Spielplan
zur ÜbersichtHandlung in drei Aufzügen
Text vom Komponisten, nach dem Versroman Tristan (um 1210) von Gottfried von Straßburg. Uraufführung am 10. Juni 1865, Hoftheater, München
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführung jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer
Musikalische Leitung Sebastian Weigle
Tristan Vincent Wolfsteiner
Isolde Rachel Nicholls
König Marke Andreas Bauer Kanabas (Januar / Februar) / Falk Struckmann (Juni / Juli)
Brangäne Claudia Mahnke (Januar / Februar) /Tanja Ariane Baumgartner (Juni / Juli)
Kurwenal Christoph Pohl (Januar / Februar) /Simon Bailey (Juni / Juli)
Melot Iain MacNeil
Ein Hirte Tianji Lin°
Ein Steuermann Liviu Holender
Stimme eines jungen Seemanns Michael Porter / Michael Petruccelli (14., 23. Februar)
°Mitglied des Opernstudios
Schicksalhaft miteinander verbunden, finden sie im Leben dennoch nicht zusammen.
Ihre erste Begegnung liegt Jahre zurück. Damals war der im Kampf schwer verletzte Tristan von Isolde gesund gepflegt worden. Und das, obwohl sie ihn als Mörder ihres Verlobten Morold und als Feind ihres eigenen Landes erkannt hatte. Jetzt soll die irische Prinzessin zum Friedensschluss König Marke von Cornwall, Tristans Onkel, heiraten ...
Was ist das für eine Beziehung, die in der Realität kein Fundament findet? Worin gründet die Verweigerung einer Existenz als Paar? Einzig in der unglücklichen Dreieckskonstellation oder dem moralisch-konventionellen Anspruch der Gesellschaft, des Einzelnen? Und ist die Unmöglichkeit dieser Beziehung nicht sogar die Grundvoraussetzung existenzieller Sehnsucht und Hingabe?
Für Richard Wagner bedeutete die Vertonung jenes mittelalterlichen Stoffes die Erfüllung seines selbsterklärten Bedürfnisses, sich »musikalisch auszurasen« – in »der vollsten Freiheit und gänzlichsten Rücksichtslosigkeit gegen jedes theoretische Bedenken«. Mit dem vielbesprochenen Tristan- Akkord revolutionierte er die Harmonik und legt den Grundstein für die Musik der Moderne: Die Spannung der Dissonanz wird nicht mehr, wie von den Regeln der Harmonielehre gefordert, in einer Konsonanz aufgelöst, sondern bleibt bestehen – als eine Frage ohne Antwort inmitten eines Gefühlslebens, das Wagner »zwischen äußerstem Wonneverlangen und allerentschiedenster Todessehnsucht« ansiedelt.