La forza del destino
Giuseppe Verdi 1813–1901
Oper in vier Akten
Text Francesco Maria Piave nach Ángel de Saavedra
Uraufführung 1862, Bolschoi Theater, St. Petersburg
Premiere vom 27. Januar 2019
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführungen als Video kurz vor der Wiederaufnahme und live eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer
Musikalische Leitung Pier Giorgio Morandi
Marchese von Calatrava / Padre Guardiano Andreas Bauer Kanabas
Donna Leonora Izabela Matuła
Don Carlo Di Vargas Željko Lučić
Don Alvaro Alfred Kim
Preziosilla Bianca Andrew
Fra Melitone Simon Bailey
Curra Nina Tarandek
Ein Alkalde / Ein Militärarzt Mikołaj Trąbka
Mastro Trabuco Michael McCown
Hochspannung pur bietet diese überbordende, großformatige Oper, in der es um brennende Leidenschaften, aber auch um die zerstörerische Macht des Rassismus geht. Auf der Höhe seines Könnens schrieb Verdi für St. Petersburg seine vielleicht experimentellste Partitur. Frei von Gattungszwängen ging er neue Wege und folgte einer montageartigen Dramaturgie. Psychologisch genau gearbeiteten Szenen der Protagonisten stehen breit angelegten Genreszenen gegenüber, die nur lose mit der Haupthandlung verbunden sind. Der Marchese von Calatrava lehnt eine Verbindung seiner Tochter Leonora mit Don Alvaro wegen dessen Hautfarbe ab. Als der Vater das Paar überrascht, löst sich ein Pistolenschuss und tötet den Marchese. Drei Akte lang jagt Leonoras Bruder Don Carlo die beiden Liebenden, die auf der Flucht getrennt wurden, über Ländergrenzen hinweg, bis es am Ende zu einem fatalen Wiedersehen kommt. Tobias Kratzer übersetzt das zentrale Thema Rassismus in eine opulente Bilderfolge und bedient sich dabei sehr verschiedenartiger theatralischer Mittel.