
Alle Sänger der erstmals in Frankfurt seit 1945 zu bewundernden Oper, die 1912 in Frankfurt uraufgeführt wurde, überzeugten als Debütanten in ihren Rollen. Sowohl die temperamentvolle Mezzosopranistin Jennifer Holloway in der Partie der Grete als auch der dynamische Ian Koziara als Fritz beeindruckten mit ihren lebendigen Charakterstudien und stimmlichen Höchstleistungen. Generalmusikdirektor Sebastian Weigle wusste mit dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester sowohl die naturalistischen Milieus im Libretto zu prallem Leben zu erwecken, als auch die aufwühlende Romantik und die symbolistischen Partien Schrekers heraus zu meißeln.
Bettina Boyens / Wieland Aschinger, www.musik-heute.de
(…) Musik und Szene in musiktheatralisch vollendeter Durchdringung: (…) Grandios!
Wolf-Dieter Peter, www.nmz.de (neue musikzeitung)
(…) Der Venezianer Damiano Michieletto, Jahrgang 1975 und erstmals an der Oper Frankfurt zu Gast, scheint ein ganz besonderes Gespür für das szenische Umsetzen von Klängen zu haben, wobei er nach eigenen Angaben nie die Regieanweisungen liest, sondern ausschließlich Text und Ton vertraut. Das Ergebnis ist in jeder Szene überzeugend: Seine Personenzeichnungen gehören zum psychologisch ausgefeiltesten, was in dieser Saison in Frankfurt zu erleben war. (…)
Bettina Boyens, Frankfurter Neue Presse
(…) Das andere Wunder dieser Produktion ist das Optische, das genau die gleiche Subtilität wie die Musik erreicht. (…)
Laurent Barthel, Opéra Magazine (Übersetzung: Oper Frankfurt)
(…) Nicht mehr um das Sich-Verfehlen des sich prostituierenden Kleinbürgermädchens Grete Graumann und des in ihren Armen verpasste Lebenschancen erkennenden Komponisten Fritz geht es in erster Linie. Steffie Sehling und Martin Georgi werden als deren stark gealterte Doubles zu stummen Hauptfiguren. (…)
Roland H. Dippel, www.concerti.de
(…) Und immer klarer tritt hervor, dass Greta selbst das Geheimnis des fernen Klangs, also den Schlüssel zur Inspiration, immer schon in sich trägt.
Der Moment, als Fritz und Greta dies bei ihrem letzten Wiedersehen erkennen, als beide, nunmehr alt, krank und gezeichnet vom Leben, ihr Dasein und ihre Liebe als vertane Chance begreifen, gerät zum Anrührendsten, was seit langem auf der Frankfurter Bühne zu sehen war. Das hängt auch mit der traumwandlerischen Sicherheit und Sensibilität zusammen, mit der Generalmusikdirektor Sebastian Weigle und das Museumsorchester Schrekers suggestive Klänge gerade im Leisen zum Sprechen bringen. (…)
Christian Wildhagen, Neue Zürcher Zeitung
(…) Ein intensiver, stark bejubelter Abend!
Jörn Florian Fuchs, BR-Klassik / Leporello
(…) indem Generalmusikdirektor Sebastian Weigle in Frankfurt jetzt eine derart fein gesponnene, brillant transparente, unschroffe (sehr punktuell schroffe) Musik vorstellt, dass die von Fritzens Publikum vermisste Stimmigkeit in reinster Form erklingt. Das Süße und die Dringlichkeit bekommen in Frankfurt Raum, aber nicht, um ihn zuzukleben, sondern damit Schrekers Musik Luft zum Atmen hat – eine eigene Musik aus dem Kosmos Strauss’ und Wagners, und das Ende des Fernen Klangs ist puccinesk.
Mit immenser Sorgfalt entfalten Weigle und das Orchester mit strahlenden Solisten auch die raffinierten Gleichzeitigkeiten der verwickelten Ensembleszenen. Schreker glüht dabei vor Ehrgeiz, die Frankfurter aber zeigen Nerven wie Stahl und lassen hundert Details hören und dazu Dutzende Stimmen, mit immer eigenen Farben: ein kleines Fest der menschlichen Stimme. (…)
Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau
(…) Dabei hätte Generalmusikdirektor Sebastian Weigle mit dem Frankfurter Opernorchester in Hochform noch dicker auftrumpfen können an schwelgerischer Opulenz. Aber in der klugen Balance zu den Singstimmen ist die Wirkung umso größer, zumal Schrekers Komposition wie ein Suchscheinwerfer die Psyche der Hauptfiguren abtastet, während ihre Umgebung im flüssigen musikdramatischen Erzählton aufgehoben ist. Diese vielen Gleichzeitigkeiten, die stilistisch sehr unterschiedliche Töne anschlagen, sind das vielleicht größte Ereignis dieses Abends, und wie differenziert Sebastian Weigle die raffiniert instrumentierten Abläufe steuert, fesselt die Aufmerksamkeit. (…)
Johannes Breckner, Wiesbadener Kurier
Sebastian Weigle und das Frankfurter Opern- und Museumsorchester bieten mit Lebens- und Todessehnsucht, aufsteigenden Klangwolken zwischen Romantik und Moderne, den wunderbaren Verwandlungsmusiken und einem Hauch von Fin de siècle alles auf, was diese Musik so reichlich bietet. Das ist in den Chorpassagen klar und präzise strukturiert und nie lärmig, und in den sinfonischen Passagen von betörender Suggestivkraft. (…)
Joachim Lange, Dresdner Neueste Nachrichten
(…) Jennifer Holloway als Grete bringt einen großen, zu dramatischer Dringlichkeit fähigen Sopran mit dezenter Mezzo-Grundierung ein und findet sehr anrührende Formulierungen für das Leid dieser Frau, Ian Koziara ist als Fritz so stark, dass man staunt, wie selbstverständlich Klangschönheit und Verzweiflung einhergehen können. Daneben verlangt die Partitur neben einigen Chören (Tilman Michael) viele mittlere und kleine Rollen, die durchweg überzeugend gestaltet werden. Vor allem Dietrich Volle als Doktor Vigelius bleibt in Erinnerung, im ersten Bild Teil der niederträchtigen Säuferrunde, wird er am Ende zu Gretes reuevollem Unterstützer. (…)
Johannes Breckner, Darmstädter Echo
(…) Das andere Wunder dieser Produktion ist das Optische, das genau die gleiche Subtilität wie die Musik erreicht. (…)
Laurent Barthel, Opéra Magazine (Übersetzung: Oper Frankfurt)
(…) Das Publikum tobt begeistert. Schreker gehört halt nach Frankfurt.
Bernd Zegowitz, Badische Neueste Nachrichten