Wieder einmal erstaunt das vielfältige und reichhaltige Repertoire der Oper Frankfurt. Anfang November war es mir über einen Zeitraum von fünf Tagen möglich, drei der neuesten Produktionen des Hauses – Lady Macbeth von Mzensk, Manon Lescaut, Tamerlano – zu erleben. Es verdient Anerkennung, dass Intendant Bernd Loebe im Rahmen eines Ensemble-Theaters solch eine Vielfalt anbieten kann; umso mehr, als man in allen drei Inszenierungen namhafte Stars genießen durfte – Anja Kampe im Schostakowitsch, Asmik Grigorian im Puccini, Lawrence Zazzo im Händel –, ergänzt durch hiesige Sänger*innen und Dirigenten. (…)
Hugh Canning, Opera (Übersetzung: Oper Frankfurt)
Asmik Grigorian geht als Manon aufs Ganze und beschert der Oper Frankfurt im Verein mit dem Tenorkollegen Joshua Guerrero, dem Dirigenten Lorenzo Viotti und einer unverhohlen modernen Umgebung einen Puccini der Extraklasse.
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Das Episodische des unter beträchtlichem Autorenverschleiß herbeigerungenen und -gezwungenen Manon Lescaut-Librettos kann störend wirken. Aber die Regie von Àlex Ollé unter der Mitarbeit von Valentina Carrasco ist planvoll, ein Plan, den Viotti zu hundert Prozent ebenfalls vertritt. Die Frankfurter Manon ist illegal nach Westeuropa gekommen, vor Beginn der Ouvertüre sieht man sie auf einem Video (Emmanuel Carlier) nachts mit anderen beim Durchschneiden von Maschendrahtzaun, dann in einer Näherei.
Im ersten Akt erreicht Manon mit anderen Migranten in einem Kleinbus Paris, ein schlichtes Café unter einer schrägen Betonwand, die das gigantische LOVE halb verdeckt. Eine mordsmäßige Bühne von Alfons Flores, der wie alle im Inszenierungsteam mit Ollé und der katalanischen Truppe La Fura dels Baus regelmäßig zusammenarbeitet, in Frankfurt bereits beim Doppelabend La damoiselle élue / Jeanne d’Arc au bûcher. Das la-Fura-dels-Baus-übliche Großformat hat auch Nachteile, die Größe ist immer eine Übergröße. Unbestreitbar hingegen, dass die Verlegung in die Gegenwart und in ein Menschenhandelmilieu hervorragend funktioniert. Manon Lescaut leidet ja etwas an der Verlogenheit, daran, dass das seinerzeit Unaussprechliche salonhaft und dadurch erst recht schlüpfrig übertüncht wird (Frauen-An- und Verkauf, Sex für Geld in zutiefst asymmetrischen Machtverhältnissen). Nun ist die Geschichte einmal so zu sehen, wie sie ist, kann man sagen. (…)
Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau
(…) Im vierten Akt, Videowellen schwappen dazwischen, kreiseln nur noch die nackten, betonfleckigen „LOVE“-Buchstaben als fast schon zynische letzte Zuflucht, wo das verlorene Paar in den Bögen und Vorsprüngen sich kauert, auf der sonst leeren Drehbühne. Hier ereignet sich jetzt das Puccini-haft große Opernende: Verzweiflung, Verlassenheit, Verabschiedung. Manon und Des Grieux, Asmik Grigorian und Joshua Guerrero, laufen zu höchster, desperat-emotionssatten Form auf. Sie stirbt, er schwelgt, den Wert der wahren Gefühle entdecken sie erst beim letzten Todesschluchzer. Das ewige Opern-Paradox, sehr italienisch, sehr heutig-packend und trotzdem stückkonform, dabei sehr begeisternd in Frankfurt.
Manuel Brug, www.klassiker.welt.de
(…) Puccini für das 21. Jahrhundert.
Bernd Zegowitz, Rhein-Neckar-Zeitung Heidelberg
(…) Seit sie im Sommer 2018 die Salome bei den Salzburger Festspielen sang, ist [Asmik] Grigorian weltberühmt. Dabei singt sie schon seit einigen Jahren exponierte Rollen, zum Beispiel an der Frankfurter Oper. Bernd Loebe, der Intendant dort, hat einen guten Instinkt für Stimmen – und verpflichtete sie bereits vor vier Jahren. Unter anderem für die Titelpartie in Puccinis Manon Lescaut. Was sie darin macht, ist ein Glücksfall für die Kunstform Oper, denn sie nimmt dieser jede Künstlichkeit.
(…)
In allen Akten steht „Love“ als skulpturaler Schriftzug herum, leuchtet verheißungsvoll. Im finalen Wüstenakt, dem 25-minütigen Sterben, dreht sich langsam die Schrift, während Grigorians Manon verzweifelt nach einem letzten Tropfen Leben giert. Ihr Flehen, ganz für sich allein, hat eine Wahrheit, die über ein individuelles Schicksal weit hinausgeht. Man ist fassungslos. „Love“ leuchtet nicht mehr. Wird zu grauem Beton. Zum Monument.
Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung
(…) Wie Asmik Grigorian das singt, grenzt an Totalverausgabung. Man möchte sie schützen, bewahren vor dem Kraftakt. Doch ihre Verzweiflung wirkt wohl genau deshalb so glaubwürdig. „Ich will nicht sterben“, schreit, stöhnt, fleht sie immer wieder. Und weiß es doch besser. Diese Sängerin verfügt nicht nur über eine sensationelle Stimme, sie ist auch eine Darstellerin, die sich bedingungslos auf das Werk, aber auch auf die Regie einlässt (…).
Doch es ist nicht die Sopranistin alleine, die aus der Premiere ein Fest der Puccini-Stimmen macht. Da muss auch der ebenso leidenschaftliche wie quasi stets mit vollem Risiko agierende Joshua Guerrero genannt werden. Der junge US-amerikanische Tenor, der sein Deutschland-Debüt gibt, schont sich zu keinem Augenblick, verkörpert stimmlich wie darstellerisch den wahnsinnig liebenden und leidenden Des Grieux. Die Duette mit Asmik Grigorian sorgen für Gänsehaut. Aus dem weiteren Ensemble ist mindestens noch Iurii Samoilov als Lescaut hervorzuheben.
(…) Das Drehbuch für unser Kopfkino steht (…) in der Partitur. Und die beharrt, trotz des wie immer traurigen Ausgangs bei Puccini auf einer Botschaft: Liebe. Wie immer bei Puccini. Lorenzo Viotti am Pult des Frankfurter Opernorchesters hat sich dieses Drehbuch ziemlich genau angeschaut. Der 1990 in Lausanne geborene Dirigent weiß, dass der Realismus oder Verismo des Italieners Puccini auch eine Filmmusikkomponente einschließt. Die Drastik und Direktheit schockierten Puccinis Zeitgenossen. Der Komponist sollte das dann vor allem in der Tosca nochmals steigern. Viotti stellt diese packende, fesselnde, aufwühlende Ebene großartig heraus, baut eine Spannung auf, so dass aus Manon Lescaut fast ein Kinofilm wird. (…)
Frank Pommer, Die Rheinpfalz
(…) Sehr stark und unter die Haut gehend, gerade auch weil der Dirigent, Lorenzo Viotti, zusammen mit dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester die Modernität, das Impressionistische und Geschärfte in Puccinis Partitur herausstreicht und nicht das Süßlich-Süffisante. Der designierte Chefdirigent des Netherlands Philharmonic Orchestras und der Nationale Opera Amsterdam spürte Puccinis Klangvorstellungen mit feinfühliger Neugier nach und gestaltete eine sehr differenzierte Auslegung der Partitur.
Selbstverständlich braucht es für so eine Inszenierung die geeigneten Sängerdarsteller*innen. Der Oper Frankfurt ist es gelungen, die Sängerin des Jahrs 2019 (Opernwelt), Asmik Grigorian, für die Titelrolle zu verpflichten, die vor einem Jahr als Salome bei den Salzburger Festspielen für Furore gesorgt hatte. So inszeniert scheint ihr auch Puccinis Manon auf den Leib und in die Kehle geschrieben worden zu sein. Sie bewegt sich mit einer Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit sowohl im billigen Outfit am Bahnhof, als auch bloß mit sexy Unterwäsche bekleidet im Club. Stimmlich vermag sie dabei mit leicht verruchtem (im besten Sinne) Timbre zu glänzen, bleibt den dramatischen, leidenschaftlichen Aufschwüngen, aber auch den verhaltenen, nach innen gewandten Passagen („Sola, perduta, abbandonata“) nichts an Ausdruckskraft schuldig. Mit Joshua Guerrero hat sie einen jungen, blendend aussehenden Tenorpartner an ihrer Seite, der mit tenoralem Schmelz, Kraft und Leidenschaft, Ungestüm und Empathie restlos überzeugt, dem Bild des Latin Lovers total entspricht. Ganz grandios auch Iurii Samoilov mit schön gerundetem Bariton als leichtlebiger Lescaut, der sich so schnell und glaubhaft in die Halbwelt einfügt, dass man kaum glauben kann, dass er die Rolle nur spielt. Wunderbar schmierig agiert Donato Di Stefano als Geronte und begeistert mit profunden Bassqualitäten. Michael Porter holt aus der Rolle des Edmondo das Maximum an Charakterzeichnung heraus und überzeugt mit seiner Bühnenpräsenz. (…)
Fazit: Gelungene Aktualisierung des unsterblichen Stoffes, herausragende Protagonisten, exzeptionelles Dirigat.
Kaspar Sannemann, www.oper-aktuell.info
(…) Es gibt immer wieder junge Sängerdarstellerinnen, die der gealterten Diva namens Oper enthusiastisch den Überlebenswillen stärken. Die Kunst der Asmik Grigorian ist allerdings so „vollkommen-vollendet“ wie derzeit die keiner Kollegin ihrer Generation. Was für ein violett-samtenes Stimmtimbre hat diese Frau aus dem schönen Litauen doch, mit welcher pikanten Note in höheren Regionen! Asmik Grigorian weiß ihren Sopran dynamisch fulminant auszusteuern, sich dabei alle Natürlichkeit der Welt zu bewahren – als wär's ein Kinderspiel. Dazu kommt eine Bühnenpräsenz sondergleichen, ihre Freude an der Balance zwischen einem totalen Sich-gehen-lassen einerseits und Kontrolle über jede Faser des Körpers andererseits. Da fräst sich jemand in seine Rolleninterpretation als gäbe es kein Morgen und kein Übermorgen – nicht den Hauch einer Zukunft. Was das entworfene Charakterprofil perfekt transportiert: Das Bild einer starken Frau, die dennoch zum Opfer einer kaltherzigen Konsumgesellschaft wird und scheitert – „con passione disperata“… (…)
Volkmar Fischer, BR-Klassik / Leporello
(…) Der Amerikaner Joshua Guerrero steht Grigorian als armer Student Des Grieux in nichts nach, verzehrt sich mit Haut und Haaren als ein Geliebter, der darüber verzweifelt, seine Manon nicht retten zu können. Sein Tenor verfügt über alles, was die anspruchsvolle Partie erfordert: Strahlkraft, Geschmeidigkeit und ein herrliches Belcanto. Auch alle übrigen Partien, darunter insbesondere der ukrainische Bariton Iurii Samoilov als Manons Bruder Lescaut und der Tenor Michael Porter als Student Edmondo, sind trefflich besetzt. (…)
Kirsten Liese, Deutschlandfunk / Musikjournal
(…) Manon ist in der Gegenwart angekommen, in der die Kapitalisierung der Gefühle an der Tagesordnung ist. Die Liebe ist eine Behauptung dieser Industrie, aber es gibt sie auch als Kraft, die Menschen ergreift und Leben verändert: Vier wuchtige Lettern dominieren das Bühnenbild von Alfons Flores, Love ist die Triebkraft, und wenn man an ihrer Wirkung zweifeln würde, müsste man nur hören, wie die Verliebten Manon und Des Grieux einander in Rausch singen, angefeuert durch das Kraftwerk von Puccinis Musik. Das wirkt auch in der ganz anderen Geschichte, die der katalanische Regisseur Àlex Ollé für die Oper erfunden hat.
Manon soll von ihrem Bruder nicht ins Kloster gebracht werden, sondern zurück in die moralische Enge ihrer Heimat. Die illegale Einwanderin wird in einer Nähfabrik ausgebeutet, an einem Busbahnhof in der Provinz trifft sie auf den Studenten und auch auf Geronte, dessen materiellen Verlockungen sie erliegt, so besessen vom Geld, dass sie auf der Flucht vom Erotik-Arbeitsplatz die Geldkassetten leerräumt. Als kriminelle Ausländerin landet sie in den Drahtkäfigen der Abschiebehaft. (…)
Johannes Breckner, Darmstädter Echo
(…) Übergang zur eisigen Sphäre im Hafen von Le Havre ist ein Intermezzo, das Viotti klanglich wie mit dem Weichstift zieht. In Käfige gepfercht harrt Manon hier mit anderen Frauen ihrer Ausweisung nach Amerika. Heftig beschimpft vom schnell die Rollen wechselnden Opernchor (Einstudierung: Tilman Michael), dessen Wutschrei durch Mark und Bein fährt.
Letzte Ausfahrt eine Wüste im Irgendwo: Selbst Des Grieux (Joshua Guerrero, dessen ungemein kraftvoller Tenor ein wenig an den jungen Pavarotti erinnert) kann die geschwächte Manon nicht mehr retten. „Allein, verloren, verlassen“ – Asmik Grigorians Leidenschaft in starken Spitzentönen verströmender Sopran scheint innerlich zu verglühen. Harte finale Schläge – und Sekunden der Ergriffenheit.
Klaus Ackermann, Hanauer Anzeiger
(…) Und als endlich (…) das Aufbegehren gegen den Tod ein leises Ende gefunden hat und die Beiden zusammengekauert bewegungslos in der Ödnis beieinander liegen, ist es im Zuschauerraum sekundenlang totenstill. Dann bricht ein Jubelsturm los.
Andrea Richter, www.faustkultur.de
(…) Eine mächtige Dachkonstruktion fällt ins Auge, gestützt von Buchstaben aus Beton, die das Wort LOVE ergeben. Die Liebe wird in Puccinis Manon Lescaut zum Auslöser eines existenziellen Dramas mit tödlichem Ausgang. Der spanische Regisseur Àlex Ollé hat die Oper ins Hier und Heute verpflanzt und kann sich dabei auf grandiose Sängerleistungen der Protagonisten Asmik Grigorian und Joshua Guerrero verlassen. (…)
Klaus Ackermann, Offenbach-Post
(…) Man hat das ja nicht für möglich gehalten. Dass Asmik Grigorian, die erst im Sommer mit einem sagenhaften Votum zur „Sängerin des Jahres“ gekürt worden war, sich noch einmal steigern, ihre umwerfende Darstellung der Titelpartie in Romeo Castelluccis magischer Salome übertreffen könnte. Allein, sie kann es. Noch farbiger, funkelnder, in der Höhe brillanter und gelenkiger ist ihr diamantener Sopran geworden, noch weiträumiger, umfassender – existenzieller gewissermaßen. Manons f-Moll-Largo „Sola perduta, abbandonnata“ klingt bei der litauischen Sängerin so, als würde sie in diesem vierten Akt um ihr Leben singen und dabei das ganze Gewicht der Welt von ihrer armen Seele hinabwälzen, genau so, wie Puccini es sich wünschte: „Un grande dolore in piccola anime“.
Doch sie ist ja nicht alleine. Sondern noch im Tod vereint mit jenem Cavaliere, der ihr verfiel, kaum dass er sie erblickte, und der ihr bis zum Schluss treu ergeben folgt, obwohl es zuvor genügend Gründe gegeben hätte, von ihr abzufallen; schließlich ist Manon kein Engel. Seinen Namen sollte man sich merken. Der nordamerikanische Tenor Joshua Guerrero gibt in der Partie des Renato Des Grieux sein Deutschland-Debüt, und er tut es so furios wie virtuos. Guerreros Stimme erinnert ein wenig an den jungen José Cura: feurig, schmachtend ist sie, schluchzend bis nahe an die Kitschgrenze, doch auf festem, felsigen Grunde wohnend und ausgestattet mit einer konsistenten, strahlenden Höhe. Ein Höhepunkt: das Liebesduett des zweiten Akts.
Frankfurt erlebt ein Traumpaar, das in Lorenzo Viotti, dem designierten Chef des Nederlands Philharmonisch Orkest und der Nationale Opera Amsterdam, und dem unter seinen feingliedrigen Händen wie entfesselt aufspielenden Frankfurter Opern- und Museumsorchester kongeniale Partner hat (…), der wiederum beiden Sängern alles abverlangt. Da rauschen mitunter schon mächtige Klangwellen durch den Saal, doch sowohl Asmik Grigorian und Joshua Guerrero als auch Iurii Samoilov (Lescaut) surfen mühelos, mit grandioser Verve darüber hinweg. (…)
Jürgen Otten, Opernwelt
(…) Doch auch wenn die Liebe und ihre Spielarten im Zentrum stehen, zeigt der Regisseur ebenso die Folgen von Flucht und Vertreibung, Armut und Reichtum, Ehrgeiz und Berechnung. Er tut das stringent und überzeugend, ehrlich und kalt (…).
Bernd Zegowitz, Badische Neueste Nachrichten
(…) Diese Manon Lescaut in Frankfurt muss man gesehen haben. Und vor allem gehört: Asmik Grigorian in der Titelpartie bildet mit Joshua Guerrero als de Grieux und Iurii Samoilov als Lescaut ein Traum-Trio. Diese Drei überwinden alle Grenzen – stimmlich und spielerisch treffen sie beim Publikum mitten ins Herz. Grigorians Stimme aber ist ein Knaller: So voller Sehnsucht und dennoch Unerreichbarkeit hat man eine Manon kaum je gehört. Und welche Tonfülle aus dieser zierlichen Sopranistin sprudelt, schmettert einen in den Parkettsitz.
(…)
Die Inszenierung ist wie ein Blockbuster angelegt. Große Gefühle. Bilder mit viel Wucht – aber nie zu übertrieben. Vor allem hat der Regisseur darauf Wert gelegt, dass seine Sänger auch wirklich spielen. Und so durchleiden sie intensiv die Geschichte, in der man als Illegale immer auf dem Sprung ist und nie zur Ruhe kommt – und als Liebender genauso. (…)
Bettina Kneller, Main-Echo Aschaffenburg
(…) Dem Dirigenten Lorenzo Viotti gelingt ein großer dramatischer Bogen mit einer wach auf die Szene reagierenden, gleichwohl selbstbewusst formenden Wiedergabe der Partitur. Das wirkt oft kammermusikalisch delikat und ist selbst in den großen dramatischen Zuspitzungen noch klanglich differenziert – und ist in dieser Hinsicht auch ein Gegenentwurf zur eher grob argumentierenden szenischen Deutung.
Johannes Breckner, Wiesbadener Kurier