Presse

Pressestimmen

(...) Dass diese Produktion sich nun über fast vier Jahre hält – Premiere war im März 2007 – hat sie gewiss vor allem dem Witz wie der Schlüssigkeit der Inszenierung zu danken: geistvoll, locker, ohne Firlefanz und höchst präzise. Das Echo dazu kommt aus dem Orchester, das diesmal Hartmut Keil, (...) Kapellmeister am Opernhaus, elastisch, schwungvoll, farbenfroh leitete. Dazu ein Sängerensemble, das mühelos eine Reihe von Umbesetzungen verkraftet – auch dies ein Musterbeispiel für die Qualität des Hauses. (...)

Rudolf Jöckle, Frankfurter Neue Presse

(...) Wie Doppelbödigkeit bühnenwirksam werden kann, beweist Eun-Hye Shin in der kleinen Rolle der Barbarina. Niemand glaubt diesen einfältig-fröhlich herum-hüpfenden Teenager ernst nehmen zu müssen, und daher wirkt nichts so demaskierend wie ihre im richtigen Moment plazierte Frage an den Grafen. (...)

Benedikt Stegemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(…) Man weiß nicht, was man an der Sopranistin Claudia Barainsky in der Titelrolle mehr bewundern soll, die schiere physische Kraft des Aufgehens in der Figur, ihre überwältigende Bühnenpräsenz oder die kaum glaubliche musikalische Gestaltung ihres mit schwierig, widerborstig, stratosphärisch unzureichend gekennzeichneten Gesangsparts. Im Grunde ist es die Kongruenz von musikalischer Souveränität und schauspielerischem Furor, von Reimann gefordert und von Claudia Barainsky eingelöst, die diese Aufführung zum Erlebnis werden lässt und das Publikum in einem Zustand der permanenten Spannung hält. (…)
(…) Aribert Reimann ist ein musikdramatisches Meisterwerk zu danken, das in dem Frankfurter Ensemble ein würdiges Interpretenkollektiv gefunden hat (…).

Wolfgang Sandner, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(...) Wie der Bariton Michael Nagy als ungreifbar-geschmeidiger Jason oder Tanja Ariane Baumgartner als Medeas Amme Gora debütiert die vom Publikum besonders stark gefeierte Claudia Barainsky in der Titelpartie (...).

Axel Zibulski, Wiesbadener Kurier

(...) Und es gibt noch ein Machtzentrum in dem Stück und auf der Bühne, das gewichtig wie eine Hauptperson agiert und immer wieder die Rolle des Tragödien-Chors übernimmt, das Frankfurter Opern-Orchester unter der souveränen Leitung von Erik Nielsen. (…)

Hans-Jürgen Linke, Frankfurter Rundschau

(...) Erik Nielsen „registriert“ das konzentriert spielende Opernorchester meisterhaft.
(…)
Das gebannte Publikum hat zwei Stunden atemlos zugehört und mitgelitten – so einhellig löste selten ein Beifall in der Frankfurter Oper diese Spannung auf!

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse

(...) Es erwies sich als Glücksfall, dass der Regisseur Marco Arturo Marelli gleichzeitig auch für das Bühnenbild und das Licht sorgte und mit der Intention ans Werk ging, der Komposition so gerecht wie möglich zu werden. So ist eine absolute, untrennbare Verschmelzung zwischen Musik und Bühne entstanden, bei der alle Aktionen und Figurenbewegungen bis ins Kleinste den Regungen der Musik folgen.
(…) Ein selten stimmiges Ganzes aus Komposition, Interpretation und Inszenierung, dessen Besuch unbedingt lohnt.

Anita Kolbus, Giessener Allgemeine Zeitung

(...) Ihr Frankfurt-Debüt bestritt sie [Barbara Frittoli] mit Werken, die weniger den Charakter von Liedern als den von Arien hatten. Da stand die Sängerin an der richtigen Stelle und Mozarts „Rezitativ und Arie“ der Elektra aus Idomeneo waren eine operale Wucht. Auch Beethovens „Szene und Arie Ah! Perfido“ passte zum dramatischen Format des angeschärft glänzenden Soprans. (…)

Bernhard Uske, Frankfurter Rundschau

(…) Sie präsentierte die melancholischen Lieder voll von Ausdrucks-Schattierungen und konnte bis hin zur Vokalise, mit geschlossenem Mund gesungen („Ekstase“), ihre Stimme leise leuchten lassen. (…)

Axel Zibulski, Offenbach-Post

(…) Sicher, diese Inszenierung hat uns nichts wirklich Neues zum Hoffmann zu erzählen, sie verlässt sich musikalisch zudem auch auf die altbewährte Fassung mit auskomponierten Rezitativen. Aber sie berührt, sie reizt zum Lachen im Olympia-Akt und versprüht Erotik im Giulietta-Akt. Hieran hat natürlich auch das Frankfurter Museumsorchester unter der Leitung von Roland Böer seinen nicht unerheblichen Anteil. Das perlt und prickelt, ist voller Esprit und in den Szenen mit einem (...)  bestens aufgelegten Chor mitreißend und packend. Wenn Offenbach so musiziert wird, dann kann einen diese Oper gar nicht unberührt lassen. (...)

Frank Pommer, Die Rheinpfalz

(...) Der Star des Abends saß im Graben. Das Orchester unter der Leitung von Roland Böer, ehemals Kapellmeister an der Frankfurter Oper und hier zuletzt mit Donizettis Lucia di Lammermoor und Strauss’ Arabella zu Gast, spielte in bestechender Form. Das „beste Opernorchester Deutschlands“ („Opernwelt“) machte seinem Titel Ehre. (...)

Manfred Merz, Gießener Allgemeine Zeitung

(...) Mit der Besetzung macht die Oper Frankfurt weiterhin ihrem Ruf als unerschöpfliche Sänger-Hochburg alle Ehre: Der Tenor Alfred Kim bewährt sich als leidenschaftlich-kraftvoller Hoffmann, Giorgio Surian in den Gestalten des mephistophelischen Gegenspielers, Jenny Carlstedt als Muse und Nicklausse. (...)

Volker Milch, Wiesbadener Kurier

(...) Das Sängerische ist einmal mehr ein Pluspunkt in dieser Produktion am Frankfurter Opernhaus. (...)
(...) Die Krone gebührt jedoch Alfred Kim, der hier vielleicht in der Rolle seines Lebens debütiert. Großer, uneingeschränkter Beifall.

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse

(...) Stimmlich ein Glücksfall ist Sopranistin Brenda Rae, deren kunstvolle Koloraturen und mechanische Bewegungen, in einen wilden Tanz münden, der sogar von der Fernbedienung ihres Erfinders nicht zu bremsen ist. Diesem Spalanzani wie auch anderen wichtigen Nebenfiguren leiht Peter Marsh seinen kernigen Tenor. (…)

Klaus Ackermann, Offenbach-Post

Dieser Abend ist die reine Freude, lässt keine Wünsche offen, macht besoffen vor Glück. Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach in der Oper befriedigt auf ganzer Linie. (...)

Wertung: TOLL

Josef Becker, Bild Frankfurt

(…) Die jüngste Wiederaufnahme führte erneut die große Eindringlichkeit und Dramatik der Klangsprache Brittens vor, die ein auf kammermusikalisches Format zurückgeführtes Orchester umzusetzen hat.
Der energische Dirigent Yuval Zorn breitete die detailreiche Musik mit großer Sorgfalt aus, und das Orchester – allen Instrumentalisten voran die exzellent disponierten Bläser – gehorchte jeder seiner Gesten. (…)

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse

(…) Christian Pades Frankfurter Inszenierung des Werks hatte im November 2002 bemerkenswerten Erfolg, jetzt erlebte sie ihre vierte Wiederaufnahme, zu deren Schluss der anhaltende Beifall des Publikums sogar die 13 Musiker-Solisten auf die Bühne lockte (…).

Gerhard Schroth, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(…) Auch stimmlich ist die Sopranistin eine attraktive Erscheinung, aus kleinen Liedgebilden große Oper zaubernd, ohne den poetischen Schleier zu zerreißen. (...)

Klaus Ackermann, Offenbach-Post

(…) Danach der große Auftritt von Helmut Deutsch, dem Klavierpartner mit der unübertroffenen Souveränität. Man möchte bei letzten Liedern aus Schumann-Zyklen eigentlich nur noch ihn hören, seine Nachspiele sind Zeichnungen von größter Schlichtheit und Tiefenwirkung. (...)

Andreas Schickhaus, Frankfurter Rundschau

(…) Helmut Deutsch befleißigte sich lange Zeit auffallender Diskretion, die der Sängerin einen idealen Klangteppich bereitete, erst bei Sibelius und vor allem Mahler (Wunderhorn-Lieder) gab er dem sensibel gestuften Klavierpart kräftigere Kontur. Zugute kam dies in jeder Phase einer Sopranistin, die sich über viele Jahre der Opernpraxis (allein 20 Rollen am Opernhaus Zürich) hinweg einen natürlichen Liedton bewahrt hat, der die warme, leuchtkräftige Stimme in allen Lagen unforciert zur Entfaltung bringt. (…)

Gerhard Schroth, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Halbzeit beim Frankfurter Ring. Auch die Walküre in der Inszenierung von Vera Nemirova, lebt wie schon das Rheingold vor allem vom Bühnenbild Jens Kilians. Die Premiere am Sonntagabend mit Generalmusikdirektor Sebastian Weigle am Pult des Frankfurter Museumsorchesters war eine musikalische Offenbarung auf Festspielniveau. (...)

Frank Pommer, Die Rheinpfalz

(...) Nemirova, deren Inszenierungen in der Vergangenheit vor allem von einer blühenden szenischen Phantasie zeugten (...), zeigt hier ihre bislang konzentrierteste Regiearbeit. Sie (...) vertraut ihrem wahren Talent: der Fähigkeit, das Beziehungsgeflecht zwischen den agierenden Personen szenisch im besten Sinne detailversessen und ungemein spannungsvoll lebendig werden zu lassen. (…)

Julia Spinola, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(...) Die recht eindrücklichen Lichtstimmungen (Olaf Winter) münden in einen echten Feuerzauber mit echten Flammen, hinter denen die ungehorsame Maid nun auf den sie im nächsten Ring-Teil erlösenden Siegfried wartet.
Solch ein ästhetisch schönes Bild sorgte bei der Premiere am Sonntag zu Recht für Jubel. (...)

Jörn Florian Fuchs, Salzburger Nachrichten

(...) Dem umjubelten Auftakt im Mai folgen abermals Ovationen für ein groß aufspielendes Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter Sebastian Weigle und für eine Solistengruppe, um die jede andere deutsche Bühne Frankfurt nur beneiden kann. (…)

Christian Knatz, Darmstädter Echo

(...) diese Sieglinde ist der Star der Frankfurter Produktion: Eva-Maria Westbroek singt und spielt diese von starker Empathie getragene Sieglinde frei und unbeschwert. Westbroeks Stimme ist groß, rund, schier schwerelos. (…)
Eva-Maria Westbroek ebenbürtig ist Susan Bullock als Brünhilde, die mit ihrem Walkürenruf das Frankfurter Opernhaus erschüttern lässt, denn sie ist eine der wenigen Sängerinnen, die das hohe h und das hohe c im „Hojotoho“ tatsächlich aussingen und nicht anschleifen. (…)
(...) Diese Frankfurter Walküre ist ein Meisterwerk!

Natascha Pflaumbaum, Deutschlandradio Kultur / Fazit

(…) Alles ist so bereitet für ein grandioses Sänger-Ensemble: Frank van Akens hin- und her gerissener Siegmund, wie entfesselt auf das befreiende „Wälsungen“-A zusingend. (…)

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse

(...) Martina Dike, wiederum als Fricka, entfaltet in ihrer Auseinandersetzung mit Wotan so viel Kraft, List und Präsenz, dass seine rapide zunehmende Zerknirschung plausibel erscheint und sie als Siegerin vom Platz gehen kann (dass ihre Siege letztlich niemandem, nicht einmal ihr, nützen, steht auf einem anderen Blatt). Terje Stensvold ist kein alles übertönender Allmächtiger, sondern ein differenziert und facettenreich auftretender Wotan, der in all seinen Szenen jeweils einen Lerneffekt und eine Entwicklung zu gestalten hat und darum weniger von wuchtiger stimmlicher Statur lebt als von seinem Aspektreichtum (...).

Hans-Jürgen Linke, Frankfurter Rundschau

(…) man kann sich kaum eine überzeugendere Darstellung der Vater-Tochter-Liebe zwischen Wotan und Brünnhilde vorstellen, als jene, die Stensvold und Bullock hier erreichen. (…) es ist ein Genuss, Wagner hier zu erleben. (…)

Hugh Canning, Sunday Times (Übersetzung: Oper Frankfurt)

(…) Und wie die Sänger scheinen die Instrumente zu sprechen. Das den Hörnern anvertraute Motiv Hundings zum Beispiel hat nichts Stampfendes, sondern einen fast weichen Abgesang auf dem leichten Taktteil. Beim Schwert-Motiv wird sehr sauber zwischen der doppelten und der einfachen Punktierung unterschieden. Und dann die Farben, die Mischungen, etwa von Hörnern und Bassklarinette, die Ballungen – gerade dort, wo in Wotan die Verzweiflung ausbricht. Aufs Feinste angelegt ist das von Sebastian Weigle, der das Orchester voll hinter sich weiß. Da wächst einer nach.

Peter Hagmann, Neue Zürcher Zeitung

(...) Überhaupt das Orchester – ein Hörgenuss der Extraklasse: Mit genauem Bezugnehmen auf die Sänger, Betonungen bedeutsamer Momente und herrlichen Soli der Bläser – durchsichtig und bei aller dramatischen Spannung niemals pastos – so führte Weigle seine Instrumentalisten durch das umfangreiche Werk. Die kontrastreiche Palette zwischen lyrischen Stimmungen und grellen Attacken bot höchst differenzierte Farben unter dem ausgefeilten Dirigat. Musik – für die Ohren „lesbar“ und stets konform mit der Bühne. Für diese wahrhaft exzellente Leistung schwoll der Beifallssturm deutlich an. (...)

Olga Lappo-Danilewski, Gießener Allgemeine Zeitung

(…) Kein Zweifel: ein hoch professionelles, kultiviertes Dirigat, eine dementsprechend aufmerksame und vorzügliche Orchesterleitung (…), in der merklich kalkulierten Dramatik auch ein deutlicher Kontrapunkt zu der impulsiven Interpretationsart der Regisseurin.

Hans-Klaus Jungheinrich, Opernwelt

(...) Nach über 5 Stunden und einem Moment stiller Ergriffenheit bricht der Jubel los. Erschöpft, aber glücklich, feiert das Publikum Sänger, Orchester, Dirigent, Regie (...)

Wertung: TOLL

Josef Becker, Bild Frankfurt

(…) Es ist ein Triumph. (...)

Monika Beer, Fränkischer Tag

(…) Der neue Siegfried des Hauses im nächsten Herbst kann keinen Moment zu früh kommen.

Hugh Canning, Opera (Übersetzung: Oper Frankfurt)

(…) Obgleich schon zwölf Jahre alt, wirkt Kirchners „traumhafte“ Deutung des vielschichtigen Bühnengeschehens alles andere als betagt. (…)
(…) Besonderes Lob für ihre exzellente Leistung verdienten Inga Krause, Laila Schestag und Livia Neubauer als die drei Knaben. (…)

Ulrich Boller, Frankfurter Neue Presse

(…) Bei der Wiederaufnahme der im Februar dieses Jahres mit viel Lob bedachten Inszenierung von David Bösch unter der Leitung des italienischen Barockspezialisten Felice Venanzoni präsentierten sich erfahrene, gute Solisten. (…) An dieser Stelle sei auch das Opern- und Museumsorchester erwähnt, das sanften barocken Glanz und zudem sprühendes Temperament ausstrahlte.

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse

(…) Vier Liebeslieder Felix Mendelssohn Bartholdys waren wie geschaffen für Brauns famose Atemtechnik und ihrem Ergebnis, einem schweifenden Legato. (…)

Bernhard Uske, Frankfurter Rundschau

(...) In dieser Klarheit und inszenatorischen Qualität kann man das Ineinandergreifen und die gegenseitige Intensitätssteigerung von Gesang, Spiel, Orchester und Bildersprache auf der Bühne nur selten erleben. (…)

Hans-Jürgen Linke, Frankfurter Rundschau

Die Verbindung von Béla Bartóks Einakter Herzog Blaubarts Burg und Henry Purcells Dido and Aeneas schlägt überraschende Funken. (...)

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse

(...) So gelingt in Frankfurt ein sehenswertes, ungewöhnliches Operndoppel aus Purcells Dido und Bartóks Blaubart – und bei dem ergeben sich dann doch Gemeinsamkeiten: Schlüssige Regiekonzepte, ein barock differenziert wie sinfonisch opullent agierendes Opernorchester – und hervorragende Sängerdarsteller.

Ursula Böhmer, SWR 2 / Journal am Mittag

(...) Lustbetonter barocker Trubel mit dem gewissen Augenzwinkern und ein beklemmendes Seelendrama: Frankfurts Oper schärft die Sinne. Dabei vergeht die Zeit im Nu.

Klaus Ackermann, Offenbach-Post

(...) Musikalisch offenbarte diese Premiere abermals die Sorgfalt, mit der der Frankfurter Opernintendant Bernd Loebe sein Haus zu einer führenden deutschen Bühne aufgebaut hat. (…) Man kann süchtig werden nach solcher Musik – und nach so eindringlichem Musiktheater.

Jürgen Hartmann, Stuttgarter Zeitung

(...) Der absolute Star des Abends war das Orchester unter dem jungen Dirigenten Constantinos Carydis, das die barocke Musik äußerst plastisch und die expressionistische farbig und spannungsgeladen interpretierte. Das hoch konzentrierte barocke Kammerspiel und das dichte tiefenpsychologische Seelendrama garantieren einen kontrastreichen Opernabend auf höchstem musikalischen Niveau.

Anita Kolbus, Gießener Allgemeine Zeitung

(...) Ganz großes Musikdrama, das nicht erst mit dem üppig besetzten Bartók einsetzt, sondern schon spürbar wird, wenn Constantinos Carydis am Anfang das Barockorchesterchen mit elegantem Furor durch Purcell peitscht. Das muss man gehört und gesehen haben.

Volker Milch, Wiesbadener Kurier

(…) Carydis dirigierte das Orchester wie ein Filigranweber auf allgemein hohem  Niveau. Ein grandioser und glücklicher Abend in Frankfurt.

Barbara Röder, Scherzo (Übersetzung: Oper Frankfurt)

(...) Carydis ist ein Ausdrucksmusiker durch und durch, einer der ein Orchester verführen kann – und doch, wenn nötig, unerbittlich zulangt. Unter den jungen Stardirigenten Anfang dreißig, die gerade die Pulte der besten Orchester erobern, gehört Constantinos Carydis künstlerisch zu den interessantesten.

Bernhard Neuhoff, BR-Klassik / Allegro

(…) Zwei Einakter, die rund 230 Jahre Operngeschichte trennt. Das Ergebnis ist schlicht phantastisch.
(…) Die Leistungsfähigkeit der Oper Frankfurt ist beeindruckend, die Solisten – Paula Murrihy ist eine zutiefst anrührende Dido – passen stimmlich zueinander, alle sind souverän, spielfreudig, sehr präsent. Koskys Regie ist voll einer feinen schauspielerischen Aufmerksamkeit. Der Rest ist Carydis.

Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung

(…) Auch die rund zwanzig Musiker und Musikerinnen des durch einige Barockspezialisten ergänzten Frankfurter Opernorchesters agieren unter der Leitung von Constantinos Carydis mit hoher Musikalität und stilistischer Sicherheit. Das gilt auch für den durch Matthias Köhler hervorragend vorbereiteten Chor.
(…)
Robert Haywards Blaubart-Darstellung erreicht vokal und schauspielerisch einen hohen Grad an Identifikation; wie auch Claudia Mahnke als Judith, die eine eindrucksvolle physische und gesangliche Präsenz in das „Kampfspiel“ einbringt. Fast kann man nicht glauben, dass sich diese Judith am Ende doch wieder zu ihren Leidensgenossinnen in die siebte Kammer stellt – zwei faszinierende solistische Leistungen. Ebenso das Orchester, wieder unter Carydis' Leitung: klangscharf und zugleich farbig, transparent und kontrastreich in den sieben Klang-Bildern zu den sieben Szenen – das alles befand sich in eindrucksvoller Balance. Brillant.

Gerhard Rohde, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(...) Es ist einer der ergreifendsten Momente der Operngeschichte. Didos Sterbegesang. Mindestens so erschütternd wie Isoldes Liebestod. Kein Trost, nirgends. In Frankfurt macht Paula Murrihy daraus einen Augenblick atemraubender Spannung. Fast scheint es, als stelle das Publikum das Atmen ein. (…)
(...) Die Bühne von Ausstatterin Katrin Lea Tag besteht ausschließlich aus einer leicht geneigten Scheibe. Eine Arena für den Geschlechterkampf.
Diesen führen Robert Hayward als Blaubart und Claudia Mahnke als Judith mit faszinierender darstellerischer, ja körperlicher Intensität und beeindruckendem sängerischen Ausdruck. (…)

Frank Pommer, Die Rheinpfalz

(...) Claudia Mahnke singt die Judith groß, offenherzig, mit Volumen, schön lyrisch – nie hart oder strähnig. Am Ende ist es ihre Show. (…)

Natascha Pflaumbaum, Deutschlandradio Kultur / Fazit

(...) Die Scheibe kreist, das Licht geht aus: Finale zweier sinnlich packender, musikalisch grandioser Stunden Oper.

Jörg Sander, Rhein-Zeitung

(…) In David Hermanns Personenregie, die das menschliche Maß hervorhebt, fügen sich die neuen Sänger hervorragend ein. (…)
(…) Viel Beifall für einen sehr gelungenen Abend!

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse

(…) Das Museumsorchester beherrscht unter der Leitung von Leo Hussain die Kunst der atmosphärischen Grundierung und des geistreich geschliffenen musikalischen Kommentars. (…)

Benedikt Stegemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(...) „Wien modern“ steht eben auch für das Doppelbödige und Abgründige, das nicht nur das Leben der Komponisten geprägt hat, sondern auch in bizarre Lebensläufe mündete. So entfaltet sich im Depot das Panoptikum einer Zeit, das – von Elisabeth Stöppler anspielungsreich inszeniert und von Hermann Feuchter schlüssig bebildert – nichts weniger zeigen will als die Geburt der Moderne. (…)

Gerd Döring, Darmstädter Echo

(...) Ein anspruchsvoller Abend, der viele produktive Fragen aufwirft (...).

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse

(…) ein szenisches Abenteuer, das man nicht missen möchte – umso mehr, als das hochkarätige Kammerorchester unter der Leitung des dirigierenden (und, bei Zemlinsky, klavierspielenden) hauseigenen Kapellmeisters Yuval Zorn sich mit Bravour in die fein verästelten Klangwelten Schönbergs und Mahlers hineinfand. (…)

Uwe Schweikert, Opernwelt

(...) Mit energischer Präzision zirkeln Dirigent Yuval Zorn und neunzehn Streicher des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters Schönbergs spätromantische Partitur in diesen Raum hinein – selbst ja ein Baudenkmal genau aus jener Zeit, die uns neben dem Riesenrad die elektrische Straßenbahn und die Traumdeutung bescherte. (...)

Johannes Jansen, Deutschlandfunk / Musikjournal

(...) Dagegen erscheint Mahlers Lied von der Erde immer noch verstörend modern. Vor allem dann, wenn es wie hier durch das Frankfurter Ensemble in der analytisch- durchsichtigen Instrumentierung von Jens Joneleit und von einer Altistin wie Tania Ariane Baumgartner (als Partnerin des Tenors Shawn Mathey) gestaltet wird, deren berückendes Timbre und faszinierende Bühnenpräsenz auf das Auditorium eine nahezu hypnotische Wirkung ausübt. Und auch das Ensemble, virtuos alle neurotischen, übersteigerten, ekstatischen, triebhaft-erotischen Momente dieser Kunst in Aktionen übersetzend, trägt zu jener grandiosen Aura Mahlerscher Kunst bei, die Paul Becker treffend als „physiologische Musik“ charakterisiert hat.

Wolfgang Sandner, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(...) So intensiv, so aufgewühlt und zugleich auf engstem dynamischem Raum konzentriert kann man ein Opernorchester nur selten hören, und die kammermusikalische Klarheit, in der es unter der Leitung von Yuval Zorn Joneleits Mahler-Bearbeitung in den Raum stellt, verdient großen Respekt. (...)

Hans-Jürgen Linke, Frankfurter Rundschau

(...) Bestechend war auch die Interpretation von Mahlers Lied von der Erde. Die farbige und plastische Kammerorchesterfassung von Jens Joneleit ließ die verschiedenen Facetten von Mahlers Musik in neuem Licht erscheinen. In den sechs Sätzen boten Tanja Ariane Baumgartner (Alt) und Shawn Mathey (Tenor) brillante Sangesleistungen.
Auch darstellerisch standen sie im Mittelpunkt: Mit ausgezeichnet auf die Musik abgestimmter Mimik und Gestik erzeugten sie eine bis dahin nicht erreichte Intensität (...).

Anita Kolbus, Gießener Allgemeine Zeitung

(…) Rundum fulminant ging es zu. Große Stimmen, ein prachtvoll disponiertes Orchester, klare Bilder, eine perfekte Inszenierung. (…)

Hans-Klaus Jungheinrich, Frankfurter Rundschau

(…) Die schwedisch-amerikanische Sopranistin Erika Sunnegårdh gibt dieser Tosca ein sehr intensives darstellerisches Profil, ihr Spiel macht die Entwicklung von der ebenso naiv gläubigen wie blauäugig liebenden Frau zur sich zur Wehr setzenden Rächerin nachvollziehbar. Im Mord an Scarpia begehrt sie gegen genau jene Ordnung auf, der sie zu Beginn noch blind gefolgt ist. (...)

Frank Pommer, Die Rheinpfalz

(...) Selten hat man einen stimmlich nobleren Mesner gehört als den von Franz Mayer. Der walisische Bariton Jason Howard gefiel als Scarpia mit einem attraktiven Timbre. (...) Der Tenor Aleksandr Antonenko lief als Cavaradossi immer dann zur Hochform auf, wenn er seine heldische Höhe auspacken konnte. Mit leuchtender Intensität gestaltete Erika Sunnegårdh eine Tosca auf durchweg hohem sängerischen Niveau – für ihr flehendes „Vissi d’arte“ gab es zu Recht Szenenapplaus.
(...)
Eine kleine Sensation war schließlich das, was im Orchestergraben geschah. Kirill Petrenko, der zukünftige Generalmusikdirektor in München und Dirigent des Jubiläums-Rings in Bayreuth 2013, entlockte dem Opern- und Museumsorchester Klangfarben von überwältigender naturalistischer Klarheit. (...)

Michael Dellith, Frankfurter Neue Presse

(…) Musikalisch (…) rückte die Aufführung das von Mahler abschätzig als „Meistermachwerk“ abgekanzelte Stück ganz nah an die Nervenkunst des französischen Impressionismus wie der Wiener neuen Musik um die Jahrhundertwende. Das war das Verdienst des Dirigenten Kirill Petrenko und des an diesem Abend sich selbst übertreffenden Frankfurter Opern- und Museumsorchesters. (…)

Uwe Schweikert, Opernwelt

Wie im Drogenrausch
Kirill Petrenko steht unter Genieverdacht – in der Frankfurter Tosca hört man, warum

(…) Petrenko hat einen Gazevorhang über die Tosca geworfen, unter dem sie sich verführerisch räkelt, aber auch in ihrer Todesangst stumme Schreie ausstößt. Trotz aller Einseitigkeit ein Dirigierwunder. (...)

Reinhard J. Brembeck, Süddeutsche Zeitung

(...) die Musik (...) ist, dank Petrenkos Sensibilität, Akkuratesse und Professionalität bei der Umsetzung seiner Vorstellungen, so transparent und glühend, so zart und auftrumpfend, so sängerfreundlich und dramatisch in einem, wie man es bei diesem Repertoirestück nur ganz selten hört. (...)

Joachim Lange, Wiener Zeitung

Vorschusslorbeeren sind gefährlich. Aber in dem Fall können wir nicht anders. Was der künftige Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in Frankfurt mit Puccinis Tosca anstellt, ist atemberaubend.
(…) Auch den Frankfurter Musikern scheint es gefallen zu haben: Es geschieht kaum alle Tage, dass sie dem Dirigenten gleich nach dem Schlussakkord trampelnd und klopfend applaudieren. (…)

Robert Braunmüller, Abendzeitung München

(...) Ein Lob gebührt auch der präzisen Chorleistung in der Erarbeitung von Matthias Köhler und dem ausgezeichneten Kinderchor, den Michael Clark einstudiert hat. (...)

Olga Lappo-Danilewski, Gießener Allgemeine Zeitung

(...) „Oper darf nicht nur Traditionspflege sein“, hat Andreas Kriegenburg mal sinngemäß gesagt, denn Oper werde ja von heutigen Menschen gemacht. Dass Kriegenburg Puccinis Figuren trotzdem nicht brutal ins Heute zerrt, sondern sie in ihren eigentlich zeitlosen Gefühlswelten belässt, ist sein Verdienst – zumal diese bis ins Heute wirken.

Ursula Böhmer, SWR 2 / Journal am Morgen

(…) Es bedarf keines Propheten, um auch dieser musikalisch profunden und szenisch krampffreien Tosca an der Oper Frankfurt ein langes Bühnenleben zu prophezeien.

Klaus Ackermann, Offenbach-Post

(…) Für ihre Frankfurter Inszenierung vom Juni 2010 fügten Harry Kupfer und Hans Schavernoch der vor überraschenden Einfällen überquellenden Partitur eine theatralische Dimension hinzu, die in zahllosen Momenten unmittelbar von ihr inspiriert und auf sie bezogen ist. (...)

Gerhard Schroth, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(…) Musikalisch überzeugte die Wiederaufnahme durchgehend. Besonderes Lob verdiente sich der von Matthias Köhler exzellent einstudierte und schauspielerisch sichere Opernchor. (…)

Ulrich Boller, Frankfurter Neue Presse

Liederabende mit der Sopranistin Christine Schäfer besitzen in Frankfurt Kultstatus – auch diesmal in der Oper. (...)

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse

(…) Wesentlichen Anteil an dieser suggestiven Wirkung hatte Eric Schneider. Der mit jeder Nuancierung von Schäfers Kunst vertraute Pianist erzielte heiter-entspannt eine bruchlose Einheit mit dem Gesang seiner Partnerin, nur so waren die atemberaubenden Pianissimi etwa im Lied der Delphine möglich. (…)

Gerhard Schroth, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(…) So intensiv, dass selbst hartnäckige Huster schweigen. (...)

Klaus Ackermann, Offenbach-Post

Aus der Reihe der Solisten in dieser Wiederaufnahme ragt Franz Grundheber heraus, der die Titelrolle kurzfristig für den kranken Wolfgang Koch übernommen hatte. Er hat jene kernige Bärbeißigkeit, die ihn als Dogen bei der Genueser Bevölkerung so beliebt macht, dass man am Ende noch nicht einmal den Tod des Herrschers akzeptieren will.
Grundhebers markanter Bariton passt zu diesem Image – schon allein deshalb ist ein Besuch der im Jahr 2007 erstmals gezeigten und viel gelobten Simon-Boccanegra-Produktion eine lohnende Sache. (…)

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse

(…) Die Physis der Personen kann sich freilich dem Alterungsprozess nicht entziehen. Eine ausgezeichnete Studie zu diesem zweiseitigen Vorgang liefert bei der nunmehr dritten Wiederaufnahme Johannes Martin Kränzle als Paolo Albiani. Der selbstbewusste Steigbügelhalter Boccanegras mutiert später zum Verräter und zerfällt in Kränzles Darstellung von innen heraus: immer fahriger seine Bewegungen, mit entgleisender Mimik im schlaff einfallenden Gesicht. (…)
(…) Das anfängliche Schweigen der Choristen findet sich ebenso konzentriert durchgeführt wie die spätere vokale und szenische Entfaltung. Loys Boccanegra ist weiterhin ein Juwel im Repertoire.

Benedikt Stegemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung

In der Opern-Bundesliga besetzt Frankfurt zurzeit einen vorderen Tabellenplatz und lässt auch beim Auswärtsspiel keinen Punkt liegen. (...)
Die Gesangspartien stellen allerhöchste Ansprüche, indem sie hohe Expressivität mit lyrischen Gestaltungsanforderungen verbinden und niemanden schonen, und wieder wird das Frankfurter Opernpublikum von der Besetzung verwöhnt. Morenike Fadayomi ist unforciert mit hoher Dramatik, mit voluminös strahlendem, elastischem Sopran in allen Lagen, mit vehementer Dynamik und genug Zwischentönen für die (wenigen) verhaltenen Passagen präsent. (...)

Hans-Jürgen Linke, Frankfurter Rundschau

(...) Dass man für eine solche Rarität ein höchst homogenes Sänger-Ensemble gefunden hatte, darf man als kleines Wunder ansehen. (…)
Kontrolliert und differenziert ordnet sich der große Chor, die imponierende, schlüssige Aufführung geschmeidig abrundend. Große Begeisterung im hervorragend besuchten Haus.

Rudolf Jöckle, Frankfurter Neue Presse

(...) Der 83-jährige Dirigent Carlo Franci nimmt die an Webers Freischütz orientierten Jagdmotive mit einem mitreißenden Schmiss; in den lyrischen Szenen ist er mit dem hervorragend präparierten Orchester ein Begleiter von äußerster Sensibilität. Straffe Tempi und eine tiefe Einlässlichkeit für den Melodiefluss zeichnen Franci aus. (…)

Stefan Michalzik, Main-Echo Aschaffenburg

(...) Mit einer breitgefächerten, hellhörig modellierten Klangpalette, die launig volkstümliche Elemente mit nachtschwarzer Romantik und lyrischem Belcanto verband, brachte das Orchester die eigentümliche stilistische Vielfalt des Werkes wirkungsvoll zur Entfaltung. (...)

Silvia Adler, Darmstädter Echo

(…) Aris Argiris als Arzt Uin-Scî, Johannes Martin Kränzle als Opiumhändler Cim-Fen sowie Franz Mayer als Kaufmann Hu-Tsin bildeten ein gewichtiges Dreigestirn, zu dem sich noch die liebliche Sun Hyung Cho als zartes Kindermädchen mit Madonnengesicht gesellte. Praller Beifall, auch vom „richtigen“ Publikum im Zuschauerraum.

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse

(...) die auch vokal souveräne Sun Hyung Cho als Ah-Joe in L'oracolo und als Anna in Le Villi. (...)

Benedikt Stegemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Mit den Titelpartien in Verdis Macbeth und Simon Boccanegra oder als Wotan in Wagners Rheingold gestaltet Johan Reuter vor allem Rollen im Fach des Heldenbaritons. Gefragt ist dafür eine schwere, sonore, männlich kraftvolle und dramatische Stimme, die mit dem lyrischen Genre wenig zu tun hat.
Mit einem geschickt zusammengestellten und offenbar intensiv vorbereiteten Programm entkräftete der dänische Bassbariton in der Reihe der Liederabende in der Oper Frankfurt nun allerdings manches Vorurteil. (…)

Guido Holze, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(...) Für den Pianisten Jan Philip Schulze war eine ausgewogene Balance keine Schwierigkeit. Starker Beifall.

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse

(...) Christof Loy gelingt mit seiner Version der Fledermaus von Johann Strauß an der Oper Frankfurt ein Operettenabend, der zeitgemäß, kritisch, intelligent und unterhaltsam ist.

Monika Beer, Fränkischer Tag

(…) Selten hat eine Frankfurter Operninszenierung schon in der Pause so viele kontroverse Diskussionen im Premierenpublikum hervorgerufen. Christof Loy hat mit seiner Sicht ganz offensichtlich einen empfindlichen Nerv getroffen. (…)

Michael Dellith, Frankfurter Neue Presse

(…) Die Menschentraube während des Verbrüderungswalzers etwa wird man so schnell nicht vergessen: „Für die Ewigkeit, immer so wie heut, / Wenn wir morgen noch dran denken!“ Die konditionale Unbestimmtheit dieses „wenn“ ist hier zum Bild geronnen: der Ausgleich von gemütvoller Utopie und deren ironischer Entlarvung im lallenden Schunkeln. (...)

Uwe Schweikert, Opernwelt

(…) Eine Aufführung von bestechender theatraler Qualität. (...)

Markus Thiel, Münchner Merkur

(...) Die Aufführung hat ihre Höhepunkte immer wieder in der Beschwörung des Doppelbödigen, des Unheimlichen, Makabren, das unter der Wienerischsten aller Operetten schlummert, die eigentlich der Operngattung gehört. (…) Schön die jähe Verwandlung der ganzen Wiener Maskerade in eine Art Totentanzstarre, ein Schock die Verwüstung des Salons, zauberhaft der zu Herzen gehende lyrische Stillstand der „Brüderlein-Schwesterlein“-Gesänge Aller – mit der in Traumdämmerlicht getauchten seligen „DuiDu“-Resignation. (…)

Wolfgang Schreiber, Süddeutsche Zeitung

(...) Loy gelingt es, die Sänger zu wunderbaren darstellerischen Leistungen anzutreiben, allen voran einen auch stimmlich begeisternden Christian Gerhaher als Eisenstein. (...)

Frank Pommer, Die Rheinpfalz

(...) Das (...) Ensemble hat (...) einen brillanten Mittelpunkt. Der wunderbare Liedbariton Christian Gerhaher, dem das Schmierige, Faunhafte, entschieden Unseriöse des Eisenstein (noch) abgeht, spielt und singt bei diesem Operetten-Seitensprung hinreißend den Aufstieg und Fall eines Vorort-Wüstlings, inklusive Salto auf die Chaiselongue. (...)

Manuel Brug, Die Welt

(...) Christian Gerhaher, famoser Liedinterpret, adelt den Eisenstein mit baritonaler Eleganz und komödiantischer Bühnenpräsenz. Barbara Zechmeister ist eine starke Rosalinde, Britta Stallmeister eine brillante Adele – und der Countertenor Martin Wölfel verblüfft einerseits als Prinz Orlofsky mit Fistelstimmchen, andererseits als ganz klassisch polternder bzw. weanernder Gefängniswärter Frosch. (...)

Volker Milch, Wiesbadener Kurier

(...) Rund und intensiv war die komplette Ensembleleistung: Die Rosalinde der Barbara Zechmeister, auch sie Rollendebütantin, war bemerkenswert in ihrem Durchsetzungsvermögen, als ungarische Gräfin hatte sie die Hosen an. Britta Stallmeister war eine Adele, die über Soubretten-Statur hinausgewachsen ist, die das Leichte aber trotz des volleren Tons zu bewahren verstand. Erstklassig: Michael Nagy als smarter Dr. Falke, Stephan Rügamer als legerer Alfred und Thorsten Grümbel als überzechter Direktor Frank.

Stefan Schickhaus, Frankfurter Rundschau

(…) Mehr noch als die rundweg überzeugenden Michael Nagy (Dr. Falke) und Thorsten Grümbel (Frank) können Barbara Zechmeister als Eisensteins Frau Rosalinde und Britta Stallmeister (Adele) mit federleichten Höhenflügen für die starke Frankfurter Truppe auftrumpfen. (…)

Christian Knatz, Darmstädter Echo

(...) Sebastian Weigle am Pult des vorzüglich disponierten Frankfurter Orchesters ist mit Loys Sicht auf Strauß‘ Musik völlig einig. Nichts klingt da schmissig überzogen, gar sentimental verzeichnet. So wie Loy die Figuren von jeder karikaturistischen Übertreibung fernhält, sie vielmehr in all ihren Schwächen psychologisch ausleuchtet, ebenso sensibel beatmet Weigle Strauß‘ tanzselige Musik. Das besitzt Schwung, Leichtigkeit und Weltschmerz. Die Frankfurter Oper hat eine glänzende Besetzung aufgeboten, aus der zwar der Stargast Christian Gerhaher mit energischer Stimme herausragt, aber alle spielerisch wie sängerisch fein aufeinander abgestimmt sind.

Uwe Schweikert, Stuttgarter Zeitung

(...) Das alles passiert auf dem satt dahinfließenden Klang eines ausgelassen musizierenden Orchesters, das sich auf süßeste Wiener Streicherklänge versteht, auf effektvolles Bläserspiel konzentriert, ohne je die Bühne des eleganten Auftritts zu verlassen. Sebastian Weigle und Christof Loy spielen Hand in Hand, und das Publikum: amüsiert sich.

Natascha Pflaumbaum, Deutschlandradio Kultur / Fazit

(...) Gehen Weigle und das perfekt eingestimmte, klanglich feudale Opern- und Museumsorchester in Couplet, Walzer und Polka auf ironische Distanz zum Operetten-Sujet, so balancieren vor allem die Sängerdarsteller die unterschwellige Psycho-Operette komödiantisch aus. (...)

Klaus Ackermann, Offenbach-Post

(...) Auch Sebastian Weigle lässt sich mit dem glänzend aufgelegten, nobel schwelgenden und präzise erzählenden Orchester auf die melancholische Traurigkeit ein, in der aber dann doch immer wieder mit milder Ironie ins Leben durchgestartet wird.

Joachim Lange, www.kultiversum.de

(…) In einer eigenen Sphäre siedelte die Verkörperung der Titelfigur durch Juanita Lascarro. Das betraf zunächst die überragende, in den Dienst einer authentischen Deutung gestellte vokale Leistung, beinahe mehr aber noch das Spiel: akribisches Rollenstudium und Identifikation mit der Inszenierungsidee ermöglichten eine an Dichte nicht mehr zu überbietende szenische Präsenz.

Benedikt Stegemann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

(…) Im achten Lebensjahr und anlässlich der nunmehr vierten Wiederaufnahme hat die Produktion nichts von ihrer Wirksamkeit eingebüßt. Das war nicht zuletzt dem Format und der Hingabe der Darsteller zu danken. (...) Thorsten Grümbel [gab] den Osmin ebenso überzeugend wie Peter Marsh den Pedrillo. (…) Simon Bode modellierte den Belmonte als empfindsamen, kultivierten, doch noch ungefestigten Jüngling.
(…) Konstanze spürt das Besondere dieses Mannes und bekämpft aufkeimende Neigung mit gesteigerter Abwehr. Was Brenda Rae daraus bei ihrem Rollendebüt machte, war mitreißend, in „Martern aller Arten“ schlicht atemberaubend. (...)

Benedikt Stegemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(…) Die seit 2008 im Opernensemble mitwirkende Brenda Rae gab eine (nicht nur den Bassa Selim) umwerfende Konstanze ab. Kaum zu glauben, dass sie diese wichtige Rolle in dieser Wiederaufnahme zum ersten Male überhaupt gesungen hat. (…)

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse

Freundlicher Applaus zu Beginn, am Ende Bravorufe und Jubelstürme für Christopher Maltman und Malcolm Martineau in der Frankfurter Oper; erst nach vier Zugaben wurden die britischen Künstler entlassen. (…)

Gerhard Schroth, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(...) Der Höhepunkt des vom Publikum begeistert aufgenommenen Abends waren fünf Rückert-Lieder von Gustav Mahler – darunter „Um Mitternacht“ und „Ich bin der Welt abhanden gekommen“. In der herben Klavierfassung – wunderbar von dem sensiblen Klavierbegleiter Malcolm Martineau gespielt – kam das zwischen Sentiment und Appellation gespannte Ausdrucksspektrum, das Maltman hier mobilisierte, glänzend zur Geltung.

Bernhard Uske, Frankfurter Rundschau

(…) Christof Nel hatte das Drama vor acht Jahren in seiner Frankfurter Inszenierung durch die Konzentration auf die Personenkonstellation gekonnt pointiert. In der neuen Serie am Opernhaus überzeugt das Konzept abermals.
(…) Am meisten gefeiert vom Publikum wird Claudia Mahnkes Brangäne – ihr relativ heller Mezzosopran schärft den dramatischen Ausdruck und zugleich den Charakter der Rolle: weg von einer eher mystisch und finster agierenden Zauberin, hin zu einer Dienerin, die das Liebesdrama bewusst in Gang setzt. Wahre Wunder an Klang, Temperament und Differenzierung vollbringt das von Sebastian Weigle angefeuerte Orchester (…).

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse

(…) Generalmusikdirektor Sebastian Weigle, Bayreuth-erfahren, ließ fernab einer Quadratur der Periodik die unendliche Melodie in weiten Linien fließen, agogisch geschickt gesteuert, satt im Klang, aber nicht allzu massiv. (…)

Guido Holze, Frankfurter Allgemeine Zeitung

 (...) Der homogene, in allen Lagen ebenmäßig timbrierte Tenor Ainsleys, schlank in der Tonführung und eng der Wortartikulation folgend, hatte mit den beiden großen Landsmännern [Britten und Purcell] ein ideales Betätigungsfeld, auf dem sich auch Ainsleys pianistischer Begleiter, Roger Vignoles, sehr ausdrücklich bewegte. (...)

Bernhard Uske, Frankfurter Rundschau

(…) Die hochsensible Interpretation durch John Mark Ainsley gehörte zu einem der magischsten Momente des Frankfurter Auftritts des britischen Sängers. Sein auch in der Höhe müheloser Tenor schmiegte sich mit einer Kultiviertheit an die Melodiebögen Brittens an, die ihresgleichen sucht, und verschmolz ganz mit dem noblen Klavierspiel seines kongenialen Partners Roger Vignoles. (…)

Michael Dellith, Frankfurter Neue Presse

(…) Ein Triumph für die Entdeckerfreude der Frankfurter Oper!

Uwe Schweikert, Opernwelt

(…) Das passt wunderbar zur Haltung der Oper Frankfurt, deren vielleicht wichtigste Leistung in der Loebe-Ära die beharrlich-konsequente Öffnung des gängigen Opernrepertoires ist, die Abkehr vom immergleichen Kanon. (...)

Tim Gorbauch, Frankfurter Rundschau

(...) Keith Warner hat dieses Werk mit seiner Frankfurter Produktion veredelt, er hat es mit seinen Bildern geadelt, der Frankfurter Chor, die Sängerinnen und Sänger, das Orchester haben Warners große Geste aufgegriffen. Nur darum konnten sie wirklich Großes daraus machen.

Natascha Pflaumbaum, Deutschlandradio Kultur / Fazit

(...) Mit seiner Inszenierung von Murder in the Cathedral ist Keith Warner wieder ein Meisterwerk gelungen. (…)

Anita Kolbus, Gießener Allgemeine Zeitung

(...) Keith Warner hat das auf einer historischen Begebenheit basierende Mysterienspiel Murder in the Cathedral mit grandioser Bilddramatik in Szene gesetzt – und erntete dafür Beifallsstürme.
(…) Die Sänger-Krone gebührt denn auch dem Wagner-gestählten, charismatischen britischen Bassbariton John Tomlinson, der seinen Part als Thomas Becket fast bis zur Verausgabung mit größtmöglicher stimmlicher und schauspielerischer Intensität ausgestaltete. (…)
Nach 90 hochspannenden, ja aufwühlenden Minuten brach ein ungeahnter Begeisterungssturm im Publikum los, der alle Mitwirkenden und die Regie mit einschloss. Keith Warner hat es wieder einmal geschafft, den Enthusiasmus der hiesigen Opernfreunde für ein selten gespieltes Werk mit einer grandiosen Inszenierung zu wecken.

Michael Dellith, Frankfurter Neue Presse

Ein spröder Text, grandios altmodische Musik, ein überragender Titeldarsteller in einer musikalisch und szenisch gelungenen Produktion: An der Frankfurter Oper feierte die deutsche Erstaufführung von Ildebrando Pizzettis Eliot-Vertonung Murder in the Cathedral erfolgreich Premiere.
(…) Tomlinson gelingt ein Rollenporträt, in dem sich noble Souveränität, Halsstarrigkeit eines in der Wolle gefärbten Machtmenschen, das Charisma des begnadeten Selbstdarstellers und schier euphorische Szenen der Entrückung im Angesicht des Todes auf raffinierte Weise mischen und ergänzen. (…)

Sigrid Feeser, Die Rheinpfalz

(…) mit raumgreifender Präsenz, subtiler Mimik, in der leiser Humor, auch Selbstliebe sich ausdrücken, wird Tomlinson zu Becket selbst. Eine gefeierte Bühnenleistung, eine schlicht brillante Besetzungsidee des Intendanten Loebe. (...)

Götz Thieme, Stuttgarter Zeitung

(...) So gespielt und gesungen wie in Frankfurt kann Pizzettis Oper durchaus als Wiederentdeckung gelten. Sir John Tomlinson ist ein fulminanter Thomas Becket, der keinen Gegenpart hat, aber in den Stimmen der Frankfurter Chorfrauen (immer präsent auf der Bühne) einen ausdrucksstarken Rückhalt.

Gerd Döring, Darmstädter Echo

(...) So bleibt es das Verdienst der Frankfurter Oper, das Werk überhaupt wieder einmal zur Diskussion zu stellen, und das in einer Qualität, die man an diesem Haus schon als selbstverständlich vorauszusetzen pflegt. Großartig der Chor, von Michael Clark ebenso wie der Kinderchor sorgfältig einstudiert, das gut disponierte Orchester unter Martyn Brabbins wurde bereits erwähnt, und neben John Tomlinson standen als Priester, Versucher und Ritter ungemein engagiert gestaltende Sänger wie Hans-Jürgen Lazar, Dietrich Volle, Vuyani Mlinde, Beau Gibson, Simon Bailey, Brett Carter und Magnus Baldvinsson auf der Bühne. Nicht zu vergessen die zwei Chorführerinnen: Britta Stallmeister und Katharina Magiera. Langer, starker Beifall.

Gerhard Rohde, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(…) In Frankfurt erklang der Chor, insbesondere der Frauenchor, großartig. Neben dem fulminanten Tomlinson brillierte ein tolles Ensemble. Die musikalische Leitung von Martyn Brabbins entführte uns in eine verzauberte Welt der Filmmusik, und die Gesamtheit der Teile erschuf einen Sturm an Enthusiasmus.

Barbara Röder, Scherzo (Übersetzung: Oper Frankfurt)

(…) Ein unerträglich die Spannung schürender Premierenabend unter britischer Vorherrschaft: Inszeniert hat Keith Warner, das sehr bewegliche Opern- und Museumsorchester (...) leitet Martyn Brabbins. Mit diesem spätromantisch getönten modernen Mysterienspiel hat Intendant Bernd Loebe erneut eine Rarität zum 90-minütigen Repertoirestück gemacht. (...)

Klaus Ackermann, Offenbach-Post

(...) Die altertümlich querständige Partitur dirigierte Martyn Brabbins plastisch und klangdifferenziert. Wenn das nicht zum Nachspielen animiert...

Manuel Brug, Die Welt

(...) Auch für einen zutiefst ungläubigen Menschen sind die ausladenden Preghiera-Szenen erträglich, nicht zuletzt wegen des ausgezeichnet vorbereiteten Frauenchores der Frankfurter Oper. (...)
(…) Großer Applaus für alles und jeden.

Helmut Mauró, Süddeutsche Zeitung

Kein anderes Opernhaus beweist seit Jahren soviel Mut in der Spielplangestaltung wie das in Frankfurt. Natürlich bedient man die Vorlieben des Publikums, spielt Tosca und Fledermaus, doch daneben finden sich immer wieder Raritäten, Ausgrabungen, neue Stücke. Wer kennt schon Ildebrando Pizzettis Murder in the Cathedral oder Richard Wagners Feen?
(…) Die prächtige Tamara Wilson als Fee Ada und der jugendlich-heldische Burkhard Fritz als Arindal ragten aus dem himmlisch singenden, aber ansonsten ganz irdischen Frankfurter Ensemble heraus. (...)

Bernd Zegowitz Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg

(...) Hochkarätig besetzt fanden sich auch einige Rollen der zweiten Reihe. Zu nennen sind hier Juanita Lascarro als Farzana, Christiane Karg als Drolla und Michael Nagy als Morald. Erheiternde Lichtblicke im dramatischen Dauerstress garantierte Thorsten Grümbel als giftelnder, dann eifersüchtelnder Gernot. (...) Als Ausnahmeerscheinung exzellierte Brenda Rae als Arindals Schwester Lora. (…)

Benedikt Stegemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(...) Quer durchs Ensemble wurde auf einem derartigen Niveau sängerischdarstellerisch gespielt, dass von Schwachstellen nicht die Rede sein kann. (…)

Stefan Michalzik, Main-Echo Aschaffenburg

(...) Der Chor der Frankfurter Oper (Einstudierung: Matthias Köhler) zeigte sich von seiner besten Seite und auch das Frankfurter Opern- und Museumsorchester holte unter Sebastian Weigle aus Wagners erst 1888 in München uraufgeführter „Jugendsünde“ ein Maximum an Schönklang und dramatischer Spannung heraus.

Klaus Kalchschmid, www.klassikinfo.de

(...) dieses famose Orchester, sonst im Graben verschwunden, bei seiner engagierten, wachen, disziplinierten Arbeit mit den und für die Solisten zu sehen; Sebastian Weigle dabei über die Schulter zu schauen, wie er mit gemessen ausgreifendem Bewegungsaufwand und ausdrucksreicher Gestik Chor, Orchester und Solisten mit leitenden Impulsen versorgt und sich dabei verausgabt; die Solistinnen und Solisten der Oper Frankfurt, wie gewohnt vorzüglich besetzt (…), das macht große Freude.

Hans-Jürgen Linke, Frankfurter Rundschau

(...) Langer, herzlicher Beifall belohnte die bemerkenswerte Produktion.

Olga Lappo-Danilewski, Giessener Allgemeine Zeitung

(...) Sowohl Paula Murrihy als Annius als auch Brenda Rae in der Rolle der Servilia garantierten gesangliche Höhepunkte. Katie van Kooten überzeugte als dominante, durchtriebene Vitellia. Im Zentrum und kompositorisch entsprechend gewichtet stand Jenny Carlstedt als Sextus. Als dieser beste Freund des Kaisers aus Hörigkeit gegenüber seiner Geliebten Vitellia schließlich zum Verräter mutiert, droht dem Wert- und Beziehungsgefüge im innersten Kreis der Macht der Kollaps. Indem Carlstedt in ihrer Hosenrolle Männliches und Weibliches souverän amalgamierte, bildete sie den profilierten Gegenpol zur Titelfigur. (…)

Benedikt Stegemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(…) Die Inszenierung von Christian Pade verklammert die visuelle Seite des Geschehens eng mit der akustischen. In sparsamen Bildern – Käfigen aus Holzlatten, in denen die Protagonisten gefangen sind (Alexander Lintl) – und einer japanisierenden Choreografie der Gesten schafft er eine Intensität und Dichte der Eindrücke, die den Zuschauer fesselt und in ein irritierendes Wechselspiel zwischen Hören und Sehen, Leichtigkeit und Pathos hineinzieht. (…)

Rotraut Fischer, Darmstädter Echo

(…) Getragen wird die Aufführung von vier erstklassigen Sängern. Die Mezzosopranistin Nina Tarandek als Gräfin und der Tenor Simon Bode als Diener sind Mitglieder des Frankfurter Opernstudios und zeigen sich als ausgereifte Sängerpersönlichkeiten, die den artifiziellen Gesang mit großer Natürlichkeit darbieten. Gleiches gilt für den „Gast“ des Countertenors Roland Schneider, während der Bariton Christian Miedl mit warmer Stimme einen kalt berechnenden Grafen gibt. (…)

Martin Grunenberg, Frankfurter Neue Presse

(...) Nina Tarandek als sinnlich schöne, zugleich aristokratisch beherrschte La Malaspina macht es ihrem Mann leicht, ihren erneuerten Liebesschwüren Glauben zu schenken. (…) Es fließt kein Blut, und die abgezirkelten Bewegungen des Bühnenpersonals entrücken das Geschehen ins Surreale. Hierzu trägt auch die phantastische vokale Beherrschung der vier zwischen Gesang und Deklamation biegsam agierenden Sängerdarsteller erheblich bei.
(…) Unter der musikalisch wie technisch verbindlichen Leitung von Erik Nielsen entfaltet das im Spiel der Stile souveräne Frankfurter Opern- und Museumsorchester große suggestive Kraft. (...)

Benedikt Stegemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(…) Mitglieder des Frankfurter Opern- und Museumsorchester spielen unter Leitung von Erik Nielsen oft nur vereinzelt, flirrend, hauchend, unwirklich hoch. Selbst das neben der Bühne postierte Donnerblech darf maximal flüstern. Die dennoch enorme suggestive Kraft von Sciarrinos Musik kann unter den Solisten Nina Tarandek als Gräfin besonders eindringlich vermitteln, weil sie die melismatisch sich rankenden vokalen Linien ungemein schwerelos ausführt. (…) Laut freilich war bei der Premiere einzig der Beifall.

Axel Zibulski, Offenbach-Post

(...) Der selbst anwesende Komponist konnte sich in Frankfurt einer überaus sorgfältigen und in seinem Sinne behutsam weiterinterpretierenden Szenographie erfreuen. (…)
Nels Arbeit am Mythos ist überzeugend, weil sie sich jedes bloße Dekor versagt; alles ist bedeutsam: Christof Nel, ein Großer der deutschen Opernregie, der kam und blieb und mit jeder seiner (in Frankfurt glücklicherweise so häufigen) Arbeiten weiterwächst.
(…)
Ein großer Abend, eine Entdeckung, die Folgen haben müsste. (…)

Hans-Klaus Jungheinrich, Frankfurter Rundschau

(...) Es gibt wahrlich vergnüglichere Arten, den Abend zu verbringen, aber Kullervo an der Oper Frankfurt ist eine gewissenhafte und eindringliche Interpretation eines der Hauptwerke finnischer Musik.

Shirley Apthorp, Financial Times (Übersetzung: Oper Frankfurt)

(...) Das ist Musiktheater auf der Höhe seiner Zeit: Klangsprachlich avanciert – und zugängig. Im Grunde müsste derlei der Status einer Repertoireoper zukommen.

Stefan Michalzik, Main-Echo Aschaffenburg

Aulis Sallinen (...) gehört zu den bedeutendsten Komponisten der Gegenwart. Seine Werke für das Musiktheater überzeugen musikalisch wie szenisch, und so bewies auch die jüngste Frankfurter Premiere: Sallinens Kullervo ist eine der wichtigsten Opern des ausgehenden 20. Jahrhunderts.
(…) mit großartiger, hochdramatischer Stimme einer der Glanzpunkte des Abends: Heidi Brunner (...).

Frank Pommer, Die Rheinpfalz

(...) Ashley Holland entlockte der Bariton-Titelpartie eine breite Ausdruckspalette von den anrührenden Trauergesängen des ungeliebten Kindes bis hin zu den angsteinflößenden Ausbrüchen des gewalttätigen Monstrums. Heidi Brunner erfüllte die Partie der Mutter Kullervos mit sattem, dunkel gefärbtem balsamischem Wohlklang. In weiteren Rollen glänzten Peter Marsh, Katharina Magiera, Jenny Carlstedt, Alfred Reiter und Barbara Zechmeister. (…)

Julia Spinola, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(...) Den freundschaftlichen Gegenpart gibt Peter Marsh als Kimmo, der den Unseligen wieder an den häuslichen Tisch setzen will, am Widerstand des Kullervo-Vaters scheitert und sich in Fantasiewelten flüchtet. Nicht nur stimmlich eine grandiose Leistung des Frankfurter Tenors.
Auffällig noch Katharina Magieras Altstimme als Untos Frau, die ihren Mann (Franz Meyer) zur Untat gegen die Sippe seines Bruders drängt, und Tenor Franz van Aken, als Jäger zwischen den Fronten. (...)

Klaus Ackermann, Offenbach-Post

(...) Der Chor der Oper Frankfurt glänzte in seiner an die griechische Antike erinnernden Schlüsselrolle als Erzähler und Kommentator mit hoher Beweglichkeit, Präzision und packender Dramatik. Der in seiner Gewalttätigkeit gefangene, sich seiner Liebesunfähigkeit immer wieder bewusst werdende Kullervo wurde meisterhaft verkörpert von Ashley Holland, der überdies mit einer großen gesanglichen Ausdruckspalette begeisterte. (…)

Anita Kolbus, Gießener Allgemeine Zeitung

(…) während die Opernfiguren auf der Bühne hinter Masken verschwinden, tritt ein Blinder Sänger auf, der in einer Art Musical-Einlage Kullervos Traumwelt beschreibt.
(...)
Der wunderbar körperbeherrschte Christoph Pütthoff tastet sich hier als Schlagersänger mit Mikrophon im weißen Schmuse-Anzug roboterartig-mechanisch vor – ein moderner Tiresias-Seher, der hier in Kullervos Kopf sieht. (…)

Ursula Böhmer, SWR 2 / Journal am Mittag

(…) Eine bemerkenswert dichte und dank der Sängerleistungen auch ans Herz rührende Aufführung, die dennoch eher für Beklemmung als für Begeisterung sorgt. So zögernd hat selten in Frankfurts Oper der Beifall eingesetzt, umso anhaltender ist dann aber das Lob für alle Beteiligten.

Gerd Döring, Darmstädter Echo

(…) Neben einer vielfältig die gesunde Ensemblestärke der Frankfurter betonenden Vokalleistung sorgte vor allem der zielsicher durch Klüfte und Stillstand sein Orchester vorantreibende Hans Drewanz dafür, dass der ächzende Abend in der Summe dann doch erheblich mehr wurde als nur ein Achtungserfolg.

Manuel Brug, Die Welt

(...) Der unermüdlich vitale Hans Drewanz am Pult mischt die Farben dieser Musik perfekt, das Orchester spielt prächtig und konzentriert, auch der Chor (Einstudierung: Matthias Köhler) bringt sich präzise ein. (...)

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse

(...) Die pfiffigen Regiescherze, die sogar das blutige Ende mit der augenzwinkernden Überschrift versehen, alles Geschehen habe mal ein Ende, dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass hervorragend gesungen wurde (...).

Gabriele Nicol, Frankfurter Neue Presse

(...) Der strahlenden Tenorstimme von Alfred Kim (Carlo) war eine beginnende Erkältung kaum anzumerken, der Bariton Aris Argiris rechtfertigte auch als Francesco die Auszeichnung als bester junger Künstler Griechenlands und Olga Mykytenko scheint auf dem besten Weg zu sein, ihren gefeierten lyrischen Sopranpartien bald auch dramatischere folgen zu lassen. (…)
Dazu kam neben der schönen Bassstimme von Magnús Baldvinsson als immerhin mögliche Doppelbesetzung des Grafen von Moor und des Pastors der von Matthias Köhler wohl vorbereitete Chor der Oper Frankfurt und das Frankfurter Opern- und Museumsorchester, das, von Henrik Nánási – dem künftigen GMD der Komischen Oper Berlin – geleitet, ebenfalls nachdrücklich die Qualitäten dieser Verdi-Rarität hervorzuheben wusste. (...)

Ernst Scherzer, www.arture.eu

(...) Unter der Leitung von Henrik Nánási serviert das Orchester süffigen Verdi, und man kann zur Rettung des Komponisten feststellen, dass diese Musik auch ohne eine konsistente Handlung zu packen vermag.

Benedikt Stegemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(…) Man wundert sich weniger über die doch sattsam bekannte Aktualisierungsoptik, mit der Regisseur David Hermann und Ausstatter Christof Hetzer die Barockoper Médée von Marc-Antoine Charpentier ins Bockenheimer Depot der Oper Frankfurt gestellt haben, als vielmehr darüber, wie gut das alles funktioniert. (…)
(…)
Nach der Aribert-Reimann-Oper Medea zur Saisoneröffnung schloss sich jetzt ein Kreis mit einem echten Geniestreich des im Opernfach gänzlich unbekannten Charpentier. So dicht und aktionsreich ist diese Médée, dass ihre immer noch stattliche Länge ganz bündig erscheint. Ein Kunststück aller Beteiligten.

Stefan Schickhaus, Frankfurter Rundschau

(...) Derart spannend und psychologisch raffiniert verführt, schwankt man genüsslich zwischen Lachen und Grausen. (...)

Bettina Boyens, Main-Echo Aschaffenburg

(...) Bei der Erstaufführung dieser Médée im Bockenheimer Depot war der Rahmen ungleich weniger prunkvoll; dafür hatte man sich mit Andrea Marcon eines ausgewiesenen Barockexperten versichert, der die Mitglieder des Frankfurter Opernorchesters zu beeindruckend stilsicherem, spannungsgeladenem Spiel auf historischen Instrumenten anhielt. Und obendrein war für die Titelpartie eine überragende Sängerin engagiert: Die schwedische Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter gab an diesem Abend ihr Rollendebüt.
(…)
Deshalb muss sie sich auch gegenüber den übrigen Frankfurter Sängern nicht in den Vordergrund spielen. Neben ihr gewinnen vielmehr die Kreusa von Christiane Karg und der tragikomische Kreon von Simon Bailey beträchtliche dramatische Statur. Im Ganzen (...) prägt und adelt ein bemerkenswerter Ensemblegeist die Aufführung. (…)

Christian Wildhagen, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(…) Anne Sofie von Otter (…) ist die „prima inter pares“ in einem gleichwertigen Ensemble, mit dem schneidig-kalten Simon Bailey als Créon, dem männlich-herb agierenden Sebastian Geyer (Oronte), der selbstbewusst coolen Christiane Karg (Créuse) und einem eher verträumt-lyrischen Jason (Julian Prégardien). Auch die kleineren Rollen (Eun-Hye Shin, Sharon Carty, Vuyani Mlinde, Simon Bode) sind kompetent und charakterstark besetzt. (...)

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse

(...) Frankfurts Ensemblemitglied Christiane Karg gestaltete die verwöhnte Créuse auf Augenhöhe mit dem Star-Gast. (...)

Wolf-Dieter Peter, Deutschlandradio Kultur / Fazit

(...) Einen beträchtlichen Anteil an der grandiosen Wirkung der Oper hatten das unter Leitung von Andrea Marcon sehr lebendig spielende Orchester und das klangvolle Mainzer Hochschulensemble „Barock vokal“.

Anita Kolbus, Gießener Allgemeine Zeitung

(...) Unter der Hand des italienischen Dirigenten Andrea Marcon präsentiert sich das Frankfurter Opernorchester unter Hinzuziehung einiger fachspezifischer Gäste in subtiler musikalischer Beredsamkeit als veritables Barockensemble. (...)

Stefan Michalzik, Offenbach-Post

Welches Thema ließe sich besser besingen als die Liebe? Sie war der rote Faden am Liederabend von Jennifer Larmore in der Oper Frankfurt. Das Programm enthielt eine ungewohnte Vielfalt, vom Kunstlied über die Opernarie bis zum Musical-Hit. Doch konnten die in klare Blöcke gegliederten Kompositionen trefflich die Vielseitigkeit der Mezzosopranistin zeigen, die sie auch auf der Bühne beweist. (...)

Eva Schumann, Offenbach-Post

(...) Wem das allzu beliebig vorkam, der mag sich auch daran gestört haben, dass die Sängerin keine ist, die sich am (...) Klavier festhält. Bewegung auf der Bühne aber gehört zu einem solchen Programm. Eine nicht unsympathische Art der Show, routiniert Gefühle zu zeigen, mit dem Publikum zu kokettieren, Humor und Nachdenklichkeit mit Gesten und Blicken zu unterstützen. (...) Je freier, „unterhaltsamer“, ja frecher die Musik, desto intensiver gewann die Interpretin an sängerischer Persönlichkeit. Das Gesamtkunstwerk Liederabend vertrüge mehr davon!

Andreas Bomba, Frankfurter Neue Presse

(...) Jennifer Larmores Mezzosopran hat Volumen, ist dramatisch aktiv und funktioniert perfekt, wenn gestische Interaktion ihn unterstützt: rollende Augen, kesse Gestik, melodramatische Überzeichnung gar bis hin zur Travestie.
Die interaktive Stütze macht ihren Vortrag zu filmreifen Sketchen von lakonisch-sentimentaler Amorosität. Bei kontemplativen Intonationen von Claude Debussy und Maurice Ravel fällt das aber ganz von ihr ab. Verhaltene Verve, von der markanten Klavierbegleitung Antoine Pallocs sehr gut gerahmt. (…)

Bernhard Uske, Frankfurter Rundschau

(...) Aulis Sallinens Barabbas-Dialoge sind ein Solitär in der Gattungsgeschichte, ein Oratorium sagen die einen, eine Kantate die anderen. Es ist darum eine berechtigte Frage, ob diese Musik überhaupt eine Szene zulässt. Im Frankfurter Fall vermittelt die Inszenierung tatsächlich ein Verständnis der Geschichte, die die Partitur nicht so ohne Weiteres offenbart. (...)

Natascha Pflaumbaum, Deutschlandradio Kultur / Fazit

(...) Sun Hyung Cho als Das Mädchen und Sharon Carty als Die Frau pointieren die Haltungen der sinnlich-jugendlichen Emphase einer- und der leidgeprüften Reife andererseits sängerisch eindrucksvoll. Boris Grappe als Barabbas und Florian Plock als Judas sind gleichermaßen in transzendente Schuld verstrickt, die den einen zu ausweglosen Fragen, den anderen zu sinnfreien Aktionen treibt; Grappe gibt dem introvertierten Barabbas eine kraftvolle Schärfe, während Plock als Judas mit dramatischer Emphase auf sich und das Jenseits eindrischt. Simon Bode ist als Der Jüngling ein präzise und intensiv fühlender lyrischer Tenor. Luca Paredes-Montes, seit dem vergangenen Jahr Mitglied des Kinderchores der Frankfurter Oper, bleibt in seiner Sprechrolle kühl und souverän und legt seine Bühnenerfahrung in die Waagschale. (...)

Hans-Jürgen Linke, Frankfurter Rundschau

(...) „Verborgen dort im Schatten des Ölbaumes, da hab ich es gesehen, wie er gekreuzigt wurde... An dem Kreuz hätte ich hängen können. Ich gekreuzigt“, singt Boris Grappe, ein stimmlich und schauspielerisch hervorragender Barabbas-Darsteller, als er seinem Kellergefängnis entstiegen ist. (...)
(...) Der Verräter hat mit Florian Plock einen kraftvollen Darsteller, der mit freiem Oberkörper parliert und sich damit in Kontrast zu dem unter der Leitung Sebastian Zierers sehr subtil musizierenden Instrumentalensemble (mit Akkordeon) bringt. Nicht nur dieser Effekt ist Verdienst der Regisseurin Ute M. Engelhardt, die der komplexen Materie gerecht wurde.

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse

(...) gerade das Schillernde der Person ist es, was den Komponisten und wohl auch das kluge Inszenierungsteam interessiert und zu Fragen animiert hat, die weit über die kargen theologischen Informationen hinausgehen (...).

Wolfgang Sandner, Frankfurter Allgemeine Zeitung