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Hercules

Georg Friedrich Händel 1685–1759

Musikdrama in drei Akten
Text von Thomas Broughton
Uraufführung 1745, King’s Theatre, Haymarket, London

Koproduktion mit der Komischen Oper Berlin

In englischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer und als Video

Musikalische Leitung, Cembalo Laurence Cummings

Hercules Anthony Robin Schneider
Dejanira Paula Murrihy
Hyllus Michael Porter
Iole Elena Villalón
Lichas Kelsey Lauritano
Der Priester des Jupiter Erik vn Heyningen
 

(…) Ein faszinierender Tamerlano im vergangenen Winter, ein eleganter Orlando im Frühjahr, demnächst noch die Wiederaufnahme des pfiffig inszenierten Xerxes und nun ein herausragender Hercules, von dem sich bereits jetzt sagen lässt, dass er einer der Höhepunkte der Saison ist: Frankfurt mausert sich zur Händel-Hauptstadt.

Michael Demel, www.deropernfreund.de


Der Jubel wollte kein Ende nehmen, als Regisseur Barrie Kosky am Sonntagabend nach der Frankfurter Erstaufführung von Händels Oratorium Hercules gemeinsam mit der exquisiten Sängerriege, dem Chor und Dirigent Laurence Cummings vor den Vorhang in der Oper Frankfurt trat. Neben dem überaus wandlungsfähigen, lebhaft als Bürgerschaft und Kommentator die Handlung vorantreibenden Chor galten Mezzosopranistin Paula Murrihy als Hercules Ehefrau Dejanira die größten Ovationen. Gelang es ihr doch mit gewaltiger Stimme, packendem Sprechgesang und unbedingter Leidenschaft Dejaniras Gefühle von beginnender Eifersucht bis hin zu Tobsuchtsanfällen, Wahnsinn und tiefster Depression zu beglaubigen. Wie Kosky den nach ihr geifernden „Eifersuchtschor“ als ansteigende Hasswelle choreografiert hat, gehört zum Eindrücklichsten, was in dieser Saison an der Oper Frankfurt zu sehen ist. (…)

Bettina Boyens / Wieland Aschinger, www.musik-heute.de


(…) Für dieses barocke und doch moderne Musiktheater hat sich das Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter der präzisen Koordination von Laurence Cummings in ein intonationssicheres Händelensemble verwandelt. Es glänzt, brilliert, bebt und umarmt. Dieser zu Recht frenetisch bejubelte Abend ist großartiges, alle Sinne bewegendes Musiktheater.

Bernd Künzig, SWR 2 / Am Morgen

Sie wartet auf die Rückkehr ihres Mannes aus dem Krieg. Er kommt an. Dann zerstört ihre Eifersucht alles.

Wie so oft in den dramatischen Werken Händels steht auch in Hercules eine Frau und nicht der Titelheld im Mittelpunkt. Diesmal geht es um das Seelendrama von Dejanira, die von krankhafter Eifersucht geplagt wird. Erst fürchtet sie, dass ihr Mann Hercules aus dem Krieg nicht mehr zurückkehrt. Mit der Heimkehr des Kriegshelden kommt zunächst auch ihre Lebensfreude wieder, schwindet aber, weil sich in seinem Gefolge auch Prinzessin Iole befindet, deren Vater Hercules tötete. Dejanira projiziert all ihre Ängste auf Iole. Ihre unbegründete Eifersucht und selbstzerstörerischen Kräfte breiten sich aus. Sie lässt ihrem Mann ein Gewand, dem Zauberwirkung nachgesagt wird, überbringen, um ihre vermeintlich verlorene Liebe wiederherstellen zu können. Doch der Versuch scheitert: Der Mantel, der sich am Feuer entzündet, erweist sich als vergiftet, und Hercules verbrennt bei lebendigem Leibe. Dejanira erkennt ihre Schuld. In ihrer letzten Szene schafft Händel zum ersten Mal in der Musikgeschichte eine groß angelegte Wahnsinnsszene und komplettiert damit ein expressiv gezeichnetes, modernes Frauenporträt.

In seinem Text führte der Librettist Thomas Broughton Motive aus mehreren antiken Dichtungen über den Tod des Herakles zu einer eigenen Version zusammen, wobei er den Kontrast zwischen der Unschuld der Beteiligten und den furchtbaren Folgen ihrer Verstrickungen in den Mittelpunkt stellte.  Es ist keine Oper, kein Oratorium sondern ein phantastisches Musiktheater!!

Mit freundlicher Unterstützung