Spielplan

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Der ferne Klang

Franz Schreker 1878–1934

Oper in drei Aufzügen
Text vom Komponisten
Uraufführung 1912

Premiere vom 31. März 2019

In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Einführungen eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Holzfoyer und als Video

Musikalische Leitung Florian Erdl

Grete Graumann Jennifer Holloway
Fritz Ian Koziara
Wirt des Gasthauses »Zum Schwan« Anthony Robin Schneider
Ein Schmierenschauspieler Mikołaj Trąbka
Der alte Graumann Magnús Baldvinsson
Seine Frau Juanita Lascarro
Dr. Vigelius Thomas Faulkner
Ein altes Weib Clarry Bartha
Mizi Anna Nekhames
Milli / Die Kellnerin Nombulelo Yende° / Bianca Andrew (11., 17., 19., 24.2.)
Mary Bianca Tognocchi
Eine Spanierin Karolina Makuła°
Der Graf Liviu Holender
Der Baron Iain MacNeil
Der Chevalier / 1. Chorist Brian Michael Moore
Rudolf Danylo Matviienko
Ein zweifelhaftes Individuum Istvan Balota
Ein Polizeimann / Ein Diener Jonathan Macker
Die alte Grete Steffie Sehling
Der alte Fritz Micha Rudolph

°Mitglied des Opernstudios

(…) Zur opulenten Orchestermusik gehören die passenden Stimmen, allen voran Jennifer Holloway in der Rolle der Grete Graumann und Ian Koziara als Fritz. Da treffen Mitgefühl und Leidenschaft in seltener Einmütigkeit aufeinan­der. Die Frankfurter Wiederauf­nahme profitierte aber auch von Solisten wie Anthony Robin Schneider als Wirt des Gasthau­ses „Zum Schwan“ und der Juani­ta Lascarro als Ehefrau des alten Graumanns.
(…) Sollte das Orchester auch schon seinerzeit in einem derart guten Zustand gewesen sein, ist es kein Wunder, dass fast alle Schreker-Opern in Frankfurt uraufgeführt wurden. Gerade das große Klangformat ist die Stärke dieses Ensembles – man denke an die vielen bedeutenden Strauss-Inszenierungen, die einem auch bei Schreker immer wieder in Erinnerung kamen.

Matthias Gerhart, Frankfurter Neue Presse


(…) Wenn dieser Produktion auch in der Wiederaufnahme der Rang des Außerordentlichen zukommt, liegt dies daran, dass sie musikalisch die Qualitäten der Musik mit einer Spitzenbesetzung zur vollen Entfaltung bringt und zugleich durch eine elegante und poetische Inszenierung die Textvorlage adelt.

Michael Demel, www.deropernfreund.de

Der Tonsetzer Fritz jagt einem geheimnisvollen »fernen Klang« nach; solange er sein Kunstideal nicht gefunden hat, fühlt er sich der Liebe zu der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammenden Grete für unwürdig. Er verlässt sie und zieht hinaus in die Welt. Auch Grete, einen ersten Impuls zum Selbstmord überwindend, beschließt, ihre Heimat zu verlassen. Die beiden begegnen sich wieder in einem Etablissement in Venedig; doch als er erkennt, dass Grete dort zur Edelkurtisane geworden ist, verstößt Fritz sie erneut. Erst an ihrem Lebensende finden die beiden zueinander: er ein gescheiterter Opernkomponist, sie eine Straßenhure. Fritz erkennt seine Schuld – nun glaubt er, endlich den ersehnten »fernen Klang« zu hören: im Gesang der Vögel.

Franz Schrekers vor 111 Jahren mit Sensationserfolg in Frankfurt uraufgeführte Oper entfaltet in Damiano Michielettos Inszenierung ihren ganzen Reiz: Tiefenpsychologisches Kammerspiel und Genreszenen von überbordender Theatralik durchdringen sich in einer schlüssigen Konzeption, die einen Raum schafft für Schrekers suggestiven Klangrausch.