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Le vin herbé

Frank Martin 1890–1974

Weltliches Oratorium (1938/1941)
Text von Joseph Bédier
Uraufführung 1942

Neueinstudierung nach coronabedingter Premierenabsage / Frankfurter szenische Erstaufführung

In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer und kurz vor der ersten Vorstellung als Video

Musikalische Leitung Takeshi Moriuchi

Iseut, die Blonde Juanita Lascarro
Iseut, die Weisshändige Cecelia Hall
Tristan AJ Glueckert
Branghien Clara Kim
König Marc Kihwan Sim
Kaherdin Theo Lebow
Die Mutter von Iseut der Blonden Cláudia Ribas
Herzog Hoël Jarrett Porter°

°Mitglied des Opernstudios

Eigenwillig und durchaus mutig war das Vorhaben des Schweizer Komponisten Frank Martin, die Tristan-Sage 60 Jahre nach Richard Wagner in einer grundlegend neuen Form zu vertonen. Ein anderer Tristan entstand, dessen Gattungsbezeichnung als weltliches Oratorium wie ein klar gesetztes kompositorisches »Gegenprogramm« zu Wagners Musikdrama wirkt. Im Gegensatz zum übermächtigen, musikdramatischen Vorbild beschränkte sich der Schweizer Komponist in seiner Partitur auf Solostimmen, ein Vokalensemble, sechs solistische Streicher*innen und Klavier. Auch bei der Wahl der Vorlage unterscheidet sich Martin von Wagner, indem er sich nicht auf Gottfried von Straßburg, sondern auf Le Roman de Tristan et Iseut des französischen Mittelalterforschers Joseph Bédier von 1900 bezieht. Daraus kreierte der Komponist eine objektivierte Erzählweise, in der die Handlung vom Vokalensemble erzählt und kommentiert wird und einzelne Protagonisten, wie Tristan, Iseut oder König Marc, solistisch hervortreten. In 18 Bildern mit einem Prolog und einem Epilog gestaltete Martin die Geschichte von Tristan und Isolde von der Überfahrt nach Cornwall, wo Isolde gegen ihren Willen König Marke heiraten soll, bis zu beider Tod.

Mit freundlicher Unterstützung